23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Ein Jahr nach den Wahlen in Indien bleibt Baring AM weiterhin zuversichtlich für die Perspektiven für indische Unternehmen. Lesen Sie mehr im aktuellen Marktkommentar von Ajay Argal, Head of Indian Equities, Baring Asset Management.
"Nach einer starken, obgleich volatilen Wertentwicklung infolge der Wahlen im letzten Jahr mussten Anleger in Indien im vergangenen Monat Kursrückgänge hinnehmen. Das bedeutet keineswegs, dass Indien als Anlageziel unattraktiver wird. Unserer Auffassung nach ergeben sich hierdurch sogar Chancen, da der langfristige positive Ausblick weiter ungetrübt ist. Einzig die Markterwartungen für das Ertragswachstum der Unternehmen stiegen kurzfristig auf unrealistisch hohe Niveaus. Unserer Einschätzung nach agiert die derzeitige Regierung wesentlich effektiver als die vorhergehende und wir sind zuversichtlich, dass sich das erwartete Ertragsniveau im Unternehmenssektor in den kommenden Quartalen allmählich einstellen wird.
Stetiger legislativer Fortschritt
Unser Vertrauen in den Fortschritt, der von der Regierung unter Herrn Modi erreicht wurde, lässt sich am Regierungsprogramm festmachen, in dessen Rahmen drei von fünf Gesetzentwürfen erfolgreich durch das Parlament gebracht wurden. Das erste dieser Reformgesetze ist die Coal Mines (Special Provisions) Bill 2015, die den Kohlebergbau für private Unternehmen öffnet. Indem die Versteigerung von Kohle an private Unternehmen für den Eigenverbrauch und die direkte Zuteilung von Bergwerken an öffentliche Unternehmen der Zentralregierung und an Regierungen der Bundesstaaten erlaubt werden, soll die Kohleproduktion des Landes, und im Umkehrschluss die inländische Energieerzeugung, enorm gesteigert werden.
Das zweite Reformgesetz ist die Insurance Laws (Amendment) Bill 2014, durch die ausländische Versicherungsgesellschaften einen Anteil von bis zu 49% an indischen Unternehmen halten dürfen, anstatt wie bisher bis zu 26%. Dies dürfte wiederum ausländische Direktinvestitionen in Indien unterstützen. Das dritte Gesetz, die Mines and Mineral (Development and Regulations) Amendment Bill 2015, gibt Klarheit über die Entwicklung von Bergwerken und die Zuteilung von neuen Bergwerken, da, im Fall von Kohlebergwerken, die Zentralregierung wettbewerbsfähige Angebote für die Erteilung von Konzessionen einholen darf und den Regierungen der Bundesstaaten Gleiches im Fall von anderen Mineralien zugestanden wird.
Gar nicht so schlechte Nachrichten
Ein Thema, das den Anlegern Sorgen bereitete, bezieht sich auf die mit Spannung erwartete Goods and Services Tax (India) Bill, die den Weg für einen gemeinsamen Markt in Indien ebnen soll, indem steuerliche Barrieren zwischen den Bundesstaaten abgebaut werden. Dieses Gesetz wurde jedoch vorerst zurückgestellt. Dies führte zu einer Enttäuschung bei den Anlegern, Finanzminister Arun Jaitley legte sich jedoch darauf fest, den Gesetzentwurf im Juli zu verabschieden. Des Weiteren hält die Regierung an der Land Acquisition Bill fest, obgleich deutlich wird, dass hier womöglich Kompromisse notwendig sind, um das Gesetz durch das Parlament zu bringen.
Andere Verbesserungen sind beispielsweise in der Arbeit der staatlichen Verwaltung zu erkennen sowie im gestiegenen Konjunkturoptimismus und Verbrauchervertrauen. Zwar schlägt sich dies noch nicht auf die Investitionsausgaben nieder, wir erkennen jedoch allmählich eine zunehmende Aktivität in Bereichen wie den Auftragseingängen im Strassenbau. Wie wir bereits nach der Wahl erwähnten, haben Herr Modi und seine Regierung einen Regierungsauftrag über fünf Jahre. In diesem Zusammenhang betrachten wir die vergangenen zwölf Monate als einen guten Anfang."