Haben die Passagiere bei den Notausgängen bald weniger Platz?

Der deutsche Hersteller Recaro hat einen Flugsitz entwickelt, der die Beinfreiheit bei den Notausgängen künftig einschränken könnte. (Bild pd)
Der deutsche Hersteller Recaro hat einen Flugsitz entwickelt, der die Beinfreiheit bei den Notausgängen künftig einschränken könnte. (Bild pd)

Der Flugsitzhersteller Recaro hat ein neues Modell für die Plätze bei den Notausgängen vorgestellt. Die neuen Sitze könnten die Beinfreiheit in der Exit Row einschränken.

04.07.2023, 10:17 Uhr

Autor: Travelnews.ch

Die Plätze bei den Notausgängen sind in Flugzeugen beliebt. Denn viele Passagiere wissen: Dort ist der Abstand zu den Vordersitzen viel grösser als in den übrigen Reihen der Economy Class. Doch das könnte sich bald ändern. Die Airlines sind stets auf der Suche nach Möglichkeiten, um noch mehr Menschen in ihren Flugzeugen unterzubringen.

Bei den Reihen am Notausgang scheiterte dieses Vorhaben bisher an den strikten Vorgaben. Denn hier muss der Durchgang mindestens 33 Zentimeter breit sein und somit grösser als in anderen Reihen.

Spezieller Mechanismus lässt kleinere Abstände zu

Wie das Online-Portal «Reisereporter» berichtet, hat der deutsche Sitzhersteller Recaro nun eine Lösung gefunden, um noch mehr Plätze in die Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge zu quetschen. Der neu entwickelte Sitz heisst X-Tend. Ein Teil seiner Sitzfläche klappt nach unten weg, wenn der Passagier aufsteht. Setzt er sich wieder hin, muss er über einen Mechanismus erst wieder den vorderen Teil nach oben ziehen und einrasten.

Dadurch bleibt der 33 Zentimeter breite Durchgang erhalten, wenn niemand auf dem Platz sitzt. Laut Recaro ermöglicht das ein «Premium-Sitzgefühl und erhöht gleichzeitig die Effizienz in der gesamten Kabine». Eine A320neo-Maschine könnte somit von 190 Sitzplätzen auf 194 aufgestockt werden.

Da die Nachfrage nach Flugreisen gerade sehr gross ist und jeder zusätzliche Sitz zu einem hohen Preis verkauft werden kann, spricht einiges dafür, so viele Passagiere wie möglich im Flugzeug unterzubringen. Etliche Airlines haben allerdings auch bisher schon versucht, aus den Notausgängen ein Geschäft zu machen. Bei der Buchung können die Passagiere die Sitze mit mehr Abstand reservieren, selbstverständlich gegen einen Aufpreis.

Eingeführt haben das Konzept einst die Billig-Airlines. Aber mittlerweile ist es fast bei jeder Fluggesellschaft Standard. Wie die «Süddeutsche Zeitung» schreibt, argumentiert Recaro-Chef Hiller, dass die Airlines trotz geringerem Abstand immer noch mehr Platz haben und die Fluglinien die Reihen an den Notausgängen weiter als Premium-Sitze verkaufen können.

Denn der Mindestabstand beträgt von Rückenlehne zu Rückenlehne 33 Inches (etwa 84 Zentimeter). Auf Kurz- und Mittelstreckenflügen sind derzeit 29 Inches (also etwa 74 Zentimeter) eher branchenüblich. Und die Nachfrage scheint zu stimmen: «Wir haben Anfragen von zahlreichen Fluggesellschaften», sagt Hiller.

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