23.12.2024, 08:37 Uhr
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Die wichtigsten Beispiele von Hyperinflation in der Geschichte weisen gemeinsame Charakteristiken auf, so James Montier von GMO.
Die Notenbanken drucken seit dem Beginn der Finanzkrise in grossem Stil Geld, um die Budgetdefizite der Staaten zu finanzieren. Ökonomen sind sich einig, dass die höhere Geldmenge langfristig zu Inflation führen wird. Steigt dann mit dem Tempo des neu gedruckten Geldes auch noch die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes, setzt eine Spirale von höheren Preisen und höheren Löhnen ein: Hyperinflation ist die Folge.
Gemäss James Montier tönt diese allgemein verwendete Herleitung der Hyperinflation zwar plausibel, der Zusammenhang ist hingegen umgekehrt: Nicht die Budgetdefizite führen über die Geldpresse zu Hyperinflation, sondern Hyperinflation ist vielfach der Auslöser für steigende Budgetdefizite.
Montier hat die wichtigsten Beispiele von Hyperinflation in der Geschichte ausgewertet, angefangen bei der Weimarer Republik 1922-1923 bis zu Simbabwe 2007-2009. Dabei zeigte sich, dass sie gemeinsame Charakteristiken aufweisen: In vielen Fällen waren externe Schocks wie Kriege für den Einbruch des Angebotes verantwortlich. Die Staaten verschuldeten sich in Fremdwährungen, was zu Abwertungen und daraus folgenden Preissteigerungen führte. Dazu kamen Automatismen wie die Bindung der Löhne an die Inflation, welche die Spirale erst in Gang setzten.
Aufgrund der hohen Budgetdefizite der USA, Japans oder Grossbritanniens auf zukünftige Hyperinflation zu schliessen, grenzt laut Montier an Hysterie: Wenn wir uns über Hyperinflation überhaupt Gedanken machen müssen, dann im Fall eines Auseinanderbrechens der Eurozone. Dazu gibt es zahlreiche historische Beispiele. Sowohl der Kollaps von Österreich-Ungarn, von Jugoslawien als auch der Sowjetunion hatte Hyperinflation zur Folge.