So profitieren Schweizer USA-Reisende von Global Entry

Aktuell sin rund 4000 Personen aus der Schweiz Mitglied im Global-Entry-Programm in den USA. (Bild makasana photo/Shutterstock)
Aktuell sin rund 4000 Personen aus der Schweiz Mitglied im Global-Entry-Programm in den USA. (Bild makasana photo/Shutterstock)

Wer oft in die USA reist und das Einreiseprozedere abkürzen will, kann sich als «vertrauenswürdiger Reisender» registrieren lassen. Das sind die Schritte dazu.

16.09.2024, 11:57 Uhr

Redaktion: Travelnews.ch

«Mein Besuch auf dem Konsulat in Zürich dauerte wenige Minuten», berichtet B.I. (56), der anonym bleiben möchte. Er reist oft in die USA. Nächstes Mal wieder an Weihnachten. Dann ist immer viel los und die Passkontrolle kann lange dauern.

I. registrierte sich deshalb schon vor geraumer Zeit für das Programm «Global Entry», das die USA 2008 lancierten und das seit 2017 auch in der Schweiz verfügbar ist. Dieses soll «vertrauenswürdigen Reisenden» die Einreise in die USA erleichtern. Die Mitgliedschaft im Programm ist für fünf Jahre gültig und kann verlängert werden. Vorgängig ist dafür eine Sicherheitsüberprüfung notwendig.

Der Haken: Ein zur Aufnahme in Global Entry notwendiges, persönliches Interview mit Funktionären der Grenzschutzbehörde CBP musste bislang stets auf US-Boden stattfinden. Wegen verspäteter Flugankünfte verpassen aber viele Interessenten die festgelegten Termine. Unangemeldete Gespräche sind möglich, jedoch unsicher, da pro Tag nur eine beschränkte Anzahl Interviews geführt werden kann. I. ging davon aus, bei seiner Einreise an Weihnachten wieder nicht dranzukommen.

Interviews bald regelmässig in der Schweiz möglich?

Deshalb ist der Bankfachmann glücklich, dass er in Zürich vorstellig werden durfte. Denn vom 5. bis 16. August waren Interviews in der Schweiz – auf dem US-Konsulat in Zürich sowie auf der US-Botschaft in Bern – möglich. Dafür reisten CBP-Beamte extra in die Schweiz.

Das hat damit zu tun, dass sich bei Schweizer Bewerbungen für die Teilnahme an Global Entry ein grosser Rückstau gebildet hat. Bereits 2017 wurden deshalb Interviews des CBP in Zürich, Bern und Genf gegeben. Inzwischen prüfe das CBP, regelmässig Interviews auf europäischem Boden anzubieten – denn auch in Italien wurden im August Interviews durchgeführt.

I. meint: «Eine ständige Möglichkeit für Interviews wäre sicher attraktiv.» Da er jetzt den Aufnahmeprozess in Global Entry abgeschlossen hat, kann er an Weihnachten dann die Einreiseformalitäten an einem Kiosk selber erledigen, ohne Zutun der Einwanderungsbehörden. An diesen Kiosken scannen Reisende ihren Reisepass, geben ihre Fingerabdrücke ab und füllen eine Zollerklärung aus.

Laut dem CBP sind aktuell rund 4000 Personen aus der Schweiz Mitglied im Global-Entry-Programm. Während der fünftägigen Veranstaltung in Zürich und Bern wurden weitere 500 Schweizerinnen und Schweizer angemeldet. «Das CBP ist offen für weitere mobile Anmeldungs-Veranstaltungen mit Partnerländern wie der Schweiz», sagt eine Sprecherin. Heisst: Eine permanente Interviewmöglichkeit in der Schweiz ist nicht geplant – aber weitere solche Events wie im August.

So erfolgt die Aufnahme in Global Entry

Interessenten melden sich online für Global Entry an. Achtung: Es braucht eine Vorprüfung durch das Fedpol. Kostenpunkt: 100 Franken. Dafür braucht es einen Schweizer Strafregisterauszug, zu bestellen beim Bundesamt für Justiz, sowie eine Einwilligungserklärung für die Überprüfung der polizeilichen Informationssysteme durch das Fedpol und für die Weitergabe von Personendaten an die US-Behörden. Ebenso braucht es eine digitale Kopie des eigenen Passes.

Ist dies erledigt, erfolgt die Prüfung durch das CBP. Die Gebühr beträgt 100 US-Dollar. Nach der Anmeldung erfolgt eine Sicherheitsüberprüfung. Wer einen Eintrag im Strafregister hat, wird als Sicherheitsrisiko eingestuft und abgelehnt. Wer provisorisch zugelassen ist, muss nur noch zum Interview. Künftig hoffentlich in der Schweiz.

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