20.12.2024, 14:24 Uhr
Das neue Diätmittel CagriSema von Novo Nordisk ist zwar besser als das alte Mittel, aber nicht besser als die Konkurrenz. Das führt zu einem Kurssturz weil mehr erwartet worden war.
Die Fusionen und Übernahmen haben seit dem Sommer 2020 einen enormen Aufschwung erlebt. Laut Candriam ist regional gesehen Nordamerika weiterhin führend bei der Erholung der M&A-Aktivitäten, was Deals im Wert von mehr als 10 Mrd. Dollar angeht. Auch in Europa und Asien wurde eine beträchtliche Anzahl von Transaktionen angekündigt.
Seit Beginn des vierten Quartals dieses Jahres scheint sich die Fusions- und Übernahmetätigkeit auf dem mittleren Niveau des Zyklus zu stabilisieren. "Mit der Ernennung des neuen Vorsitzenden der US Federal Trade Commission (FTC) im vergangenen Juni befürchten die M&A-Marktteilnehmer eine erhöhte Wachsamkeit der Wettbewerbsbehörden, insbesondere bei grossen Transaktionen, die sich negativ auf den amerikanischen Verbraucher auswirken könnten", sagt Stéphane Dieudonne, Senior Fund Manager bei Candriam. Während die Aktivität in den Vereinigten Staaten weiterhin gut sei, gebe es praktisch keine Transaktionen mit einem Volumen von mehr als 10 Mrd. USD. In Europa hingegen seien die M&A-Aktivitäten weiterhin sehr zufriedenstellend.
Hochrangige Banker bestätigen, dass viele M&A-Projekte aufgrund von Unsicherheiten hinsichtlich möglicher verbraucherfreundlicher Änderungen in der FTC-Politik vorerst auf Eis gelegt werden. "Wir glauben, dass sich die Zahl der Fusionen und Übernahmen in den USA normalisieren wird, sobald diese Zweifel ausgeräumt sind, was vermutlich im Laufe des Jahres 2022 der Fall sein wird", so Dieudonne.
Im Jahr 2021 hätten sich die Fusions- und Übernahmetätigkeiten als recht widerstandsfähig gegenüber den aufeinanderfolgenden Wellen der Covid-19-Epidemie und ihrer neuen Varianten erwiesen. Die Fusionsvereinbarungen seien sogar angepasst worden, um diesen neuen Risikofaktoren Rechnung zu tragen. Alles in allem sind die Experten bei Candriam recht optimistisch, was die Fusions- und Übernahmetätigkeit im kommenden Jahr angeht.
"M&A-Aktivitäten sind eine leicht zu erfassende Zahl, aber vielleicht nicht die einzige Renditequelle einer Risiko-Arbitrage-Strategie. Wir haben keine bestimmte Erwartung für die Anzahl der M&A-Deals im Jahr 2022, aber weniger schlagzeilenträchtige Performance-Treiber können ebenso nützlich sein. Anleger, die an Risiko-Arbitrage interessiert sind, sollten besser die Höhe der Spreads, die Misserfolgsquote bei Transaktionen und die Anzahl der Überangebote berücksichtigen", rät Dieudonne.
Die Experten sehen für 2022 sowohl bei den Spreads als auch bei den Abschlussquoten grünes Licht. In der Tat seien die Risikoarbitrage-Spreads heute bei gleichem Risiko zwei- bis dreimal höher als vor der Covid-Krise. "Die Misserfolgsquoten bleiben auf einem historisch niedrigen Niveau – oder sollten wir sagen, die Abschlussquoten sind hoch. Die Zahl der Angebotsverbesserungen oder Bieterkriege ist gegenüber den sehr ereignisreichen ersten Monaten des Jahres 2021 gesunken. Es ist aber wichtig, die Spreads und die Abschlussquoten im Auge zu behalten. Und zwei von drei ist gar nicht schlecht", meint Senior Fund Manager Dieudonne.