14.11.2024, 19:22 Uhr
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Mit einem Rückgang der Erstzulassungen um etwa 2,5% hat der europäische Automobilmarkt 2013 die Talsohle durchschritten. Dank des steigenden Verbrauchervertrauens dürfte der Absatz 2014 um sehr bescheidene 2 bis 3% anziehen.
Mit einem Rückgang der Erstzulassungen um etwa 2,5% hat der europäische Automobilmarkt 2013 die Talsohle durchschritten. Dank des steigenden Verbrauchervertrauens dürfte der Absatz 2014 um sehr bescheidene 2 bis 3% anziehen.
Der europäische Automobilsektor hat in den letzten Jahren einen beeindruckenden Mehrertrag gegenüber dem europäischen Gesamtmarkt (EuroStoxx) erzielt: 16 Prozentpunkte im Jahr 2013 und 47 Prozentpunkte in den letzten beiden Jahren. Die Unternehmen waren 2012 und 2013 trotz eines schlechteren Marktumfelds profitabel.
Am US-Markt war der Absatz 2013 nach einem Plus von 7,5% wieder recht hoch, 15,5 Mio. Fahrzeuge konnten abgesetzt werden. Für 2014 wird ein Zuwachs von 3% erwartet, da das Konjunkturumfeld nach wie vor günstig ist: Die niedrigen Zinsen, die steigenden Immobilienpreise, die attraktiven Kredit- und Leasingbedingungen und die fallende Arbeitslosigkeit sind der Automobilkonjunktur zuträglich.
Allerdings sind nicht alle Risiken gebannt, schon gar nicht das Preisrisiko. Die Lagerbestände haben nämlich Anfang Dezember den höchsten Stand seit März 1996 erreicht, und die europäischen und asiatischen Hersteller werden ihre Produktionskapazitäten um bis zu 2,1 Mio. Fahrzeuge ausweiten.
China hat den Absatz in den letzten Jahren beflügelt. Die Nachfrage ist stabil, und die Preise im Premiumsegment mit Herstellern wie Daimler, VW und BMW behaupten sich auf hohem Niveau. Das Wachstum wird sich 2014 zwar voraussichtlich normalisieren, dürfte aber mit rund 10% hoch bleiben.
Automobilsektor befindet sich im Umbruch
Der Absatz dürfte in den nächsten Monaten anziehen, aber der Automobilsektor ist neben Konjunktur- auch Währungsrisiken ausgesetzt. Kurzfristig sind die Hersteller gegenüber Schwankungen der wichtigsten Währungen (wie Dollar, Pfund und Yen) abgesichert. Die Risiken der Emerging-Market-Währungen sind dagegen unmittelbar ergebniswirksam.
Die Automobilindustrie muss insbesondere in Europa, aber auch in Nordamerika und China hohe CO2-Anforderungen erfüllen. Europa will die CO2-Emissionen bis 2020 auf 95 g/km reduzieren. Dazu müssen die Autobauer viel für Forschung und Entwicklung aufwenden, um neue Motorisierungen wie Hybride und Plug-in-Hybride zu entwickeln. Sie müssen die Effizienz herkömmlicher Verbrennungsmotoren verbessern und damit gemeinsam mit Zulieferern das Fahrzeuggewicht verringern, davon hängt der CO2-Ausstoss massgeblich ab.
Angesichts der geringen Preismacht der Automobilhersteller werden diese Investitionen die künftige Margenentwicklung belasten und einen Teil der Effizienzgewinne aufzehren, die unter anderem mit der Einführung modularer Plattformen erzielt worden sind.
Trotzdem dürfte es für einige Automobilkonzerne noch in diesem Jahr aufwärts gehen. Für Autobauer ist nicht nur der Konjunkturzyklus, sondern vor allem auch ihr eigener Produktzyklus massgebend. Die Erneuerung der Modellpalette wirkt sich positiv auf ihren Absatz und damit auf den Marktanteil aus.
Auch BMW entwickelt nun Elektro- und Hybridfahrzeuge, bereits eingeführt sind i3 und i8. Das Unternehmen hat auf diesem Gebiet beeindruckende Leistungen vollbracht, musste dazu aber viel investieren. Was sich jetzt in höheren Marktanteilen und einem höheren Shareholder Value niederschlagen sollte. BMW wird in den nächsten 24 Monaten laufend neue Modellvarianten wie der 1er Active Tourer, 2er-Serie, 4er Gran Coupé, X4, X6 auf den Markt bringen und den Mini erneuern, um den Absatz zu stützen. Das wird aber zweifellos nicht reichen, um vor Einführung der neuen 5er-Serie Ende 2016 die Margen zu verbessern.