22.11.2024, 10:49 Uhr
Der neue Fonds soll laut Mitteilung die steigende Nachfrage nach nachhaltig bewirtschafteten Waldgebieten bedienen. Das erste Closing war mit 130 Millionen Dollar erfolgreich.
Das Umfeld für Unternehmensanleihen in entwickelten Märkten ist positiv – und hat sich mit dem Durchbruch für einen Covid-19-Impfstoffs nochmals verbessert, ist Vontobel Asset Management überzeugt.
Gegenwärtig stützen die Unternehmen ihre Bilanzen mit Barmitteln, nachdem die Ergebnisse im zweiten und dritten Quartal deutlich besser als erwartet ausgefallen sind. Die verbesserten Unternehmensergebnisse gehen auch mit positiven Gewinnrevisionen einher. "Dies ist ein Indiz dafür, dass der Kreditzyklus schneller als erwartet durchlaufen und dass die Erholungsphase wohl Anfang nächsten Jahres erreicht sein wird", sagt Mondher Bettaieb-Loriot, sagt Head of Corporate Bonds von Vontobel Asset Management. Er erwartet, dass sich die Erholungsphase im Verlauf des nächsten Jahres weiter verfestigt, wobei sich EBITDA und Cashflows schneller als erwartet erholen dürften.
Somit können Investoren über schwächelnde makroökonomische Daten, die Covid-19 verursacht hat, hinwegblicken – dank der Anpassungen von Unternehmen, Einzelpersonen und Regierungen, welche die Weichen dafür gestellt haben, die Unternehmen über Wasser zu halten. "Die fiskalpolitischen Massnahmen, die sowohl in den USA als auch im europäischen Raum aufgestockt werden sollen, sollten dafür sorgen, dass die Erholung mit einer Rückkehr zu Vor-Covid-Niveaus bis spätestens Q4 2021 abgeschlossen sein wird", prognostiziert Bettaieb-Loriot. Bereits seit diesem Sommer könne festgestellt werden, dass die Investitionstätigkeiten und -absichten der Unternehmen zugenommen haben. Das sei ein weiteres gutes Omen für die Erholungsphase des Kreditzyklus.
Die Erholungsphase sei in der Regel der Sweet Spot für Unternehmensanleihen und Kreditspreads, da die Unternehmen ihre Cashflows weiter steigern, tendenziell zum Vorteil von Anleihegläubiger handeln und letztlich Leverage reduzieren, erklärt der Experte: "In einer solchen Phase schrumpfen die Spreads in der Regel, und wir gehen davon aus, dass sich die Spreads im Mid-Yield-Bereich weiter verengen werden, da sie bisher noch nicht wieder das Vorkrisenniveau erreicht haben."
Nun zur US-Notenbank Fed: Auf dem Symposium in Jackson Hole legte der Fed-Vorsitzende Jerome Powell Revisionen der Langzeitziele vor, womit bestätigt wurde, dass die Fed über den Mangel an Inflation besorgt ist. Tatsächlich kündigte die Fed an, dass sie ihre Inflationsstrategie von einem vorausschauenden symmetrischen Inflationsziel von 2% auf eine im Zeitdurchschnitt angestrebte Inflation von 2% umstellt. Die Fed glaubt, dass dies ihr Inflationsziel besser artikulieren und ein besseres Wirtschaftswachstum sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen unterstützen wird.
"Das Streben nach einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2% bedeutet, dass die Fed die Zinssätze auf Null halten wird, bis die Inflation im Durchschnitt 2% erreicht, was noch einige Jahre dauern kann. Man kann sogar davon ausgehen, dass die Fed die Zinssätze für längere Zeit nicht anheben wird, selbst wenn die Inflation einige Jahre lang über 2% liegen sollte", ordnet Bettaieb-Loriot die Zinspolitik ein. Somit sei es wahrscheinlich, dass die Zinsen in den USA bis 2024 auf der effektiven Untergrenze oder bei Null bleiben werden.
"Diese Entwicklungen bei der US-Notenbank Fed sind für die Stimmung an den Märkten für Unternehmensanleihen in den Industrieländern äusserst positiv. Sie dürften die Anleger dazu ermutigen, ihre Allokationen zu Unternehmensanleihen zu erhöhen, da sich ihre Zweifel an der konjunkturellen Erholung lichten sollten", meint der Spezialist. Die Veröffentlichung der erfolgreichen Testergebnisse für einen Covid-19-Impfstoff verleihe der Erholung nun eine zusätzliche Dimension und kurbele so die Nachfrage nach Unternehmensanleihen an. Sobald die Unsicherheit abnehme, dürfte die Jagd nach Renditen im Kontext ewig niedriger Zinsen wieder beginnen, zumal der Höhepunkt fundamentalen Kreditrisiken überschritten sein dürfte.
Bei der Erholung geht es um eine Verbesserung der Kreditkennzahlen, erklärt Bettaieb-Loriot. Das gesunkene Kreditrisiko habe bereits begonnen, sich zu manifestieren, wobei sich die Bonitätsveränderungen dank risikomindernder Massnahmen, wie z.B. niedrigeren Dividendenzahlungen, ausgesetzten Aktienrückkäufe, reduzierten M&A-Transaktionen sowie erneuter Cashflow-Generierung, stabilisiert hätten.