26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
«Die Biodiversität spielt nicht nur für die Landwirtschaft eine bedeutende Rolle, sondern auch für den Finanzsektor», heisst es in einer Studie von Allianz Trade. Bis 2030 liege die weltweite Finanzierungslücke zum Stopp der Biodiversitätsverluste bei schätzungsweise 711 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Teuer wäre aber auch wenn beispielsweise Bienen nicht mehr bestäuben.
«Grüne Investitionen sind definitiv ein Gewinn für Finanzinvestoren. Das liegt auf der Hand, denn mehr als die Hälfte der globalen Wirtschaft ist auf ein gut funktionierendes Ökosystem angewiesen», sagt Markus Zimmer, Senior Volkswirt und ESG-Experte bei Allianz Trade, dem weltweit führenden Kreditversicherer. «Was passiert aber, wenn diese Investitionen in die Biodiversität nicht getätigt werden und Ökosysteme immer mehr Schaden nehmen? Die quantitative Analyse der daraus resultierenden Risiken steckt noch in den Kinderschuhen. In unserer Pilotstudie haben wir nun einen Aspekt, das Bienensterben und den Rückgang der Bestäubung, näher betrachtet. Allein dabei geht es um Milliardensummen - pro Jahr. Ein Preisschild für die Gesamtauswirkung der Biodiversitätsverluste ist dies jedoch noch lange nicht.»
Biologische Vielfalt ist von Natur aus ein lokales Phänomen. Im Gegensatz zum Klimawandel, bei dem lokale Emissionen globale Folgen haben, bleiben die Auswirkungen auf die biologische Vielfalt hauptsächlich lokal. Biodiversitätsverluste sowie die daraus resultierenden Risiken sind daher regional äusserst heterogen, was deren Messung zusätzlich erschwert.
Die Allianz Trade Studie nähert sich diesem Thema nun mit einem quantitativen Ansatz, der die tatsächlichen Auswirkungen für das Risiko einer verringerten Bestäubung misst. «Insekten, insbesondere Bienen, spielen für die Biodiversität eine der Hauptrolle», sagt Zimmer. «Ein Verlust von nur 20 Prozent bei der Bestäubungstätigkeit würde die jährliche landwirtschaftliche Produktion um 1,3 Prozent reduzieren. Ein vollständiger Wegfall der Bestäubung würde die landwirtschaftliche Produktion noch viel härter treffen - und sich entsprechend negativ auf die Wirtschaft auswirken.»
«Die absoluten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Ohne Bienen und Bestäubung würden beispielsweise in Deutschland jedes Jahr Verluste von 3 Milliarden USD entstehen; in den USA rechnen wir mit 28 Milliarden», sagt Zimmer.