04.12.2024, 10:51 Uhr
«Während die Märkte von einer lockeren Geldpolitik beflügelt werden, drohen politische Umwälzungen in den USA sowie geopolitische Spannungen», schreibt Nicolas Forest, Chief Investment Officer bei Candriam in...
Der Upgrade-Trend bei den Schwellenländern hält an. Gleichzeitig wächst das Anlageuniversum dank rekordhoher Neuemissionstätigkeit. Investoren erfreuen sich im 2012 bis anhin über zweistellige Renditen.
Philipp Good, Manager des FISCH Bond Value Investment Grade Fund, blickt auf ein bis dato starkes Jahr für Unternehmensanleihen aus den Emerging Markets zurück. Denn Wachstum bestimmt diese Anlageklasse: Bis zum Jahresende werden gemäss Schätzungen Volumina von mehr als 300 Milliarden US-Dollar emittiert worden sein und damit rund 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Das ist eine erfreuliche Situation für Investoren, die von der zunehmenden Auswahl profitieren und so die Diversifikation optimieren können. Das Anlageuniversum der Anleihen in Hartwährungen ist mittlerweile eine Billion US-Dollar schwer und macht damit bereits über ein Zehntel des gesamten Universums der Unternehmensanleihen aus. Und zwei Drittel davon sind mittlerweile mit dem Rating 'Investment Grade' ausgestattet, während es vor zwei Jahrzehnten annähernd ein High Yield-Segment war. Diese Entwicklung unterstreicht auch der anhaltende Upgrade-Trend der Schwellenländer. Mit der Türkei und Indonesien erfuhren zwei namhafte Nationen in diesem Jahr das Rating 'Investment Grade' - zumindest von einer namhaften Agentur. Auch Südkorea und Peru wurden im laufenden Jahr hochgestuft.
Den Neuemissionsboom führt Hannes Boller, Portfolio Manager bei Fisch Asset Management, auf die enormen Expansionsabsichten der Unternehmen in den Schwellenländern zurück. Die Firmen nutzten zudem die im Jahresverlauf gesunkenen Risikoprämien, die ihnen günstigere Konditionen bei der Anleiheemission ermöglichten. "Die Nachfragesituation trug ebenfalls dazu bei, dass Unternehmen Anleihen im grossen Umfang platzieren konnten. Investoren, in erster Linie die Fondsindustrie, hatten und haben reges Interesse aufgrund höherer Renditen im Vergleich zu Anleihen westlicher Industrienationen - bei gleichem Risiko. Lediglich Teile der institutionellen Investoren wie etwa Pensionskassen üben sich noch in Zurückhaltung gegenüber dieser Anlageklasse", so Boller. "Momentan sehen wir eine Risikoprämie von 260 Basispunkten bei Unternehmensanleihen aus den Emerging Markets mit dem Rating 'Investment Grade'. Das sind 100 Basispunkte mehr als bei amerikanischen und europäischen Pendants - ein historisch sehr hoher Wert. Auch Staatsanleihen der Schwellenländer bieten eine niedrigere Verzinsung, so dass man von einem doppelten Pick-up sprechen kann", erklärt der Portfolio Manager weiter.
Nicht nur das Volumen der Anlageklasse ist im Wachstum begriffen, auch die Performance legt deutlich zu. Nach zwei Jahren mit einstelligen Renditen im mittleren Bereich legten Unternehmensanleihen der Emerging Markets im Jahr 2012 im unteren zweistelligen Bereich zu. "Neben der Stabilität im Depot sorgten die Anleihen bis Ende Oktober für eine überdurchschnittliche Performance. Sinkende Kreditspreads und Zinsen waren die Hauptursachen für die Kursgewinne bei den Anleihen. Wenn die Lage an den Finanzmärkten nicht zu unruhig wird, sollten sich die Anleger also über eine stattliche Rendite freuen. In Erwartung weiterhin stabiler Zinsen und eines geringen Zinserhöhungsrisikos in den USA sind die Aussichten der Anlageklasse auch für das kommende Jahr vielversprechend ", so Boller.