23.12.2024, 08:37 Uhr
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Laut den Experten von Fisch Asset Management ist eine mögliche Rezession in den aktuellen Kursen der Emerging Markets Unternehmensanleihen bereits eingepreist. Die unsichere Wirtschaftssituation hat vor allem Papieren in Osteuropa zugesetzt. Lateinamerika, Asien und Middle East werden deshalb momentan bevorzugt.
Lange Zeit konnten sich Unternehmensanleihen aus den Emerging Markets den globalen Unsicherheiten entziehen. Doch im Laufe des Septembers wurde auch diese Anlageklasse in Mitleidenschaft gezogen. "Seit sich die Unruhen aus der Euro-Schuldenkrise verstärkt auf alle Weltmärkte übertragen haben, mussten Firmenanleihen der Schwellenländer Kursverluste hinnehmen. Besonders betroffen sind dabei Papiere von Firmen aus Osteuropa aufgrund der Nähe und der engen Handelsbeziehungen zu Mitteleuropa. Dennoch schützen Unternehmensanleihen im Segment Investment Grade die Investoren auf Jahressicht vor Verlusten und erfüllen das zurzeit wichtigste Kriterium der Anleger: Sicherheit. "Gemessen an einem gut diversifizierten Portfolio stehen zum Ende des dritten Quartals für das Kalenderjahr 2011 rund zwei Prozent Rendite zu Buche. Das ist nicht zuletzt im Vergleich mit High-Yield-Anleihen und deren Rückschlägen sehr erfreulich", so Philipp Good, Senior Portfolio Manager bei Fisch Asset Management.
Besser als osteuropäische Unternehmensanleihen performten Corporate Bonds aus Lateinamerika. Die starke Binnenwirtschaft - insbesondere in Brasilien - führte dazu, dass sich die Kreditmärkte gut gehalten haben. Ebenfalls zu den Favoriten von Good zählen ausgewählte Papiere aus sicheren Staaten der Region Middle East. Zum Beispiel Anleihen aus den Bereichen Öl und Financial. "Banken stehen dort weitaus solider da als europäische Finanzhäuser - wie die jüngsten Meldungen aus Frankreich und Belgien leider bestätigen", so der Fondsmanager. Der asiatische Raum ist zwar auch keine problemfreie Zone, wie der Fall des chinesischen Unternehmens Sino Forest zeigte, aber generell sieht Good den gelben Kontinent positiv. Als Gründe nennt er die deutlich stärkere Wirtschaftsentwicklung zahlreicher Länder bei einem wesentlich geringeren Verschuldungsgrad im Vergleich zu Europa und Amerika.
Die Unsicherheit in den Märkten führte auch bei den Unternehmensanleihen der Emerging Markets zu einem Ausverkauf zu Gunsten der Liquidität. In der Folge weiteten sich die Spreads bei Anleihen im Bereich Investment Grade auf 370 Basispunkte aus. Ende März waren es noch rund 200 Basispunkte. "Anleger erhalten mit einer Ablaufrendite von über fünf Prozent pro Jahr eine sehr hohe Entschädigung in diesen unruhigen Märkten. Berücksichtigt man zudem, dass in den Kursen bereits eine Rezession eingepreist ist, zeigt sich die Attraktivität der Anlageklasse. Sobald sich die Märkte beruhigt haben und sich die angestaute Liquidität auflöst, wird ein weiterer Schub von Neuemissionen erfolgen. Und damit ergeben sich interessante Anlagechancen. Das ist auch wichtig, da die meisten Investoren einen Nachholbedarf im Anleihensegment der Schwellenländer haben. Ich bin mir aber sicher: die wachsende Notwendigkeit einer Berücksichtigung der Emerging Markets im Sinne einer weltweiten Diversifikation wird das nachhaltig ändern", so Good.