Aktien übergewichten

30.03.2007, 13:32 Uhr

Der im Vormonat befürchtete Kurseinbruch ist eingetreten. Aufgrund der Aktienkursrückgänge zeigen kurzfristige Timingvariablen keinen exzessiven Optimismus mehr an. Deshalb gewinnen Bewertungsvariablen die Oberhand und legen ein Aktienübergewicht nahe. Da die implizite Volatilität bereits wieder sehr tiefe Werte annimmt, setzt Swisscanto auf Wandelanleihen.

Die kurzfristige Gefühlslage am Markt hat sich beruhigt und ist von stark ausgeprägtem Optimismus in den neutralen Bereich zurückgefallen. Während der Korrektur haben die Indikatoren von Swisscanto nie den Panik-Bereich erreicht. Wäre dies jedoch der Fall gewesen, wären Aktien direkt aufgestockt geworden.

Die Kombination von Sentimentindikatoren im normalen Bereich, relativ günstigen Aktien gegenüber Anleihen und eine tiefe implizite Volatilität veranlassen uns, das Aktien­übergewicht mit Versicherungsschutz in Form von Wandelanleihen zu Lasten von Anleihen in CHF zu implementieren.

Die Zinskurven haben sich stark verflacht. Da das Risiko in längeren Laufzeiten nicht belohnt wird und wir angesichts der nach wie vor robusten Wirtschaft nicht von sinkenden Zinsen ausgehen, halten wir die Duration leicht kürzer. An der Übergewichtung von EUR- gegen­über CHF-Anleihen wird aufgrund der attraktiven Zinsdifferenz festgehalten. In Anbetracht der Cashflows und der soliden Bilanzen werden Unternehmens- gegenüber Staatsobliga­tionen weiterhin übergewichtet. Der Titelüberwachung kommt aufgrund der regen Aktivitäten im Bereich Fusionen und Übernahmen eine zentrale Bedeutung zu.

Large Caps sind deutlich günstiger als Small Caps bewertet. Gemessen an historischen Bewertungskennzahlen gehören US-Large Caps zu den weltweit günstigen Aktien. Swisscanto erhöht sukzessive den Anteil an Large Caps zu Lasten der Small Caps.

Hinsichtlich der regionalen Allokation wird Europa, USA und Asien gegenüber Japan und den Emerging Markets bevorzugt.

Zyklische Aktien weisen derzeit Rekordgewinne aus. Gleichzeitig beinhalten sie - gemessen an den hohen Gewinnen - fast keinen Bewertungsabschlag gegenüber nicht-zyklischen Titeln mehr. In diesem Sinne finden wir auf Sektor- und Titelebene dasselbe Bild wie im Regionenbereich, wo die zyklischen Aktienmärkte Japan und Emerging Markets relativ stattlich bewertet sind.

Swisscanto erachtet deshalb tendenziell zyklische Sektoren und Titel als teuer. Dem­gegenüber sind ausgewählte Wachstumssektoren, wie beispielsweise die Pharmaindustrie, historisch günstig bewertet. Wir glauben generell, dass der Markt derzeit nicht identische Bewertungskennzahlen vergleicht und in diesem Sinne kein risikoadäquates Pricing vornimmt. Gemäss unserem Quadrantenmodell sind derzeit alle Sektoren, die unter­performen, günstig bewertet, während gleichzeitig die meisten Branchen, welche out­performen, teuer sind. Diese Ungleichgewichtssituation dürfte sich ebenfalls bald korrigieren, weshalb wir tendenziell billige Sektoren übergewichten.
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