Schweizer Börse «ein Fels in der Brandung»

Wallstreet und der Schweizer Markt bekommen vom Vermögensverwalter BodmerLyhs & Partner gute Noten. (Bild: Shutterstock.com/ImageFlow)
Wallstreet und der Schweizer Markt bekommen vom Vermögensverwalter BodmerLyhs & Partner gute Noten. (Bild: Shutterstock.com/ImageFlow)

Angesichts der hiesigen (Fast-)Nullzinsen ist der Schweizer Aktienmarkt ein stabiler Fels in der Brandung internationaler Unwägbarkeiten, betont die Vermögensverwaltung BodmerLyhs & Partner. Den Franken erwartet der Zürcher Asset Manager weiterhin stark.

13.01.2025, 11:14 Uhr
Anlagestrategie

Redaktion: hf

Die geopolitischen Unsicherheiten, die das vergangene Jahr geprägt haben, sind nach wie vor vorhanden. Wie in der Vergangenheit werden sie jedoch nur geringe Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben, falls sie nicht zu einer weltweiten Bedrohung eskalieren, schreibt der Vermögensverwalter BodmerLyhs & Partner (BLP) in seiner zweiwöchentlichen Markteinschätzung.

Politisch würden vor allem zwei Entwicklungen die Märkte beeinflussen: Der Tatendrang von US-Präsident Trump und seiner Regierung – eine Politik, die wirtschaftliche Aktivität und Wachstum fördert, werde den Wokeismus und den dogmatischen Umweltschutz ersetzen.

Trump-Trade sticht

«Deregulierung, Steuersenkungen und der Kampf gegen Bürokratie werden Amerikas wirtschaftliche Macht wiederbeleben», urteilt BLP. Auf der anderen Seite werde die düstere politische und wirtschaftliche Lage in der EU anhalten. «Die Not scheint noch nicht schmerzhaft genug zu sein, um eine grundlegende Veränderung herbeizuführen, wie sie jetzt in den USA zu erwarten ist.»

Die Weltwirtschaft werde etwas gedämpft weiterwachsen. Die Wertmutstropfen sind die Abschwächung im sich «in einer schweren Strukturkrise befindlichen n China und die Stagnation in Europa.»

Die Inflation erachtet BodmerLyhs & Partner nicht als zentrales Thema. Sie werde hartnäckig ungefähr auf dem gegenwärtigen Niveau verharren. was von den Volkswirtschaften aber beherrschbar sei.

Staatsverschuldung bereitet Sorgen

Die Zentralbanken würden mit Ausnahme von Japan wie erwartet die Leitzinsen weiter senken. «Das wird das Wirtschaftswachstum ankurbeln, aber den Märkten keinen zusätzlichen Schub geben», so die Analyse. Massive Haushaltsdefizite und eine rekordhohe Verschuldung würden den Rückgang der Anleiherenditen begrenzen. Die Zinsstrukturkurve normalisiere sich, d.h., die Inversion lässt nach. Aber der Grund für diese Normalisierung – hohe Verschuldung und Defizite der öffentlichen Hand – gebe Anlass zur Sorge.

Der führende Aktienmarkt, die USA, werde weiter steigen. Einige Unsicherheiten über die Auswirkungen von Trumps Politik auf die Wirtschaft, beispielsweise in Bezug auf Zölle, seien allenfalls vorübergehend. Wegweisend für die Börse sei der von der neuen Regierung eingeleitete Antrieb punkto Steuersenkungen, Deregulierung und Binnenwachstum.

KI greift auf Robotik über

Darüber hinaus werden «die fantastischen Möglichkeiten, die sich durch KI ergeben und nun auf die Robotik übergreifen, weitere Gewinne von Tech-Aktien unterstützen, auch wenn ihre Bewertungen etwas hoch erscheinen.» Für die Märkte in der Eurozone hingegen sieht der Vermögensverwalter kaum positives Überraschungspotenzial. Zu sehr belasteten hier die wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten.

Hoffnungsvoller ist die Einschätzung für den Schweizer Markt: Die Schweizer Börse repräsentiert eine gute Mischung aus soliden grossen multinationalen Unternehmen und Midcaps, die oft in einem Nischenmarkt führend sind. «Angesichts der hiesigen Nullzinsen ist der Schweizer Aktienmarkt ein stabiler Fels in der Brandung internationaler Unwägbarkeiten,» urteilt BLP über den Heimmarkt.

Gold bleibe in einem Umfeld niedriger Realzinsen und als Alternative zu FIAT-Währungen, die unter mangelnder Haushaltsdisziplin leiden, vielversprechend. Ähnliches gelte für den Bitcoin, der sich immer mehr als anerkannte Anlageklasse in globalen Portfolios etabliert. Die enormen Schwankungen bergen jedoch grosse kurzfristige Risiken, schränkt BLP ein, und bricht eine Lanze für den Franken.

Franken bleibt unwiderstehlich

«Der Franken bleibt aufgrund der Stabilität der Schweiz klar die stärkste Währung, auch wenn die Zinsen in anderen Währungen zehnmal höher sind.» Der US-Dollar dürfte sich nach der jüngsten Stärke zyklisch etwas abschwächen. Der Status als Weltwährung sei jedch nicht gefährdet, «auch weil die BRICS-Staaten ein unkoordinierter Haufen von Nationen sind, zu denen auch etliche Verlierer gehören.»

Der Euro werde weiterhin die desolate Situation in der Eurozone spiegeln. Umgekehrt, wenn Japan die Kurve kriege, habe der Yen nach Jahren der Schwäche «ein durchaus respektables Aufwärtspotenzial.»

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