15.01.2025, 14:57 Uhr
Die Anlagestiftung Swiss Life plant eine Öffnung der Anlagegruppe «Immobilien Schweiz Alter und Gesundheit ESG». Im Rahmen dieser Öffnung werden Ansprüche im Umfang von bis zu rund 200 Mio. Franken ausgegeben.
Die Herausforderung für 2025 liegt darin, Chancen in Vermögenswerten zu finden, die heute riskant oder unterbewertet erscheinen, erläutert Nadège Dufossé, Global Head of Multi-Asset des US-Vermögensverwalters Candriam.
Die aktuelle Asset Allocation von Candriam basiert auf der Annahme einer sanften Landung des globalen Wachstums. Die wichtigsten Zentralbanken haben einen neuen Zyklus geldpolitischer Lockerung eingeleitet, um die Wirtschaft zu stützen. Auch China hab signalisiert, das Wachstumsziel von 5 Prozent erreichen zu wollen, hält Nadège Dufossé fest.
Das grösste Risiko bleibe die Politik Donald Trumps. Eine harte Haltung zu Zöllen und Einwanderung könnte das Wachstum belasten und die Inflation anheizen). Eine gemässigtere Politik hingegen hätte kaum Auswirkungen auf die globalen Wirtschaftsprognosen.
Für Aktien ist Candriam positiv eingestellt und übergewichtet US-Werte. Der Grund: Das Wachstum von Wirtschaft und Unternehmensgewinne ist deutlich stärker und widerstandsfähiger als in anderen Industrieländern. Trotz bereits hoher Bewertungen würden kleine und mittlere Unternehmen sowie zyklische Sektoren wie die Industrie und Finanzwerte weiteres Potenzial bieten.
Sie profitieren besonders von Trumps als reflationär geltender Politik, die den heimischen Markt stärke. Den Technologiesektor wertet Candriam neutral. Globalstrategin Dufossé sieht trotz starker Gewinndynamik wenig Raum für weitere positive Überraschungen. Innerhalb des Sektors werden Titel von Software- und Serviceunternehmen gegenüber Halbleiterproduzenten bevorzugt.
Ein Untergewicht fällt weiterhin europäischen Aktien zu. Ein schwaches Gewinnwachstum und Spaltungen der Parteienlandschaft in Ländern wie Deutschland und Frankreich sind der Grund dafür. «Attraktive Bewertungen allein reichen nicht aus, um Investoren zurückzugewinnen», betont Dufossé.
Schwellenmärkte seien attraktive bewertet, stehen jedoch unter Druck durch der US-Zinspolitik und einem starken Dollar. Die Einführung von US-Strafzöllen stellt derzeit das grösste Risiko für die Region dar, was sich negativ auf Wachstum und Inflation auch in den USA auswirken würde. Trumps Nominierungen und Ankündigungen deuten allerdings auf Verhandlungsbereitschaft hin, was das Risiko eines Handelskriegs reduziere.
Die letzten positiven Signale aus China könnten das Land wirtschaftlich stabilisieren, wovon die gesamte Region profitierte. Auch mit Blick auf Japan ist Candriam neutral positioniert.
«Long» ist das US-Finanzhaus bei deutschen Anleihen gestimmt. «Das für 2025 prognostizierte Wachstum ist niedrig, die EZB wird die Zinsen gegebenenfalls weiter senken. Zudem bieten Staatsanleihen Schutz vor Enttäuschungen, da Aktien und Anleihen in Europa wieder negativ korreliert sind», erklärt die Strategin. Französische Anleihen sehe man kritischer und bevorzuge spanische Papiere aufgrund des robusten Wachstums.
Bei US-Anleihen bleibe man defensiv. Trotz stabiler Zinsen nach der Wahl Trumps bestehe ein Risiko, das von seiner Politik abhänge. Die Geldpolitik in den USA und in Europa werde sich weiter deutlich unterscheiden.
Die Spreads zwischen Investment Grade- und High Yield-Anleihen sind auf historischem Tief. Vor allem in den USA erhöhe dies die Gefahr asymmetrischer Entwicklungen, besonders bei Hochzinsanleihen. Dufossé weist darauf hin, dass die implizierte Ausfallrate deutlich unter der aktuellen Rate liegt. Man bevorzuge europäische Unternehmensanleihen, die von einem günstigeren Zinsumfeld und höheren Spreadniveaus als in den USA profitierten.
«Schwellenländeranleihen erscheinen ebenfalls attraktiv, sind aber vor allem in Landeswährung stark abhängig von der US-Zins- und Zollpolitik und dem Dollar», so die Expertin.
Zu den Währungen meint sie: Während Trump mit einem schwachen Dollar die Wettbewerbsfähigkeit der US-Unternehmen stärken wolle, könnten die wirtschaftlichen Massnahmen den Greenback hingegen stützen. Dieses Paradoxon könne den Kursanstieg des US-Dollar begrenzen. Auch werde der Wechselkurs bei den anstehenden Verhandlungen mit den wichtigsten Handelspartnern der USA eine zentrale Rolle spielen.
Der Yuan könnte aufwerten, falls die chinesische Wirtschaft sich stabilisiere und sich Kompromisse im Handelskonflikt abzeichnen. Auch der Yen könnte nach einer Stabilisierung des Dollars aufwerten.
Positiv bleibe man gegenüber Gold, das weiter als Diversifikations- und Schutzinstrument diene. Die Nachfrage der Zentralbanken bleibe im Vergleich zur begrenzten Goldproduktion und dem limitierten Bestand weiterhin hoch.
Auch alternative Strategien wie marktneutrale Ansätze und Risikoarbitrage dürften 2025 Vorteile bieten. Sie profitierten von erhöhter Volatilität und einem Wiederaufleben von M&A-Aktivitäten und Unternehmensübernahmen in den USA, argumentiert Globalstrategin Dufossé.