Small Caps versprechen gute Wertentwicklung

Helga Kern ist Mitglied des Advisory Committees des Swiss Active Alpha Fund.
Helga Kern ist Mitglied des Advisory Committees des Swiss Active Alpha Fund.

"Wir halten noch immer an den tief bewerteten und teils ‚unentdeckten‘ Small Caps fest, welche auch 2014 ihre Erfolge unter Beweis stellen werden und eine gute Wertentwicklung versprechen", hält Helga Kern, Mitglied des Advisory Committees des Swiss Active Alpha Fund im neusten Marktkommentar fest.

07.01.2014, 09:05 Uhr

Redaktion: dab

"Um +30.8% hat der Swiss Active Alpha Fund im vergangenen Jahr zugelegt, nachdem bereits 2012 ein Anstieg um 23.0 % zu verzeichnen war. Auch im zweiten aufeinander folgenden guten Börsenjahr konnte sowohl der SPI Extra Index (+27.7 %) wie der SPI Small Cap Index (25.4 %) übertroffen werden. Autoneum (+208.0 %), Lonza (+71.4 %), GeorgFischer (+70.5 %), SwissLife (+52.6 %) und Schmolz+Bickenbach (+50.7 %) haben am meisten zur guten Performance beigetragen. Die unter dem Eindruck der im Jahresverlauf deutlich gestiegenen Bewertung der schweizerischen Mid- und Small Caps erfolgte Absicherung des Portefeuilles durch Short-Positionen auf den SMIM-Future hat das Risiko reduziert aber gleichzeitig Performance gekostet. Die Shortpositionen im Immobilienbereich bei Allreal (-12.5 %), Mobimo (-15.0 %) und SPS (-12.8 %) haben sich trotz des ‚Bull-Marktes‘ ausgezahlt. Damit ist der Beweis erbracht, dass sich unsere Strategie neben Long-Positionen in vielversprechenden Gesellschaften auch Short-Positionen in überbewerteten Gesellschaften zu halten zu einer überdurchschnittlichen Performance führt. Der Swiss Active Alpha Fund belegt über 5 Jahre mit einer durchschnittlichen Rendite von 16.7 % p.a. (Morningstar) einen Spitzenplatz in der Vergleichsgruppe der Schweizerischen Small- und Mid Cap Funds.

Die Marktbewertung ist auf eine PER von 15-16 gestiegen und spiegelt die seit Ende 2012 erwartete PER-Expansion als Folge fehlender Anlagealternativen im Bond- und Immobilienbereich wider. Grundsätzlich halten wir an der Strategie fest nur in Gesellschaften zu investieren, welche gemessen an der DCF Bewertung (Gegenwartswert der zukünftigen freien Cash-Flows) unterbewertet sind. Wir werden in den kommenden Wochen vermehrt Positionen in erstklassigen aber weniger zyklischen Unternehmen ausserhalb des zwischenzeitlich recht hoch bewerteten Industriesektors aufbauen. Daneben halten wir aber an den immer noch tief bewerteten und teils ‚unentdeckten‘ Small Caps fest, welche auch 2014 ihre Erfolge unter Beweis stellen werden und eine gute Wertentwicklung versprechen.

Die Liechtensteinische Landesbank ist mit einer PER von 10 für das laufende Jahr und einem PNAV von 0.8 günstig bewertet. Die Bankaktivitäten in der Schweiz wurden Ende 2013 eingestellt und die Chancen für eine Lösung im Steuerstreit mit den USA stehen günstig, nachdem die Muttergesellschaft in Liechtenstein bereits eine Einigung erzielt hat. Die gut refinanzierte Bilanz (Kundengelder übertreffen Ausleihungen) führt dazu, dass ein Anstieg des Zinsniveaus um 25 bp einen positiven Effekt auf der Ertragsseite von 20.0 CHF Mio zur Folge hat.

Unterschätzt wird MCH Messe Schweiz. Die alle zwei Jahre stattfindende SwissBau sorgt im laufenden Jahr für ein deutliches Umsatzwachstum im Messegeschäft. Die neue Halle (140‘000 m2) für 430 CHF Mio hat mit der Baselworld (Uhren, Schmuck) einen ersten Erfolg verbucht. Die Standgebühren für die vergrösserte Fläche dürften rund 20 % über den Vorjahreswerten liegen. Erstmals konsolidiert wird die Hongkong International Art Fair (Art Hongkong). Die MCH Gruppe kann erfolgreiche Messe-Konzepte (Art Basel) international duplizieren und entwickelt sich zunehmend zu einer internationalen Messe und Marketing-Organisation. Die PER liegt für 2014 unter 10 und der NAV übersteigt bei einer Bewertung der Immobilien zu Marktpreisen die Börsenbewertung deutlich. Einen Wermutstropfen stellt die bescheidene Dividenden-Rendite dar.

Calida hat früher als erwartet eine Mehrheitsbeteiligung an Lafuma (Outdoor-Bekleidung) übernommen. Der Umsatz des Wäscheherstellers (Calida, Aubade) verdoppelt sich von 200 CHF Mio auf 400 CHF Mio. Auch wenn sich Lafuma ertragsseitig erst ab 2015 positiv auswirkt, gehen wir von einer ‚win-win-Situation‘ aus. Den Altlasten hat sich Lafuma durch umfangreiche Abschreibungen (70 Euro Mio) entledigt und der turn around ist in die Wege geleitet. Der Kaufpreis von 65-70 Mio CHF liegt unter dem derzeitigen break-up-Wert und die Bilanz wird nicht über Gebühr belastet. Das EV/Umsatz Verhältnis des Modeherstellers fällt auf 0.6 und die PER sollte 2015 bei unter 10 liegen.

Die Starrag Gruppe erzielt im fragmentierten Markt für Fräs- und Drehmaschinen mit Marken wie Bumotec, Dörries, Scharmann, SIP und Starrag einen Umsatz von 400 CHF Mio. Die Gesellschaft ist nicht im Massengeschäft von Bearbeitungszentren für mittelgrosse Teile (u.a. Automobilindustrie) tätig, sondern konzentriert sich auf Anlagen für grosse Werkstücke (90 %) oder sehr kleine, hochpräzise Teile (10 %). Mit 29 % ist die Luftfahrtindustrie einer der wichtigsten Abnehmer. Selbst in der Krise 2008 wurde ein positives Ergebnis erarbeitet und für das laufende und kommende Jahr rechnen wir mit Ergebnis-Verbesserungen im Zuge der konjunkturellen Erholung in den für Starrag wichtigen europäischen Märkten. Mit einem EV/Umsatz Multipel von 0.6 und einer PER von unter 14 für 2014 ist das schuldenfreie Unternehmen günstig bewertet."

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