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Pioneer Investments: Märkte haben realwirtschaftliche Lage zu lange ignoriert

Markus Steinbeis, Manager des Fonds Pioneer Investments Substanzwerte
Markus Steinbeis, Manager des Fonds Pioneer Investments Substanzwerte

Die jüngsten Kursabschläge an den Aktienmärkten sind die Quittung dafür, dass die Akteure das sich verschlechternde marktwirtschaftliche Umfeld zu lange ignoriert haben, schreibt Markus Steinbeis, Manager des Fonds Pioneer Investments Substanzwerte, in seinem Marktkommentar.

24.08.2011, 12:10 Uhr

Redaktion: kab


"Schwächere Wirtschaftsdaten aus den USA und zum Teil aus Asien hatten lange keinen negativen Einfluss", erläutert der Experte. "Jetzt wurde die Abkühlung erstmals in manchen Unternehmensergebnissen und Ausblicken sichtbar." Die Reaktion sei drastisch gewesen. Dabei sei die Rating-Abstufung in den USA nicht ein so grosses Thema gewesen.

"Für mich ist viel wichtiger, wie sich die Emerging Markets, allen voran China, weiterentwickeln. Wenn es hier zu einer deutlichen Abkühlung kommen sollte, wird es deutlich gefährlicher, gerade auch für den deutschen Markt". Steinbeis hatte rechtzeitig im Vorfeld der jüngsten Kursverluste reagiert. Breits vor den Kursstürzen hatte er die Aktienquote seines Fonds auf 25 Prozent heruntergefahren. Der Anteil an Goldminenaktien lag bei 12 Prozent des Gesamtdepots.

Gold, aber keine Finanztitel und Aktien aus Südeuropa
Neben der indirekten Investition in Gold über Fördergesellschaften bleibt für den Mischfondsmanager auch das Direktinvestment ein Thema. "Gold ist ausreichend liquide und vor dem Hintergrund der zu erwartenden Abwertung der Papierwährungen nicht zu teuer, ganz im Gegenteil". Allerdings drohe nach dem starken Anstieg und dem positivem Sentiment eine Korrektur in den nächsten Wochen, die dann aber wieder zum Einstieg genutzt werden sollte.

Wie es an den Märkten weitergeht, hängt nach Ansicht von Steinbeis von den anstehenden politischen Entscheidungen ab. Kommt die Transferunion mit Eurobonds oder zerfällt der Währungsraum? "Einen Mittelweg gibt es nicht und die Märkte sind dabei, eine Entscheidung zu erzwingen." Wegen der zu erwartenden Volatilität setzt Steinbeis bei seiner Aktienauswahl auf Defensive Sektoren. Daneben bevorzugt er exportstarke Unternehmen, die über die Marktmacht verfügen, Preiserhöhungen durchzusetzen. "Relativ gesehen bieten auch Unternehmen aus dem Agrarbereich gute Chancen sowie Gesellschaften, die Konsumprodukte nach Asien liefern." Abstand hält der Fondsmanager nach wie vor von Finanztiteln und Aktien aus Südeuropa.

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