23.12.2024, 08:37 Uhr
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Chia-Liang Lian, Manager des Legg Mason Western Asset Asian Opportunities Fund, Singapur, im Fondstrends Interview über das erfolgreiche Investment in den letzten fünf Jahren in asiatische Länder/Unternehmen und chinesische Anleihen in Lokalwährung, die sogenannten Dim Sum Bonds, deren Entwicklung sehr gut war.
Chia-Liang Lian, was war los mit den asiatischen Bonds im Juni?
Chia-Liang Lian: Als Reaktion auf das Statement von Ben Bernanke, über ein mögliches Ende des Quantitative Easing nachdenken zu wollen, sind vor allem Schwellenländeranleihen stark unter die Räder gekommen. Darunter hat auch die Performance des Western Asset Asian Opportunities Fund gelitten. Wir haben in der Folge unsere Beteiligungen reduziert und vorübergehend eine hohe Cash-Position im Fonds aufgebaut. Inzwischen hat man aber gesehen, dass die Reaktionen auf die Ankündigung Bernankes übertrieben waren und wir nutzen nun die Gelegenheit zum Bottom-Fishing.
Ihr Fonds hat soeben den fünften Geburtstag gefeiert. Welches sind aus Ihrer Sicht die grössten Meilensteine während dieser Zeitspanne?
Abgesehen dass wir im letzten Monat eine deutliche Underperformance verzeichnet hatten, haben wir in den vergangenen fünf Jahren sehr erfolgreich in asiatische Länder und Unternehmen investiert. Mit einer kumulierten Performance von 38,6% seit Lancierung haben wir die Benchmark, die über die gleiche Zeitspanne hinweg 34,1% zulegte, klar übertroffen. Zudem ist es uns gelungen, die verwalteten Vermögen auf USD 912 Mio. auszubauen.
Sie haben die Verwaltung des Fonds erst 2011 übernommen. Hat sich seither an der Strategie etwas geändert?
Nein, Konstanz ist unser Markenzeichen. Aus diesem Grund hat sich eine Änderung der Investmentstrategie nicht aufgedrängt. Wir sind der Meinung, dass mit einem konsistenten Investmentprozess die besten Resultate möglich sind. Unser Ziel ist die Maximierung der Gesamtrendite durch Erträge und Kapitalzuwachs, indem mindestens 70% des Vermögens in Schuldtitel asiatischer Emittenten und Derivate auf asiatische Zinsen und Währungen investiert werden. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.
Sie sprechen immer wieder von der unmöglichen Dreiheit bei der Währungsliberalisierung. Was ist damit gemeint und welche Bedeutung hat diese für asiatische Währungen?
Die unmögliche Dreiheit ist der theoretische Unterbau der Währungskursliberalisierung. Der Terminus besagt, dass die Währungshüter eines Landes unmöglich gleichzeitig alle drei widersprüchlichen Ziele erreichen können: Monetäre Unabhängigkeit, Währungskursstabilität und Kapitalmobilität. Die meisten asiatischen Länder, allen voran China, setzen derzeit auf die monetäre Unabhängigkeit und die Währungskursstabilität. Über die Zeit hinweg und analog zu anderen Staaten wie den USA, Japan und Australien wird erwartet, dass z. B. China eine grössere Währungskursflexibilität zulassen und gleichzeitig die Kapitalverkehrskontrolle lockern wird. Dadurch dürfte sich der chinesische Yuan immer mehr zu einer globalen Währung entwickeln.
Sie sind also zuversichtlich für die chinesische Währung?
Ich bin vor allem zuversichtlich für chinesische Anleihen in Lokalwährung, die sogenannten Dim Sum Bonds, deren Entwicklung geradezu spektakulär war. Nach Sektoren aufgeteilt sind chinesische Organisationen staatliche Institutionen, Unternehmen und Banken für die meisten Emissionen zuständig. Anfang Jahr machten sie 70% der Emissionen aus, derzeit liegt ihr Volumen bei rund zwei Dritteln. Vor dem Hintergrund einer stabilen Weltwirtschaft sowie anhaltender geopolitischer Unsicherheiten sehen wir Dim Sum Bonds im laufenden Jahr als sicherer Hafen.
Auf welche Länder Asiens sollten Investoren in den nächsten 12 Monaten unbedingt setzen und welche sollten sie meiden?
Neben China erachten wir vor allem die Philippinen als Rising Star. Dem Inselstaat wurde dieses Jahr von Fitch erstmals Investmentgrade Status verliehen und auch Standard & Poors winkt mit einem Upgrade. Deutlich untergewichtet haben wir derzeit Hong Kong und Taiwan sowie Malaysia.