Beat Thoma, CIO bei Fisch Asset Management in Zürich.
Bei der jüngsten Korrektur der Aktienmärkte handelte es sich laut Beat Thoma von Fisch Asset Management um eine technische Marktreaktion. Sie sei nicht aufgrund fundamentaler Daten ausgelöst worden.
27.08.2019, 09:01 Uhr
Redaktion: rem
"Die jüngste Korrektur der Aktienmärkte lag in der Luft und überraschte daher nicht besonders. Nach einer temporären Euphoriewelle hat sich die Investorenstimmung mittlerweile wieder normalisiert. Denn es handelte sich um eine technische Marktreaktion und war nicht ausgelöst aufgrund fundamentaler Daten. Diese können sich unverändert sehen lassen, wenngleich wir auch die Gefahrenherde nicht ausser Acht lassen dürfen", sagt Beat Thoma, CIO bei Fisch Asset Management.
Ermutigende Signale und Gefahrenherde
Die jüngsten wirtschaftlichen Nachrichten, beispielsweise zu diversen Einkaufsmanager-Indizes aus Europa, zeigen eine leichte Erholung der konjunkturellen Lage. Die Signale aus den USA sind weiterhin ermutigend, wie die Abnahme der Arbeitslosenanträge unterstreicht. Und der Dritte im wichtigen Bunde der grossen Wirtschaftsräume, China, scheint zumindest keine negativen Einflüsse zu haben. Die chinesische Währung und der Kupferpreis, zwei für die Einschätzungen von Fisch Asset Management wichtige Parameter, bröckelten zwar, sind aber nicht nach unten ausgebrochen. Da auch andere Metalle relativ stabil blieben, sehe man keine extremen Warnsignale. "Dennoch gibt es Gefahrenherde wie beispielsweise die Verschärfung der Handelsstreitigkeiten zwischen China und den USA, das Nullwachstum in Deutschland und die kommenden Wahlen in Italien oder die Brexit-Thematik. Insofern ist die Investorenstimmung zwischen Hoffen und Bangen", kommentiert Thoma.
Die sehr gute Geldversorgung durch wichtige Notenbanken und ein akzeptables globales Wirtschaftswachstum seien weiterhin Grundlagen für das Goldilocks-Szenario, welches trotz der jüngsten Korrektur immer noch vorherrsche. So liegt der US-amerikanische Aktienmarkt lediglich rund zwei Prozent unter seinem All-time-high. "Investoren sollten daher immer noch ein wenig Risiko in Kauf nehmen, aber dennoch zunehmend Vorsicht walten lassen", rät der CIO von Fisch Asset Management. Denn die "Wall of worry" lasse sich selbstverständlich nicht ewig erklimmen.
Leicht positiv für die Finanzmärkte
Die vorübergehende Unruhe wurde im Kreditmarkt weniger bestätigt als in den Aktienmärkten. Momentan dürften laut Thoma Papiere im Segment High Yield mehr Chancen bieten als im Bereich Investment Grade. Hier erscheine eine abwartende Haltung erst einmal sinnvoll. "Und Aktieninvestoren sollten nun verstärkt in Betracht ziehen, ob sie möglichen Rückschlägen vorbeugen und die Anlageklasse der Wandelanleihen nutzen, um von deren Eigenschaften zu profitieren", so Thoma. Fisch Asset Management bleibt insgesamt leicht positiv für die Finanzmärkte. Warnsignale wären die Eskalation der Handelsstreitigkeiten oder Einbrüche des Kupferpreises sowie der chinesischen Währung, welche dann rasche Portfolio-Justierungen nach sich ziehen sollten.
Zahlreiche der jüngsten Entwicklungen lassen zu dem Schluss kommen, dass Investoren im weiteren Jahresverlauf eher ein stabiles Umfeld vorfinden sollten und das Goldilocks-Szenario noch nicht in die Geschichtsbücher...
Die wachsende Anlageklasse der Unternehmensanleihen in Schwellenländern bietet Rendite- und Diversifikaktionspotenzial, sagt Theo Holland von Fisch Asset Management.
Aufwind für Unternehmensanleihen aus Schwellenländern
21.06.2019, 17:47 Uhr
Verbesserte Fundamentaldaten unterstützen Unternehmensanleihen aus Schwellenländern. Hannes Boller von Fisch Asset Management wertet es als sehr positiv, dass sich der Verschuldungsgrad in fast jedem grösseren...
Nachhaltiges Anlegen zahlt sich auch bei Wandelanleihen aus
06.06.2019, 16:10 Uhr
Was im Aktienuniversum schon seit Längerem erwiesen ist, bestätigt sich nun auch bei Wandelanleihen: Die Investition in nachhaltige Unternehmen ist für die Renditeerzielung durch die stärkere Risikofokussierung...
Turbulenzen im US-Gesundheitssektor bieten Chancen
15.05.2019, 14:12 Uhr
Die "Medicare for All"-Debatte sorgt für Volatilität im US-Gesundheitssektor. Die Expertinnen von Fisch Asset Management erklären, wie Investoren diese Turbulenzen nutzen können.
Fisch Asset Management passt seine Führungsstruktur den Wachstumsplänen an. Der bisherige Leiter des Corporate-Bond-Teams hat die Verantwortung für den Kernbereich Portfoliomanagement übernommen und wird...
Lohninflation setzt Notenbanken unter Handlungsdruck
05.04.2019, 10:09 Uhr
Die Lohninflation steigt weiterhin an und der höhere Erdölpreis führt zu einer deutlichen Teuerung. Dies könnte die Notenbanken dazu bewegen, trotz konjunktureller Delle wieder an der Zinsschraube zu drehen, meint...
Dank des Comebacks von Unternehmensanleihen im Jahr 2019 mit Unterstützung der USA, wie Oliver Reinhard von Fisch AM hervorhebt können Investoren mit dieser Anlageklasse ihre Portfolios stabilisieren....
Im vergangenen Jahr hat eine substanzielle Neubewertung bei den Corporates stattgefunden. Für 2019 sieht Fisch Asset Management eine positive Entwicklung in verschiedenen Anlageklassen.