04.10.2024, 15:09 Uhr
Während aktive ETFs in den USA weiterhin ein Riesenerfolg sind, ist ihr Anteil in Europa mit etwas mehr als 2% des gesamten ETF-Volumens von knapp zwei Billionen Euro noch überschaubar. Doch das Segment wächst...
Nach einer beeindruckenden Rallye, die die meisten anderen Vermögenswerte in den Schatten stellte, hat Silber jüngst einen Teil seiner Gewinne wieder abgegeben.
Silber hat am Dienstag einen Teil seiner Gewinne der letzten Monate wieder abgegeben. "Anleger, überrascht von der Geschwindigkeit des Preisanstiegs und dem Ausmass der Anlegerbeteiligung, begannen ihre grossen Long-Positionen aufzulösen", sagt Michel Salden, Leiter Rohstoffe bei Vontobel Asset Management, und ergänzt: "Da die Abwertung des US-Dollars ins Stocken geraten ist und die US-Realzinsen in einer kurzfristigen zyklischen Erholung leicht gestiegen sind, erwarten wir, dass Momentum- und kurzfristig orientierte Makro-Händler beide Signale nutzen werden, um sowohl bei Silber als auch bei Gold Gewinne einzustreichen."
Auch die Geldflüsse von Privatanlegern in Gold- und Silber-ETFs haben in den letzten Tagen eine Pause eingelegt, obwohl sich ihre Bestände nach wie vor auf sehr hohen Niveaus befinden. Das Gold-Silber-Preisverhältnis ist von sehr hohen Niveaus (120 im März) auf 70 gesunken, was laut Salden näher am langfristigen Durchschnitt liegt und den Aufholprozess von Silber gegenüber Gold abschwächen dürfte.
"Dies könnte eine Neupositionierung weg von Silber und zurück zu Gold auslösen. Angesichts der Kombination der massiven Outperformance von Silber und seiner vergleichsweise geringeren Liquidität werden sich die Silbermärkte in den kommenden Tagen unruhig zeigen", erwartet der Experte. Die Triebkräfte hinter der jüngsten Erholung von Silber und Gold – wie die niedrigen Realzinsen, die Substitution von negativ rentierender Anleihen, die Nachfrage nach sicheren Anlagen, die sich verbessernde Industrienachfrage und der Übergang zu grüner Energie – seien jedoch nach wie vor vorhanden. Sobald sich der kurzfristige Anstieg der US-Realzinsen normalisiere, werde das Halten der Metalle wieder günstiger werden, was eine Fortsetzung der Rallye ermöglichen sollte.
"Im Moment sehen Platin und Palladium attraktiv aus, da beide Edelmetalle stärker vom zyklischen Aufschwung im globalen Automobilbau betroffen sind", so Salden.