Diese Schiffe stechen 2026 neu in See

Die Kreuzfahrtbranche «klotzt» auch im kommenden Jahr mit ihren Neubauten. Gleichzeitig steigen Hotelkonzerne mit kleinen, edlen Schiffen erstmals in den Markt. Hier eine Übersicht über spezielle neue Angebote.

Immer mehr Luxus-Hotelunternehmen entdecken die Kreuzfahrt als zweites Standbein. Im März 2026 startet der mehrheitlich Bill Gates gehörende Konzern Four Seasons mit ihrem ersten Schiff. Die «Four Seasons I» ist mit 207 Meter Länge und 14 Decks für nur 190 Passagiere ausgelegt.

Ganz speziell ist etwa die «Funnel Suite», eine Luxuskabine auf vier (!) Ebenen, die in den Schornstein eingebaut ist. Zusätzlich hat die Mega-Kabine eine Privatterrasse von 440 Quadratmetern. Die Suite kostet 350 000 Euro pro Woche, der Einstiegspreis beginnt bei 2000 Euro pro Tag. Die Jungfernfahrt sollte ursprünglich bereits im Herbst 2025 stattfinden, wurde aber auf März 2026 verschoben.

Zwischen 130 und 3500 Gästen

Die Norwegian Cruise Line geht im April 2026 mit dem Neubau «NCL Luna» auf die erste reguläre Reise. Mit mehr als 3500 Gästen ist die Luna ähnlich gross wie ihre Schwester mit dem Namen «Aqua». Beide bieten unter anderem den Aqua Slidecoaster, eine «weltweit erste Mischung aus Achterbahn und Wasserrutsche über drei Decks». Das 322 Meter lange Schiff fährt mit Marinediesel.

Weniger als 130 Passagiere nimmt die Reederei Emerald auf ihren Schiffen mit. Diese erleben mit der «Emerald Kaia» ein reines «Sommerschiff», bei dem sich alles draussen abspielt. Speziell ist hier die Marina-Plattform am Heck, die den Passagieren Meerzugang zum Schnorcheln oder Kajakfahren verschafft. Ab April 2026 wird das neue Luxusschiff im Mittelmeer, der Karibik und den Seychellen eingesetzt.

Edler Orient-Express auf dem Meer

Europas grösster Hotelkonzern Accor hat sich vor einiger Zeit die Rechte am berühmten Namen Orient-Express gesichert und will damit nun Bahn- und Schiffsreisen anbieten. Die 220 Meter lange «Orient Express Corinthian» segelt ab Mai 2026 mit über hundert Meter hohen, kippbaren Masten und neuartigen Segeln aus festem Material. Das klingt exklusiv, und das wird es aufgrund des Preises – um 10 000 Euro pro Nacht – auch bleiben. Die «Corinthian» wird nur 54 Suiten mit je 70 Quadratmeter Fläche haben.

Die erste Saison startet im Mai 2026 im Mittelmeer. Im Winter soll die «Corinthian» in der Karibik unterwegs sein. Die Routen orientieren sich an den erwarteten Windverhältnissen, denn es soll möglichst oft wirklich gesegelt werden.

MSC startet mit LNG

Die Schweizer MSC gilt mittlerweile als Europas grösster Kreuzfahrtkonzern. MSC ist vor zwei Jahren ins Geschäft mit 900 Personen fassenden Luxuskreuzfahrtschiffen eingestiegen. Im August 2026 startet als drittes von vier bestellten Schiffen die «Explora 3» – erstmals bei der Flotte mit Flüssigerdgas (LNG)-Antrieb. Klassisches LNG gilt laut Experten als Übergangslösung hin zu einer klimafreundlicheren Kreuzfahrt, steht aber wegen der entstehenden Methan-Emissionen in der Kritik. Bio- und E-LNG gelten als nachhaltiger, sind bislang allerdings nur in begrenzten Mengen verfügbar.

Auf den Explora-Schiffen sind die Kabinen 35 Quadratmetern gross, auf fünf Gäste kommen vier Crewmitglieder. An Deck gibt es vier Swimmingpools, mehrere Whirlpools und private Cabanas. Das alles kostet – für Luxusschiffe vergleichsweise günstig – pro Tag ab 800 Euro. Die «Explora 3» beginnt die erste siebentägige Jungfernfahrt am 3. August 2026 von Barcelona nach Lissabon.

Rutsche über elf Decks

Geht es um die Passagierkapazität, ist sie der gewaltigste Neuzugang auf den Weltmeeren: Die «MSC World Asia» bietet Platz für bis zu 6758 Passagiere. MSC feiert am 11. Dezember 2026 in Barcelona die Schiffs-Taufe, trotz des Namens wird die 333 Meter lange «World Asia» nicht durch Asien, sondern auf einwöchigen Kreuzfahrten ab Barcelona durchs westliche Mittelmeer cruisen. Das geschieht allerdings mit einer leicht asiatisch anmutenden Innenausstattung.

Auch die «World Asia» wird mit LNG betrieben. Zum Unterhaltungsangebot gehören unter anderem die Überwasserschaukel Cliffhanger, eine Wasserrutsche über elf (!) Decks, ein Aquapark, ein riesiges Theater und diverse Pop-up-Shows.

So lang wie noch nie

Ab Anfang August wird es wieder ein neues grösstes Kreuzfahrtschiff auf den Weltmeeren geben. Die «Legend of the Seas» ist mit 365 Metern ein paar Zentimeter länger als der bisherige Rekordhalter, ihr «Zwilling», die «Icon of the Sea». Insgesamt hat es Platz für 7700 (!) Gäste an Bord, die sich in mehr als 40 Restaurants, Bars und Cafés an Bord verpflegen können. Auch die Reederei Royal Caribbean setzt beim jüngsten Riesen auf sechs Motoren, die mit LNG betrieben werden.

«Viking Libra» mit Wasserstoff

Der 14. Neubau eines Hochsee-Luxusschiffes für Viking Ocean Cruises wird das weltweit erste Kreuzfahrtschiff mit einem Wasserstoff-Antrieb sein. Die Jungfernfahrt von «Viking Libra» ist für Dezember 2026 geplant. Es bietet Platz für 998 Passagiere. Dabei kommt ein neues, hochmodernes Wasserstoffantriebssystem zum Einsatz, das in Kombination mit fortschrittlicher Brennstoffzellentechnologie bis zu sechs Megawatt Leistung erzeugen kann.

Viking Libra sonst weitgehend baugleich wie die Viking Vela (2024), Viking Vesta (2025) und Viking Mira (Sommer 2026) sein. Diese Schiffe sind mit einem Teilhybrid-Antriebssystem unterwegs, gelten aber grundsätzlich als wasserstofftauglich, sodass der Schiffsantrieb irgendwann drauf umgestellt werden könnte. Im Jahr 2027 soll mit dem Schwesterschiff Viking Astrea noch ein zweites Wasserstoff-Kreuzfahrtschiff folgen.

Die 10-tägige Jungfernfahrt des Neubaus, der nun im Baudock von Fincantieri in Ancona wächst, soll am 3. Dezember 2026 in Piräus nahe Athen beginnen und durchs östliche Mittelmeer führen.