23.11.2024, 12:00 Uhr
Matt Quinlan, Portfoliomanager bei der Franklin Equity Group, erläutert die entscheidende Rolle, die Dividenden bei der Steigerung der Gesamtrendite und bei der Verringerung der Gesamtvolatilität für Aktienanleger...
Seit der Gründung der Schweizer Niederlassung in 2015 konnte OMGI seinen Bekanntheitsgrad in der Schweiz markant steigern. Im Interview mit Fondstrends geht Dominik Issler, Head of DACH Distribution, auf die Hintergründe ein.
Herr Issler, Old Mutual Global Investors ist seit 2015 in der Schweiz präsent. Wie hat sich das Geschäft in den letzten 2 Jahren entwickelt?
Dominik Issler: Hervorragend. Wir sind auf gutem Weg, in der Schweiz unser 5-Jahres-Ziel bereits nach drei Jahren zu erreichen. Zum einen läuft es bei Old Mutual insgesamt sehr gut: Im schwierigen Jahr 2016 beispielsweise waren wir einer der wenigen Asset Manager weltweit, der einen Netto-Neugeldzufluss erzielte. In den vergangenen drei Jahren haben sich unsere verwalteten Vermögen verdoppelt. Zum anderen kommen unsere Fonds insbesondere in der Schweiz gut an. Vor allem im Bereich der Liquid Alternatives sehen wir eine grosse Nachfrage.
Innerhalb des letzten Jahres hat sich Old Mutual Global Investors Brand-Awareness hierzulande fast verdoppelt, so das Ergebnis der European Fund Selector Syndicated Study. Was waren Ihrer Einschätzung nach die wesentlichen Faktoren, die den Bekanntheits-Sprung ausgelöst haben?
Es kommt in erster Linie auf den »Inhalt« an; ohne gute Fonds gewinnt man keinen Pokal. Drei Viertel unserer Fonds schlägt nach Kosten den Index. Und Old Mutual als Asset Manager sowie unsere Fonds haben in den vergangenen drei Jahren insgesamt mehr als 90 Branchenauszeichnungen erhalten. Aber natürlich spielt auch das Marketing und PR eine Rolle. Unsere Werbung auf den Zürcher Trams ist sehr gut angekommen wie auch unser Sponsoring der Skischule auf dem Parsenn. PR-Seitig arbeiten wir mit unserer Agentur aktiv zusammen.
Ein weiteres interessantes Ergebnis der Studie: In Bezug auf die Brand-Awareness lässt die Schweiz Märkte wie Deutschland, Italien und Skandinavien weit hinter sich. Sind die Schweizer empfänglicher für PR & Marketing?
Das würde ich nicht behaupten. Ich denke, der Unterschied hinsichtlich der Awareness lässt sich darauf zurückführen, dass wir hier mit unserer GmbH eine lokale Präsenz haben, Finma reguliert sind und PR- und Werbetechnisch Aktivität zeigen. In Deutschland ist unser Ansatz fokussierter, da gehen wir ressourcenbedingt nur ganz gezielt vor. In Italien haben wir diesen Frühling eine Niederlassung eröffnet, somit sind wir gespannt, wie sich unser Brand dort in den kommenden Jahren entwickelt.
Mit welchen Anlageklassen verbinden Kunden Old Mutual Global Investors vor allem?
Wir haben uns insbesondere mit nicht-direktionalen Anlagefonds, so genannten liquid Alternatives, einen Namen gemacht. Mehr als ein Drittel unserer Vermögen sind mittlerweilen in solchen Fonds, sei dies in diversen Long-Short Equity Strategien oder in verschiedenen unconstrained Bond Fonds. Aber auch Themen wie Gold&Silber, Style Premia und Cocos stossen auf Interesse. Ich denke, Anleger sehen den Bedarf, mehr Diversifikation in ihre Portfolios zu bringen. Die Bond-Rally neigt sich dem Ende entgegen, und die Aktien scheinen angesichts der makroökonomischen und politischen Risiken eher hoch bewertet.
Und bei welchen Produkten sehen Sie in der Schweiz die grösste Nachfrage?
In den eben genannten nicht-direktionalen Fonds. Daher sind wir auch sehr erfolgreich unterwegs. Zu erwähnen ist hierbei, dass die Schweizer Anleger diese im UCITS-Mantel kaufen. Offshore Vehikel werden hingegen gemieden.
Eine abschliessende Frage in Hinblick auf Ihre Fixed Income Konferenz am 14. Juni in Zürich: Seit langem wird ein Ende des Bond-Bull-Marktes prognostiziert. Zu sehen ist davon aber noch nichts. Wie schätzt Old Mutual die Chancen auf den Anleihemärkten ein?
Ja, es besteht da eine grosse Unsicherheit. Es wird für Anleger zunehmend anspruchsvoller, das Bond-Portfolio zu bewirtschaften. Klar ist, dass das Zinsänderungsrisiko deutlich asymmetrisch ist. Substanziell tiefere Zinsen, von welchen Obligationen nachhaltig profitieren könnten, sehen wir nicht. Aber ob die Zinsen nun stagnieren oder ansteigen ist unklar. Beide Szenarien sind denkbar. Das heisst, weder eine reine Long- noch eine reine Short-Strategie erachten wir als sinnvoll. Das Problem lässt sich auch nicht alleine mit der Duration lösen. Somit ist es für uns wichtig, Bond-Strategien zu haben, welche in allen Szenarien die Möglichkeit haben, eine positive Rendite zu erzielen.