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Sorge um kleine Euro-Peripheriestaaten dauert an

Die am vergangenen Sonntag von den EU-Finanzministern vertagte Entscheidung zur Lösung der Griechenland-Krise sorgt weiter für Verunsicherung. Selbst die skizzierte Lösung wird nach Ansicht der Fondsgesellschaft Pioneer Investments nicht zu einer nachhaltigen "Erleichterungsrally" am europäischen Anleihe- und Währungsmarkt führen.

20.06.2011, 17:05 Uhr

Redaktion: cl

"Die Verunsicherung ist auch nach dem Treffen der Finanzminister weiterhin gross, denn auch die Ansteckungsgefahr für andere Euro-Peripherieländer, besonders der kleineren, bleibt unverändert bestehen", erklärt Dorothea Müller, Anleihenexpertin von Pioneer Investments. Die Marktentwicklung der vergangenen Tage habe gezeigt, dass sich viele Marktteilnehmer zumindest teilweise auf einen Schuldenausfall Griechenlands vorbereiten würden. Allerdings habe das Treffen der Finanzminister gezeigt, dass eine Pleite Griechenlands durch eine politische Lösung im Grundsatz noch vermeidbar sei. Eine klare politische Lösung wäre auch ein wichtiges Signal an die übrigen Peripheriestaaten und würde diesen Ländern die nötige Zeit verschaffen, um ihre Haushalte zu konsolidieren.

Italienische und deutsche Staatsanleihen bevorzugt
Vor dem Hintergrund der Schuldenkrise bevorzugt Pioneer Investments in der strategischen Asset-Allokation derzeit italienische und deutsche Staatsanleihen sowie Anleihen aus anderen Ländern der Kern-Eurozone. "Bundesanleihen und vergleichbare Papiere anderer Staaten gelten mehr denn je als sicherer Hafen für Anleger", betont Müller. "Selbst wenn die Risikoprämie zukünftig steigen sollte, werden Bundesanleihen aus Mangel an Investitionsalternativen weiter gefragt bleiben", erklärt Müller. Den Renditekorridor sieht die Expertin vorerst zwischen 2,9 bis 3,3 Prozent.


Erwartete Zinserhöhungen bereits eingepreist
Vor allem bei Bundesanleihen ist das Zinsniveau gegenwärtig zu niedrig. "Wir rechnen damit, dass die Europäische Zentralbank im Juli tatsächlich die Zinsen anhebt; eine weitere moderate Zinserhöhung bis zum Jahresende ist ebenfalls wahrscheinlich und von den Märkten schon eingepreist", sagt die Expertin. Mit ihrer jüngsten Einschätzung, wonach die Inflation mittelfristig wieder in den gewünschten Bahnen verlaufen werde, habe die Europäische Zentralbank die Markterwartung hinsichtlich deutlicher Zinsschritte allerdings reduziert. Vor dem Hintergrund einer mittelfristig fallenden Gesamtinflationsrate dürfte sich die Zinsstrukturkurve abflachen. "Das spricht in der strategischen Asset-Allokation für ein Übergewichten von Anleihen mit längeren Laufzeiten", so Müller.

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