23.12.2024, 08:37 Uhr
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Die Schwellenländer haben trotz Perioden vorübergehender Volatilität eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit gezeigt und werden selektiven Anlegern weiterhin echte Chancen bieten, meint Yerlan Syzdykov, Head of Emerging Markets Bond & High Yield bei Pioneer Investments.
Syzdykov hebt drei Ursachen für die Widerstandsfähigkeit in der Anlageklasse der Schwellenländeranleihen hervor: "Die Anlageklasse hat sich sowohl im Umfang als auch in ihrer Zusammensetzung weiterentwickelt. 1998 entsprachen die Unternehmensanleihen in Schwellenländern nur 3,5 Prozent der gesamten Unternehmensanleihen in den USA und Europa. Heute sind es über 17 Prozent. Mit 1 Billion Dollar ist das Volumen der High-Yield-Anleihen in Schwellenländern heute ebenso gross wie dasjenige der USA. Zudem hat sich die Kreditqualität in den Schwellenländern verbessert. Die Verschuldung gemessen am BIP hat im Allgemeinen abgenommen und die Staatsfinanzen sind robuster als in den Industrieländern. Schliesslich sollte auch die kontinuierliche Entwicklung der Anlegerbasis die Schwellenländeranleihen mittel- bis langfristig unterstützen. Das Engagement der Anleger in Schwellenländeranleihen hat sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt, bleibt aber verglichen mit dem Anteil der Schwellenländer am BIP und den weltweiten Anleihenmärkten gering."
Syzdykov hält fest: "Wir stehen am Beginn einer neuen Entwicklungsphase der Schwellenländer, und Investitionen in dieser Anlageklasse erfordern eine neue Denkweise. Unseres Erachtens ist die Selektion ausschlaggebend, denn die unterschiedliche Dynamik der einzelnen Länder und Sektoren spielt bei der Performance der Anlageklasse eine entscheidende Rolle."
Er fügt hinzu: "Die unterschiedlichen Herausforderungen zu verstehen, denen sich die einzelnen Schwellenländer stellen müssen, die Kennzahlen zu überwachen, um interne und externe Risiken zu identifizieren, und die in diesen Volkswirtschaften umgesetzten Massnahmen und Reformen zu verfolgen all dies ist von höchster Wichtigkeit, um die Chancen und Risiken von EM-Anlagen im Griff zu behalten."
Schwellenländeranleihen sind eine Anlageklasse, die im vergangenen Jahrzehnt einem tiefgreifenden Wandel unterworfen war. Diese radikale Entwicklung hin zu Finanzmärkten mit grösserer Markttiefe, robusteren Fundamentaldaten sowie höherer Transparenz und besserer Governance hat zu einer verbesserten Bonität und grösseren Nachfrage durch eine wachsende Anlegerbasis geführt.
2013 erwies sich jedoch als ein sehr schwieriges Jahr für die meisten Festverzinslichen und insbesondere für die Schwellenländeranleihen. Laut Syzdykov stellen sich die meisten Anleger heute die Frage: "Hat diese Periode hoher Volatilität den Schwellenländeranleihen ihren Reiz genommen?" Die Anleger sind unsicher, ob die Emerging Markets einer strukturell bedingten Verlangsamung entgegengehen oder ob neue Wachstumsmodelle auftauchen werden.
"Schwierige Zeiten bergen auch Chancen", sagt Syzdykov und zählt einige Charakteristiken dieser neuen Phase im EM-Anlagegeschäft auf:
Syzdykov kommt zu folgendem Schluss: "Wer die potenziellen Gewinner in diesem neuen Spiel identifiziert, das heisst diejenigen Länder und Unternehmen ausfindig macht, die Altlasten abschütteln und in einen ausgeglicheneren Wachstumspfad einschwenken können, geniesst einen Wettbewerbsvorteil.
Mit der fortschreitenden Entwicklung der Emerging Markets betrachten Investoren Schwellenländeranleihen immer mehr als eine etablierte Anlageklasse. Bei der unaufhörlichen Suche nach Rendite stellen Schwellenländeranleihen eine überzeugende Kaufgelegenheit dar, die selektiven Anlegern erlaubt, von einem komplexen, vielfältigen Ertragspotenzial zu profitieren."