High-Yield-Anleihen trotzen dem Herbststurm

Bild: Unsplash
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Hochzinsanleihen liessen während der Aktienmarktkorrektur im Oktober zwar Federn, hätten im Vergleich mit anderen Anlageklassen aber solide abgeschnitten, meint Peter Jeggli von Fisch AM. In dieser späten Konjunkturphase könnten High-Yield-Anleihen ihre Stärken ausspielen.

16.11.2018, 14:02 Uhr

Redaktion: ase

"Dem Herbststurm an den Finanzmärkten trotzten High-Yield-Anleihen erfolgreich. Sie haben damit die Entwicklung gezeigt, die Investoren von dieser Anlageklasse im Szenario steigender Zinsen und korrigierenden Aktienmärkte erwarten", urteilt Peter Jeggli, Senior Portfolio Manager bei Fisch AM. High-Yield-Anleihen würden generell im Fixed-Income-Universum zu den Gewinnern des bisherigen Jahresverlaufs gehören und vom guten makroökonomischen Umfeld profitieren.

"Dieses Umfeld dürfte erst einmal Bestand haben", erwartet Jeggli. Positiv sei auch die Ausfallrate in den USA mit nur knapp zwei Prozent, die damit deutlich unter dem historischen Schnitt von vier Prozent liege. Zwar rechne er weiterhin mit erhöhter Volatilität, doch er erachte dies vor allem als eine Chance, um Ineffizienzen im Markt zu nutzen.

Beide Seiten der Medaille wichtig
Jeggli bevorzugt aktuell eine defensive Positionierung. Und hier liegt seines Erachtens der Augenmerk auf der "Recovery Rate", also dem Wert, der die erwartete Entschädigung der Gläubiger im Falle des Ausfalls der Anleihe beziffert. "Es gibt sehr grosse Unterschiede bei den Geschäftsmodellen. Die Vermögenswerte, die zur Entschädigung der Anleger herangezogen werden können, sollten daher genau analysiert werden", erläutert Jeggli.

Er achte in dieser Marktphase darauf, dass Unternehmen mit hoher Substanz ins Portfolio genommen würden, um einen entsprechend grossen Schutz zu geniessen. Denn offizielle Ratings würden zwar eine Ausfallwahrscheinlichkeit bewerten, aber nicht die Höhe der Entschädigung beim Ausfall der Anleihe. Daher seien beide Seiten der Medaille wichtig.

Fallen Angels als mögliche Chance
Besonders interessant seien aus Jegglis Sicht sogenannte "Fallen Angels", welche ihr Investment-Grade-Rating verloren haben und deren Anleihen daher stark unter Druck kämen. Denn viele Anleger müssten solche Papiere verkaufen, da sie nicht im High-Yield-Segment investieren dürfen, und würden damit durch Zwangsverkäufe den Kurs oftmals kurzfristig unter den "fairen" Wert drücken. Durch aktives Management anstelle von passiven ETFs würden Anleger von Ineffizienzen wie bei einem Fallen Angel profitieren können, meint Jeggli.

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