04.12.2025, 11:37 Uhr
Nachdem bereits am 28. November 2025 ein landesweiter Ausstand erhebliche Probleme im Verkehr verursachte, steht nun der nächste grosse Arbeitskampf bevor. Vor allem der Bahnverkehr dürfte am 12. Dezember 2025...
Bald sollen ausländische Besucher für bestimmte Attraktionen eine Gebühr bezahlen. Damit will die Regierung von Neuseeland Schutzgebiete finanzieren und den Zugang regulieren.
Naturschutzminister Tama Potaka begründete die geplanten Gebühren mit dem hohen Wartungs- und Schutzaufwand dieser stark besuchten Orte. «Diese Einnahmen können pro Jahr bis zu 62 Millionen neuseeländische Dollar einbringen – Gelder, die wir dringend benötigen, um weiter in den Schutz und Erhalt dieser einzigartigen Landschaften zu investieren», sagte Potaka laut «The Guardian». Ziel sei es, den Naturtourismus langfristig nachhaltig und verantwortungsbewusst zu gestalten.
Wie die Regierung mitteilte, sollen ab 2027 umgerechnet rund 10 bis 20 Franken pro Person fällig werden – zunächst unter anderem bei den bekannten Attraktionen wie dem Milford Sound, Aoraki/Mount Cook, Tongariro Alpine Crossing oder dem Cathedral Cove/Te Whanganui-a-Hei.
Die Tourismusgebühren sind Teil einer grösseren Neugestaltung des neuseeländischen Naturschutzrechts. Geplant sind unter anderem die Lockerungen bei gewerblichen Aktivitäten in Schutzgebieten, Erleichterungen für Genehmigungen für Tourenanbieter und die Möglichkeiten für Tausch- oder Verkauf von Naturschutzland. Die Regierung argumentiert, dass solche Reformen wirtschaftliche Entwicklung ermöglichen und gleichzeitig Ressourcen für den Umweltschutz generieren sollen.
Der Zugang zu den Naturstätten wird aus Sicht von Kritikern sozial selektiver, da sich nicht alle Touristen die neuen Gebühren leisten könnten. Die Regierung entgegnet, dass Einheimische von den Abgaben befreit würden und dass Einnahmen direkt in Erhaltungs- und Infrastrukturmassnahmen fliessen sollen.
Neuseeland zählt seit Jahren zu den weltweit beliebtesten Reisezielen für Naturfreunde. Der Tourismussektor ist ein zentraler Bestandteil der neuseeländischen Wirtschaft, setzte vor der Pandemie umgerechnet rund 20 Milliarden Franken um.