20.12.2024, 14:24 Uhr
Das neue Diätmittel CagriSema von Novo Nordisk ist zwar besser als das alte Mittel, aber nicht besser als die Konkurrenz. Das führt zu einem Kurssturz weil mehr erwartet worden war.
Die sich erholende Konjunktur sowie die steigenden Gewinne der Unternehmen haben ebenso wie die lockeren geldpolitischen Rahmenbedingungen und die expansive Fiskalpolitik zur erfreulichen Entwicklung der Aktienmärkte beigetragen. Der positive Rückblick ist zum Jahresende von höheren Aktienmarktbewegungen eingeholt worden. Peter Bezak erläutert, wie sich Anleger in einem solchen Umfeld verhalten sollen.
Anleger profitierten dieses Jahr von günstigen Bedingungen, doch Risiken sind vorhanden: "Die nun schon länger als vermutet anhaltende Inflation und das schwächere Wachstum stellen ebenso eine Gefahr dar wie die zu erwartende straffere Geldpolitik. Darüber hinaus sorgt auch die Verbreitung neuer Corona-Varianten nicht gerade für eine positive Perspektive. Das Auftreten der Omikron-Variante Ende November führte umgehend zu einer deutlich höheren Volatilität an den Aktienmärkten", sagt Peter Bezak, Ökonom und Anlageexperte bei der Zurich Invest.
Der Volatilitätsindex VIX, der die erwartete Schwankung des US-Börsenindex S&P 500 angibt und als Stimmungsindikator für die globalen Märkte gilt, bilde diese Entwicklung recht eindeutig ab.
Doch wie sollen sich Anleger in einer solchen Situation verhalten? Wird die Unsicherheit einen ruhigen Schlaf verhindern? Beim Blick auf die Entwicklungen der letzten drei Jahre wird nach Bezaks Ansicht deutlich, dass es keinen Grund zur Panik gibt. Im genannten Zeitraum erwirtschafteten Anleger auf dem US-Aktienmarkt im S&P 500 eine durchschnittliche Rendite von mehr als 20%. Dieses Ergebnis wurde unter erschwerten Bedingungen mit zum Teil hohen Volatilitäten erzielt. Kaum geringer fiel die Rendite für Anleger aus, die kurz vor Ausbruch der Pandemie, Anfang 2020, in US-Aktien investiert haben. "Wer die Kursschwankungen beharrlich ignorierte und keinen Panikverkäufen verfiel, konnte ebenfalls eine annualisierte Rendite von rund 20% verbuchen. Dennoch stellt die Entwicklung der Märkte eine Herausforderung dar, die Anleger nur mit Mut und Durchhaltevermögen meistern können", betont der Anlageexperte.
Um in einem volatilen Markt mit unsicheren Faktoren keine Fehlentscheidungen zu treffen, empfiehlt es sich seiner Meinung nach für Anleger, auf die klassische Portfoliodiversifikation zu setzen. Durch die Verteilung von Risiken und Chancen werde das Portfolio ausbalanciert und so in seiner Gesamtheit vor stärkeren Abschwüngen geschützt. Aufgrund der unterschiedlich miteinander korrelierenden Anlagegefässe komme es zu einer Risikoreduktion, die nicht zuletzt auch zu einer geringeren emotionalen Belastung bei hohen Wertschwankungen führe. "Selbst wenn aussergewöhnliche Situationen auf die Märkte einwirken, bewegen sich die Anlagen mittel- und langfristig betrachtet unterschiedlich und reduzieren so das Risiko des Gesamtportfolios. Eine kurzfristig hohe Volatilität sollte dagegen für langfristig orientierte Anleger ohnehin eine untergeordnete Rolle spielen", so Bezak.
Volatilität ist ein wesentlicher Bestandteil der Finanzmärkte. Deshalb werden Anleger diesem Phänomen jederzeit und auf allen Märkten begegnen. "Anleger sollten sich aller Portfoliorisiken bewusst sein und deshalb auch Szenarien entwickeln, in denen mögliche Extremsituationen definiert werden", empfiehlt der Anlageexperte. Auf diese Weise sowie durch die Diversifikation und das Festhalten an einer langfristigen Strategie könnten Anleger die unterschiedlichsten Situationen gelassen durchstehen. Insbesondere in Phasen mit schwacher oder negativer Performance stellten sich Anleger aber häufig die Frage, ob die eingeschlagene Anlagestrategie noch sinnvoll sei. Ein Tief sei jedoch oft genau der falsche Moment, um aus einer langfristigen Anlagestrategie auszusteigen.
In der Regel folgen auf schwache Zeiten am Aktienmarkt aber meist solche mit einer überdurchschnittlichen Performance. "Dennoch sollten Anleger natürlich regelmässig prüfen, ob die strategische Vermögensallokation nach wie vor ihrer eigener Risikofähigkeit entspricht. Solange dies der Fall ist, besteht für Anleger aber kein Grund, ihre Anlagestrategie zu ändern. Ein Festhalten an der gewählten Strategie zahlt sich in der Regel langfristig aus", sagt Bezak abschliessend.