Lukrative Investments in die Krebsbekämpfung

Dr. Christian Lach, Senior Portfolio Manager von Adamant Biomedical Investments und Mitglied im Anlagekomittee des Cancer Charity Support Funds
Dr. Christian Lach, Senior Portfolio Manager von Adamant Biomedical Investments und Mitglied im Anlagekomittee des Cancer Charity Support Funds

Wer in die Krebsbekämpfung investiert, erhält doppelten Return: Erstens werden dadurch Innovationen und die Heilungschancen von Erkrankten gefördert, und zweitens dürfte die Onkologie weiterhin hohe Renditen generieren. Allerdings ist die Wahl der aussichtsreichsten Aktien nicht einfach. Welche Faktoren dabei zu beachten sind, erklärten Experten von Adamant Biomedical Investments an einem Anlass der Swiss Cancer Foundation.

18.06.2013, 11:40 Uhr

Redaktion: dab

Wer in Wachstumsmärkte investieren will, muss sich unweigerlich mit Biotechnologie und Onkologie beschäftigen. Die Branche zählt zurzeit über 3000 Firmen mit mehr als 200‘000 Beschäftigten, Rund 800 Unternehmen sind an Börsen kotiert, somit für Anleger zugänglich. Gemäss Dr. Christian Lach, Senior Portfolio Manager von Adamant Biomedical Investments und Mitglied im Anlagekomittee des Cancer Charity Support Funds, legte dieser Sektor in den letzten Jahren ein jährliches Wachstum von 13% an den Tag. „Seit 1992 hat sich der Biotech-Umsatz von 8 Mrd. auf über 100 Mrd. $ vervielfacht“, erklärte er an einem Anlass der Swiss Cancer Foundation, zu dessen Donatorenkreis auch Adamant zählt.

Das Wachstum der Unternehmen und der Produkte ist hoch. Einzelne Krebsmedikamente führender Biotechunternehmen erreichen bereits Milliardenumsätze; Rituxan brachte es 2012 auf 7,3 Mrd. $, Hercepin auf 6,4 Mrd. $ und Avastin auf 6,3 Mrd. $. All diese Blockbuster stammen von Roche/Genentech. Nur Medikamente gegen Arthritis und Asthma generierten noch mehr Einnahmen. Samuel Stursberg, Head Research Adamant, erwartet in den nächsten Jahren das stärkste Wachstum bei den Medikamenten im Bereich Antikörper/gezielte Therapien. Hier dürfte der Gesamtumsatz jährlich um 10% wachsen und bis 2016 rund 60 Mrd. $ erreichen (2012 zirka 40 Mrd. $).

Moderater Preisdruck wegen auslaufender Patente
Mit ein Grund für die hohen Umsätze sind die stolzen Medikamentenpreise. Sie reichen bis zu 120‘000 $ pro Behandlungsjahr und Patient. In der Branche werden Margen von bis zu 90% erzielt, was jedoch nötig ist, um die hohen Kosten für Forschung und Entwicklung zu decken. Zwar werden die ersten Patente bald auslaufen, doch rechnet Lach nur mit einem begrenzten Preisdruck. „Die Preise werden kaum um bis zu 90% fallen, wie bei Pharma-Generika. Ich sehe die Preisermässigungen bei Onkologie-BioGenerika bzw. Biosimiliars eher im Bereich von 30 bis 40%, da nicht nur die Herstellungs- und Anlagekosten sehr hoch sind, sondern auch gut qualifiziertes Personal benötigt wird“.

Lach rechnet weiterhin für die Branche mit einem starken Wachstum, zumal der Innovationsdruck hoch bleibt: „Momentan erleben wir sowohl in der Diagnostik wie in der Therapie eine enorme Wissensexplosion, die zu neuen und effizienteren Ansätzen in der Krebsbekämpfung führen wird“, erläutert der erfahrene Analyst. Dazu gehören neben der schon heute erfolgreichen personalisierten Medizin die Entschlüsselung der hoch komplexen Signalwege von Krebszellen, die Immunologie sowie sogenannte Checkpoint-Therapien, wo unter anderem versucht wird, die Immunantwort gegen den Krebs mit raffinierten Methoden zu aktivieren und zu verstärken.

Onkologie steht vor neuen Herausforderungen
Ausserdem werden Therapien vermehrt kombiniert, was firmenübergreifende Partnerschaften nötig machen wird. Ferner werden in Zukunft Diagnostik und Therapie verstärkt zur sogenannten Theranostik verschmelzen. Um den Innovationsrhythmus hoch zu halten, müssen sich aber auch die Regulatoren bewegen und schnellere sowie flexiblere Zulassungsprozesse implementieren. Last but not least sind gemäss Lach auch neue Anreizsysteme für die Unternehmen nötig. Eine Möglichkeit wäre die Einführung von Erfolgsprämien, also attraktive Behandlungsprämien im Überlebensfall.

Die Branche ist hochdynamisch und im rasanten Wandel. Hier kann nur mit Erfolg investieren, wer die komplexen Zusammenhänge versteht, systematische Analysen betreibt und den Überblick bewahrt. Je kleiner ein Unternehmen ist, umso eher ist es mit Gedeih und Verderb von einer einzigen Entwicklung abhängig. "Derartige Investments sind die Domäne von Venture- und Private Equity-Fonds“, betont Lach. Doch auch Anlagen in einzelne grosse Biotechunternehmen wie Amgen, Roche/Genentech, Biogen, Celgene und Immunogen sind mit hohen Risiken verbunden, da die Kursverluste bei Misserfolgen beträchtlich sein können. Auch hier empfiehlt sich ein diversifiziertes Vorgehen mittels Anlagefonds.

Cancer Charity Support Fund verbindet Investment mit Spende
Eine ganz spezielle Anlagemöglichkeit bietet der Cancer Charity Support Fund (CCSF). Dieser inves-tiert nicht nur in ausgewählte Einzelwerte sondern auch in Biotech-Aktienfonds sowie in weitere nachhaltige Anlagen, die gesellschaftlichen Nutzen bringen. Da der CCSF auch einen hohen Anteil an Barmitteln und Obligationen enthält, eignet er sich nicht nur für institutionelle, sondern auch für private Anleger, die keine hohen Kursschwankungsrisiken riskieren wollen. Mit einem Plus von mehr als 7% per Ende Mai hat er sich angesichts der breiten Risikostreuung in diesem Jahr erfreulich entwickelt.

Die erwirtschaftete Rendite des Fonds wird nur zur Hälfte an den Investor fliessen. Die andere Hälfte der Rendite sowie die Hälfte der Gebühren werden der Krebsliga Schweiz sowie der Krebsforschung Schweiz gespendet. Ausserdem berechtigen Fondskäufe ab einer gewissen Höhe zur Mitgliedschaft bei der Swiss Cancer Foundation (SCF), eine Donatorengemeinschaft, in der sich zurzeit über 30 Unternehmen und Unternehmer im Kampf gegen den Krebs engagieren. „Wer in den CCSF investiert, tätigt nicht nur ein gesellschaftlich sinnvolles Investment, sondern zugleich auch eine sehr nutzenstiftende Spende auf Zeit“, betonte Markus Diener, SCF-Geschäftsführer und Gastgeber der Veranstaltung. Auf Zeit deshalb, weil der Fonds wöchentlich gehandelt wird und das Engagement entsprechend wieder aufgelöst werden kann.

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