04.12.2024, 10:51 Uhr
«Während die Märkte von einer lockeren Geldpolitik beflügelt werden, drohen politische Umwälzungen in den USA sowie geopolitische Spannungen», schreibt Nicolas Forest, Chief Investment Officer bei Candriam in...
Zwischen den niederländischen und der ersten Runde der französischen Wahlen schien die globale Aktienhausse kurz an Dynamik zu verlieren. Inzwischen sind die Politängste wieder verpufft, sagt Mikio Kumada, Global Strategist bei LGT Capital Partners.
Die Ereignisse vom letzten Sonntag bestärken das Vertrauen in die Europäische Union. In Frankreich konnte sich Emmanuel Macron mit seinem proeuropäischen Kurs klar gegenüber seiner rechten Herausforderin Marine Le Pen durchsetzen, während die Christdemokraten Deutschlands bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein einen überraschend klaren Wahlsieg erzielten. Angela Merkels Chancen auf eine vierte Kanzlerschaft nach den Bundestagswahlen im September scheinen damit besser als erwartet zu stehen.
An den Zinsmärkten wurde das Risiko einer neuen Eurokrise daher prompt weitgehend ausgepreist, die Börsenvolatilität brach weltweit zusammen und die Aktienpreise tendieren global weiter höher auch wenn die europäischen Marktreaktionen seit Sonntag eher schwach ausfielen. Letztere deuten lediglich darauf hin, dass diese politischen Trends fürs Erste schon vorweggenommen wurden: Euro-Aktien hatten sich ja bereits im Vorfeld der zweiten französischen Präsidentschaftswahlrunde überdurchschnittlich gut entwickelt (vgl. Charts, Seite 2 im PDF).
Gutartige fundamentale Makrotrends
Die Warnungen vor einer grösseren Korrektur haben sich damit erneut nicht bewahrheitet. In dieser Entwicklung spiegelt sich schliesslich vor allem die Tatsache, dass die Hausse auf robusten makroökonomischen Beinen steht. Abgesehen von gelegentlichen temporären Rückschlägen dürften insbesondere folgende Makrofaktoren die Hausse jedenfalls weiter am Leben erhalten:
Vor diesem Hintergrund bekräftigt LGT ihre Anlagepolitik und bleibt bei Aktien deutlich übergewichtet, während man Staatsanleihen klar meidet und unterdurchschnittliche Laufzeiten bevorzugt. LGT bestätigt auch die (kürzlich reduzierte) Long-Position im US-Dollar sowie den Kauf der schwedischen Krone (gegenüber dem Schweizer Franken). Die Währung des skandinavischen EU-Landes gehört weltweit zu den fundamental besonders unterbewerteten und hat damit ein überdurchschnittliches Potential, vom zunehmenden Vertrauen in den Euro und dem anhaltenden Aufschwung der Eurozone zu profitieren.