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Ehemals grösste Müllhalde der Welt wird zu einem Park

Der erste kleine Teil des Parks ist offen, erst 2036 soll die riesige Anlage fertig sein. (Bild pd)
Der erste kleine Teil des Parks ist offen, erst 2036 soll die riesige Anlage fertig sein. (Bild pd)

Die Abfallberge im New Yorker Stadtteil Staten Island waren teilweise höher als die Freiheitsstatue. Es handelte sich um die grösste Mülldeponie der Welt. Nun wird aus der Fläche nach und nach ein Park.

10.11.2023, 11:07 Uhr

Redaktion: travelnews.ch

So richtig einladend ist der Park noch nicht. Hinweisschilder gibt es nur wenige. Der Weg mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Manhattan aus ist weit. Und mit dem Auto müssen sich Besucherinnen und Besucher mühsam zu einer Abbiegung zwischen Autobahn, Lagerhalle und Hotel navigieren, bevor sie an eine grosse rostfarbene Säule gelangen: Freshkills Park.

Auf dem vorgelagerten Parkplatz stehen trotz des Wochenendes und des sonnigen Herbstwetters laut der «FAZ» nur einige wenige Autos – aber das werde sich ändern, sagt Sue Donoghue, Chefin der New Yorker Grünflächen-Behörde: «Hier geht es um die Wiedergeburt eines Ortes, der in der Vergangenheit so negative Konnotationen hatte, und jetzt wird das genau das Gegenteil werden.»

Erstes Teilstück des Parks eröffnet

Mehr als 50 Jahre lang war hier mitten in Staten Island die – nach Angaben von Donoghues Behörde – zeitweise grösste Müllkippe der Welt. Ein Salzwasser-Sumpf, in dem Kinder im Sommer schwimmen gingen, wurde 1948 zur Mülldeponie umgewandelt.

Bis 2001 landeten dort hauptsächlich per Schiff insgesamt rund 150 Millionen Tonnen Abfall, grösstenteils aus den Haushalten der Millionenmetropole New York. Der Müll türmte sich nach und nach zu Bergen auf, teils höher als die – nicht weit entfernt auf einer anderen Insel im Hafen von New York aufragende – Freiheitsstatue.

Mit dem Müll kamen Gestank, Verkehr – und ein schlechter Ruf für Staten Island, das bis heute vielen als fünfter und vergessener Stadtteil von New York gilt. Die ganze Insel sei eine einzige Müllkippe, spotteten Bewohnerinnen und Bewohner anderer Stadtteile häufig.

2001 wurde die Deponie geschlossen – schon damals mit der Hoffnung, das Gelände in einen öffentlichen Park verwandeln zu können. Mehr als 20 Jahre später hat nun das erste Teilstück für Besucherinnen und Besucher geöffnet. «Was einmal ein Schandfleck war, wird nun ein Weltklasse-Park», sagte Bürgermeister Eric Adams vor Kurzem bei der feierlichen Eröffnungszeremonie.

Das erste Teilstück, der North Mound, sieht auf den ersten Blick aus wie ein ganz normaler Park: Wiesen, Bäume, ein See, ein Ausguck für Vogelbeobachter, Bänke und etwa ein Kilometer Wege für Spaziergänger und Velofahrer. Laut der offiziellen Informationsbroschüre gibt es hier unter anderem Rehe, Reiher, Schildkröten und Goldrauten.

Ganzer Park soll erst ab 2036 zugänglich sein

Erst die Vorher-Fotos, die die Parkbehörde an mehreren Schau-Tafeln angebracht hat, machen deutlich, wie viel sich hier verändert hat. Haufenweise Müll lag hier herum, darüber kreisten Möwen und andere Vögel auf der Suche nach Essbarem.

Nach jahrzehntelanger Arbeit von Spezialisten, die die Müllberge speziell versiegeln und die Ansiedlung von Pflanzen darauf teilweise überhaupt erst möglich machen mussten, lässt sich davon heute überhaupt nichts mehr erkennen. Es riecht noch nicht einmal mehr nach Abfall.

Der North Mound ist allerdings erst der Anfang. Er entspricht nur etwa einem Prozent der ganzen Fläche, die der Freshkills Park einmal einnehmen soll – fast dreimal so gross wie der Central Park soll er werden.

Das ist noch viel Arbeit, erst bis 2036 soll der ganze Park geöffnet sein. Das erste geöffnete Teilstück hat viele Menschen aber schon überzeugt. «Das ist ein toller Park zum Velofahren», sagte einer der ersten Besucher. «Nicht zu glauben, dass dies einmal die grösste Müllhalde der Welt war.»

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