26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Eine Analyse der UN-Berichte zu verantwortungsvollem Investieren zeigt: Die Asset Manager sind bei ihren Bemühungen, ESG-Aspekte in ihr Geschäft zu integrieren, unterschiedlich weit vorangekommen. Scope hat ausgewertet, welche Anbieter Vorreiter sind.
Scope hat untersucht, welche Fondsgesellschaften in Sachen Nachhaltigkeit besonders positiv auffallen. Dazu hat die Ratingagentur Berichte der Vereinten Nationen (UN PRI) und weitere Materialien ausgewertet, in denen die Anbieter über ihre Nachhaltigkeitsbemühungen Auskunft geben. Analysiert wurden die Angaben von 30 grossen internationalen Fondsgesellschaften und zwölf grossen deutschen, die zusammen knapp 44 Bio. Euro verwalten.
Für die ESG-Integrationsstudie 2022 wurden insgesamt 58 Themenkomplexe betrachtet. Sie betreffen den Investmentprozess und die Unternehmensführung genauso wie die Einflussnahme auf Portfolio-Unternehmen, um diese zu einem nachhaltigeren Handeln zu bewegen (Engagement). Abhängig vom Umfang der ESG-Bemühungen wurden Punkte vergeben, die umso höher ausfielen, je mehr Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt wurden.
In der Auswertung gehe es ausdrücklich nicht um einzelne Fonds, sondern um die Häuser als Ganzes. Die Analyse zeige auf, wie stark das Thema Nachhaltigkeit die Gesellschaften durchzieht, wie sehr es von ihnen gelebt wird, schreibt Scope in einer Mitteilung.
Das beste Ergebnis erzielt laut der Studie der US-Anbieter Federated Hermes. Er konnte in den meisten der 58 Themenkomplexe überzeugen. Eine hohe Punktzahl erreicht auch Candriam auf Platz zwei. Die weiteren Gesellschaften, die in Sachen ESG-Integration vorbildlich auftreten, liegen eng beieinander. Mit einem knappen Vorsprung auf Rang 4 sichert sich das Fondshaus Neuberger Berman den dritten Podestplatz.
Die Auswertung zeige, dass keinem der analysierten Anbieter eine makellose ESG-Integration gelinge. Dazu seien die von Scope gesetzten Anforderungen, in insgesamt 58 Themenkomplexen umfangreiche Nachhaltigkeitsbemühungen zu zeigen, zu hoch. Einige grosse Gesellschaften befänden sich jedoch auf einem guten Weg und bewiesen, dass sie mit den wachsenden Anforderungen an nachhaltiges Investieren Schritt halten können. "Sie haben ihre ESG-Integration weit vorangetrieben", so Scope.
Klar werde aber auch: Unter den grossen Anbietern, die analysiert wurden, gebe es Vorreiter und Nachzügler und das Thema Nachhaltigkeit sei nicht überall gleich gut angekommen. Fragen nach dem Ausmass der Nachhaltigkeitsbemühungen hätten unter dem Eindruck der jüngst zunehmenden Vorwürfe, die Gesellschaften würden sich "grüner» darstellen als sie sind, noch einmal an Bedeutung gewonnen. "Wenn immer mehr Anbieter – egal, ob aus Deutschland oder aus Übersee – beschuldigt werden, sie würden Greenwashing betreiben, zeigt dies, wie dringlich und relevant ein Blick auf die ESG-Integration eines Asset Managers ist", kommentiert Scope.