20.12.2024, 14:24 Uhr
Das neue Diätmittel CagriSema von Novo Nordisk ist zwar besser als das alte Mittel, aber nicht besser als die Konkurrenz. Das führt zu einem Kurssturz weil mehr erwartet worden war.
Während die Juliturbulenzen an den Finanzmärkten die Aktienkurse auf breiter Front belasteten, verbuchten Managed Futures und Macro-Strategien erfreuliche Gewinne. Aktienbezogene Hedge Fund-Stile hielten sich vergleichsweise gut. Breit diversifizierte Hedge Fund-Portfolios gewannen im Juli gemessen am HFRI Fund of Funds Composite 0,7%. Gemäss den Anlagestrategen von Man dürften die Anleger vorderhand auf Macro-Events fokussiert bleiben. Darunter leidet zwar die Differenzierung zwischen guten und schlechten Aktien. Längerfristig wird sich dieser Blick jedoch wieder schärfen und weitere Renditechancen eröffnen.
Die Verhandlungen über die US-Schuldenobergrenze sowie die Schuldenprobleme in Europa schmälerten gemäss den Spezialisten des Hedge Fund-Anbieters Man im Juli die Risikobereitschaft der Anleger. Gepaart mit der typischerweise tiefen Nachfrage in den Sommermonaten ergab sich ein äusserst volatiles Marktumfeld. Sichere Anlagen waren auf Kosten von Aktien gefragt.
Bei den Währungen verlor der Euro aufgrund der Schuldenprobleme weiter an Boden. Die Herabstufung der langfristigen US-Kreditwürdigkeit durch S&P belastete den Dollar zusätzlich. Davon profitierten sicher geltende Währungen wie der Schweizer Franken oder der japanische Yen.
Gestiegene Rohstoffpreise
Rohstoffe zogen im Juli stark an. Aus den gleichen Gründen wie bei den Währungen stiegen im vergangenen Monat vor allem die Preise für Gold und Silber. Palladium verteuerte sich wegen Streiks in der südafrikanischen Minenindustrie, ebenso wie Kupfer aufgrund eines Streiks in der weltgrössten Kupfermine Escondida in Chile. Schlechte Wetterbedingungen setzten in den USA den Weizenernten zu, was die Preise um 15% klettern liess. Die Preise für Baumwolle hingegen brachen um 35% ein, nachdem bekannt wurde, dass pakistanische Farmer die Baumwollproduktion wegen der hohen Preise im vergangenen Jahr stark erhöht hatten.
Solide Absicherung mit Managed Futures und Macro
Managed Futures- und Macro-Manager wussten diese Turbulenzen zu nutzen. Nach zwei negativen Monaten schafften sie den Turnaround. Der HFRI Systematic Diversified Index schloss 3,6% und der HFRI Macro Index 2,5% im Plus. Die Strategien profitieren unter anderem von der gestiegenen Nachfrage nach Anlagen im Fixed Income- und Rohstoffbereich, die bei den Anlegern weltweit als sichere Häfen gelten.
Die vergangenen Wochen haben einmal mehr sehr deutlich gezeigt, dass Managed Futures gerade in Krisensituationen für Anleger immense Vorteile bieten können, sagt Michelle McCloskey, Head of Research bei Man. Zum einen korreliert diese Hedge-Fonds-Strategie nur in geringem Masse mit der Entwicklung der Aktienmärkte. Zum anderen verfügen sie in aller Regel über umfangreiche Risikomanagementsysteme, die bei Markteinbrüchen Verluste vermeiden oder zumindest minimieren.
Gute Jahresbilanz der Hedge Fund-Strategien
Aktienbezogene Anlagen kämpften zwar mit Problemen, konnten sich jedoch weitgehend dem Sog des MSCI Weltaktienindex, der im Juli 2,8% einbüsste, entziehen. Wandelanleihenmanager litten am meisten unter dem reduzierten Risikoappetit der Anleger. Der HFRI Fixed Income Convertible Arbitrage Index schwächte sich um 0,8% ab. Defensiv positionierte Manager schnitten besser ab. Der HFRI Relative Value sowie der HFRI Equity Market Neutral-Index landeten knapp im positiven Territorium.
Breit diversifizierte Hedge Fund-Portfolios rentierten im Juli gemessen am HFRI Fund of Funds Composite durchschnittlich 0,7% und über die letzten 12 Monate gesehen 6,6%. Diese Performance liegt in etwa zwischen der Rendite von Weltaktien und Weltbonds. Am besten fuhr man in den letzten 12 Monaten mit Managed Futures (HFRI Index plus 11,8%), Equity Hedged (11,1%) sowie Distressed (10,6%). An der unteren Bandbreite liegen Equity Market Neutral (4,1%) und Merger Arbitrage (4,5%).
Comeback der aktienbezogenen Strategien absehbar
Die Spezialisten von Man erwarten, dass die Märkte in den kommenden Wochen weiterhin von Macro-Events geprägt sein werden und entsprechende Chancen bieten. Dies trübt momentan die Unterscheidung zwischen guten und schlechten Aktien, schränkt Michelle McCloskey ein. Längerfristig dürften aktienbezogene Hedge Fund-Strategien jedoch von einer Normalisierung profitieren. Dann werden sich bei den Aktien Gewinner und Verlierer herauskristallisieren. Damit die qualitativen Unterschiede aber wieder erkennbar werden, müssen sich die volkswirtschaftlichen Turbulenzen legen, meint sie.