27.11.2024, 14:11 Uhr
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Der Klimawandel ist bereits ein wichtiger Faktor in der Anlagepolitik vieler institutioneller Anleger. Fast alle Teilnehmer einer von Robeco veröffentlichten Umfrage gaben an, dass sie bereits über formale Richtlinien zum Klimawandel verfügen oder das Thema in naher Zukunft in breiter gefasste Nachhaltigkeitsrichtlinien aufnehmen werden.
Robeco hat die Ergebnisse einer Umfrage veröffentlicht, in der es darum geht, wie Anleger mit Chancen und Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel umgehen. An der Umfrage teilgenommen haben 300 der weltweit grössten institutionellen Anleger und Wholesale-Investoren in Europa, Nordamerika und im Raum Asien-Pazifik. Sie repräsentieren ein verwaltetes Vermögen von insgesamt rund 23,4 Bio. USD.
Der von CoreData Research durchgeführte "2021 Global Climate Survey» von Robeco zeigt, dass der Klimawandel bereits ein wichtiger Faktor in der Anlagepolitik von fast drei Vierteln (73%) der Umfrageteilnehmer ist. Fast alle Teilnehmer gaben an, dass sie bereits über formale Richtlinien zum Klimawandel verfügen oder dass das Thema in naher Zukunft in breiter gefasste Nachhaltigkeitsrichtlinien aufgenommen wird.
Einer der möglichen Pfade hin zu einer CO2-armen Wirtschaft ist die Festlegung eines Ziels von Netto-Null-CO2-Emissionen. Zwar ist die Zahl der Investoren, die sich bereits ein Netto-Null-Ziel gesetzt haben, relativ gering (17%). Allerdings nimmt sie stetig zu und dürfte Erwartungen zufolge in den nächsten fünf Jahren auf mehr als die Hälfte aller Investoren (52%) steigen. Diese Entwicklung wird vorwiegend in Europa und Nordamerika stattfinden. In beiden Regionen erwarten mehr als 60% der befragten Investoren die Festlegung eines Netto-Null-Ziels innerhalb dieses Zeitraums. Die asiatisch-pazifische Region liegt noch zurück; dort rechnen lediglich 29% der Investoren mit einer entsprechenden Entwicklung.
Unter Investoren steigt das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Dekarbonisierung und der Unterstützung des Übergangs von der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen hin zu einer CO2-armen Wirtschaft. Die Umfrage ergab, dass es in den nächsten fünf Jahren zu einem verstärkten Ausstieg aus CO2-intensiven Assets kommen wird. Doch weltweit haben in den letzten fünf Jahren mehr als 40% der Investoren ihre CO2-intensiven Assets noch nicht veräussert. Dieser Anteil wird in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich auf lediglich 19% bei institutionellen bzw. 25% bei Wholesale-Investoren fallen.
Gleichzeitig gibt es eine eindeutige Nachfrage nach spezifischerer Expertise, Unterstützung und Weiterbildung zum Thema Klimawandel. 44% der Umfrageteilnehmer weltweit betrachten den Mangel an Daten und Berichterstattung als grösstes Hindernis bei der Umsetzung der Dekarbonisierung. In Europa ist der Prozentsatz noch höher (58%). In der asiatisch-pazifischen Region bereitet der Mangel an geeigneten CO2-armen Anlagestrategien die grösste Sorge (54%). In Nordamerika betrachten die Investoren die fehlende interne Expertise in punkto Dekarbonisierung als die grösste Herausforderung (45 %).
"Der Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft erfordert globale Anstrengungen. Dabei müssen die Regierungen, Aufsichtsbehörden, Unternehmen und Privatpersonen alle ihren Teil leisten", kommentiert Gilbert Van Hassel, CEO von Robeco. Diese Umfrage zeige, dass der weit überwiegende Teil der Investoren sich zur Bekämpfung des Klimawandels entschlossen habe. Das sei ein vielversprechendes Signal. Allerdings habe sie auch eine beträchtliche Wissenslücke deutlich gemacht, was das umfassende Verständnis der wichtigsten Aspekte angehe. Viele Investoren wüssten nicht, wo sie anfangen sollen oder wie sie etwas bewirken können. "Jetzt ist wirklich die Zeit zum Handeln gekommen", fordert Van Hassel auf. Robeco betrachte es als seine Pflicht, im Bereich nachhaltiger Geldanlage sein Engagement und seine Expertise mit denjenigen zu teilen, die sich erst noch darauf einlassen müssen. "So können wir gemeinsam eine der grössten Herausforderungen der Menschheit angehen: die Klimakrise», betont Van Hassel.