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25 Jahre ETFs

Bild: Pixabay
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Die Idee, Indexfonds anzubieten, geht auf die frühen 70er Jahre zurück. Seit 2000 nahmen die Nutzung und das Angebot von ETFs weltweit und in der Schweiz stark zu. Wie aktive Produkte steht auch Indexing vor zahlreichen Herausforderungen. Zudem wird das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger.

23.03.2018, 10:13 Uhr

Redaktion: sif

Am Medienanlass des Fachausschusses ETF & indexierte Anlagen der Swiss Funds & Asset Management Association SFAMA ging Markus Fuchs, Geschäftsführer der SFAMA, in seiner Einführung auf die Entwicklung einzelner Fondskategorien und die Herausforderungen für ETFs ein. "Die effektive Nagelprobe für ETFs dürfte erst bei der nächsten substanziellen Börsenkorrektur erfolgen. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass neue Fondstrends mit der Aktienmarktentwicklung korrelieren und oft dann herbe Rückschläge erleiden, wenn zunehmend Marketing- anstelle der Investitionsaspekte in den Vordergrund rücken", erklärte Markus Fuchs. So folgte nach dem Crash 2000/2001 ein Fund of Hedge Funds Boom, während zahlreiche Themen- und Sektorfonds eliminiert wurden. Nach dem Crash 2008 standen die Hedge Funds als Sündenböcke dar, während die ETFs ihren Aufschwung begannen.

Derzeit erleben aktive ETFs und Smart Beta Produkte einen Hype. Von der Regulierungsseite kommen verschiedene Anforderungen auf die Indexprodukte zu – einerseits aufgrund der Diskussion um die Systemrelevanz von grossen Asset Managern, zu denen auch ETFs Anbieter zählen, andererseits spielen ETFs im riesigen Obligationenmarkt eine nicht unerhebliche Rolle. Viele Experten warnen vor einer Blasengefahr und potentiellen Liquiditätsproblemen im Bond Bereich.

ETFs setzten sich auch weiter durch
Markus Götschi, Executive Director Passive Products bei UBS Asset Management und Leiter des SFAMA Fachausschusses ETFs & indexierte Produkte, präsentierte einen Rückblick auf die Geschichte der Finanzmarkt-Indizes, welche einem Indexfonds und meist auch einem ETF zugrunde liegen. Deren Akzeptanz bewegte Vanguard dazu, 1975 einen ersten Indexfonds für Privatanleger, den Vanguard 500 Index Fund, zu lancieren. Am 22. Januar 1993 legte State Street Global Advisors den ersten börsengehandelten Indexfonds auf, den Standard & Poor’s Depository Receipt auf den S&P 500, auch bekannt unter dem Namen Spider. Die in ETFs gehaltenen Vermögen sind innerhalb der letzten zehn Jahre weltweit um rund 20% jährlich auf 4.6 Billionen USD in rund 5'300 ETFs per Ende 2017 gestiegen. Für den europäischen Markt werden ähnliche Wachstumsraten ausgewiesen, das verwaltete Vermögen der rund 1'600 ETFs betrug 762 Mrd. USD. "Das Wachstum der ETFs, die als kostengünstige, transparente sowie liquide Anlage beliebt sind, setzt sich global und in Europa unvermindert fort", erklärte Markus Götschi.

Indexfonds sind nicht gleich ETFs
Beat Rüegg, Produktspezialist Index Solutions von Swisscanto Invest by Zürcher Kantonalbank, zeigte die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Indexfonds und ETFs auf. Institutionelle Anleger setzen schon sehr lange auf nicht-börsenkotierte Indexfonds. Entsprechende Mandate sind denn auch das Kerngeschäft der passiven Vermögensverwalter in der Schweiz. Seit kurzem öffnet sich diese Anlageform auch für Privatanleger. "Indexfonds und ETFs unterscheiden sich vor allem in den Transaktionsprozessen und Kosten", sagte Beat Rüegg. So erfolgt der Handel mit Indexfonds täglich zum Nettoinventarwert am Primärmarkt, während ETFs laufend an der Börse zu variablen Geld-/Briefkursen gehandelt werden. Beim Intraday-Handel von ETFs fällt zudem die Schweizer Stempelsteuer an. Mit nichtbörsenkotierten Indexfonds und ETFs kann jede Anlagestrategie kostengünstig umgesetzt werden. Die grosse Herausforderung für die Privatanleger liegt in der Produktselektion. Als Entscheidungsfaktoren dienen dabei die Präferenz des Anlegers, Transaktionskosten und Haltedauer.

ESG-Kriterien wirken wie ein Motor
Valerio Schmitz-Esser, Leiter Index Solutions bei Credit Suisse Asset Management (Schweiz) AG, analysierte das Thema Nachhaltigkeit (ESG – Environment, Social und Corporate Governance) und Strategie bei passiven Investments am Beispiel der MSCI ESG Leaders Indices. Diese schliessen Unternehmen nach kontroversen Geschäftsfeldern und Geschäftspraktiken sowie mithilfe des MSCI ESG Ratings aus. Im Zentrum der Analyse stand die Frage, inwiefern sich die Berücksichtigung von ESG-Kriterien auf die langfristige Performance von Indexanlagen auswirkt. "Es gibt keinen signifikanten Performance-Nachteil gegenüber dem Standardindex in den entwickelten Märkten. In aufstrebenden Märkten hingegen wirkt Nachhaltigkeit wie ein Motor und erzeugt einen stabilen und klaren Performance-Vorteil gegenüber dem Standardindex", erklärte Valerio Schmitz-Esser.

Auch ETFs nicht vor erhöhter Regulierung verschont
Sven Württemberger, Head Passive Investments Schweiz bei Deutsche Asset Management, erläuterte potenzielle Auswirkungen neuer Regularien auf das Wachstum der ETFs. Regularien fördern den Trend zu neuen Ertragsmodellen wie beispielsweise gebührenbasierte Anlageberatung (Fee-based Advisory). Im Unterschied zur traditionellen Anlageberatung, bei welcher der Berater an der Anzahl Transaktionen und/oder den verkauften Anlageprodukten verdient, erfolgt die Fee-based Advisory zu einem fixen Prozentsatz des Kundenvermögens. Sie umfasst vollständiges Marktresearch, die Überwachung des Portfolios, Risikochecks sowie Anlageideen. "Die Standardisierung von Anlagen könnte zu einem erhöhten Einsatz von passiven Produkten in der Fee-based Advisory führen. Für die zukünftige Entwicklung entscheidend sind die Einfachheit, die Transparenz und der Preis", meinte Sven Württemberger.

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