23.11.2024, 12:00 Uhr
Matt Quinlan, Portfoliomanager bei der Franklin Equity Group, erläutert die entscheidende Rolle, die Dividenden bei der Steigerung der Gesamtrendite und bei der Verringerung der Gesamtvolatilität für Aktienanleger...
Die Kurse von Staatsanleihen, allen voran die amerikanischen, sind im laufenden Jahr entgegen allen Erwartungen nicht gefallen. Die Experten von Pioneer Investments suchen nach einer Erklärung.
Säkulare Stagnation (Larry Summers), Low for Long (Ben Bernanke) und Japanisierung (dauerhaft niedriges Wachstum und deflationäre Tendenzen) sind die Stichworte, die das Muster dieses Mal ist alles anders zeigen: Weil das Wachstum dauerhaft niedrig bleibt, bleiben auch die Zinsen niedrig so der Konsens.
Wir sind anderer Meinung, schreibt Giordano Lombardo, Chief Investment Officer von Pioneer Investments, in seinem jüngsten CIO Letter: Wir glauben nach wie vor an Konjunkturzyklen und an die Rückkehr der Finanzmärkte zum Mittelwert.
Seine Argumente: Die Verschuldung der Staaten ist weltweit seit 2007 noch einmal um 30 Prozent gestiegen. Dies werde zwar verhindern, dass es Zentralbanken gelingt, die Geldversorgung aggressiv zu drosseln. Aber wenn Zentralbanken die Verbindung zwischen Wachstum und adäquaten Zinsen ganz kappen, verlieren sie an Glaubwürdigkeit. Also wird die Fed die Normalisierung der Geldpolitik einleiten und dafür sorgen, dass die Zinsen für US Staatsanleihen sich nach oben bewegen. Denn in den USA gibt es ganz klare Anzeichen für Aufschwung: Entschuldung der privaten Haushalte, Kreditwachstum im Bankensektor, langsame Lohnzuwächse und einen sich erholenden Wohnungsmarkt.
Auch in Europa könnte es dank des beherzten Eingreifens der EZB gelingen, deflationäre Tendenzen zu verhindern. Die robusten Kreditmärkte sowohl in Europa als auch in den USA deuten darauf hin, dass die Unternehmen gesund sind und Rezession nicht auf ihrer Karte haben.
Mit der Normalisierung der wirtschaftlichen Bedingungen sollten auch die Zinsen für langfristige Staatsanleihen wieder nach oben gehen, ist Lombardo überzeugt. Das mag langsam gehen, weil es immer noch keine Inflation gebe, weil die Regulatoren Investoren in sichere Vermögenswerte trieben und die Weltwirtschaft keinerlei Zeichen einer Überhitzung zeige. Für die Asset Allokation hat Lombardo daher eine "moderat negative Sicht" auf die Kurse von Staatsanleihen.