23.11.2024, 12:00 Uhr
Matt Quinlan, Portfoliomanager bei der Franklin Equity Group, erläutert die entscheidende Rolle, die Dividenden bei der Steigerung der Gesamtrendite und bei der Verringerung der Gesamtvolatilität für Aktienanleger...
Jean-Baptiste Berthon, Senior Strategist bei Lyxor sieht verbesserte Rahmenbedingungen, sodass in seinen Augen eine gewisse Neupositionierung angesagt ist.
Eine ereignislose Woche für Hedgefonds: Inmitten verringerter Handelsvolumina und einer Pause im Reflation-Trade blieben die meisten Lyxor-Indizes so gut wie unverändert. CTAs und Macro-Fonds stachen allerdings symmetrisch hervor. Während erstere durch US-Renditen und -Aktien verloren, legten letztere infolge ihrer Long-Position in US-Anleihen sowie ihrer Short-Position in Euro-Anleihen zu.
Lyxor erwartet eine weniger akkommodierende Geldpolitik, mehr fiskalpolitische Impulse und mehr politische Umbrüche, die eine Wende bei Zinsen und Inflation unterstützen. Eine grössere Streuung, typischere Anlagebeziehungen und zunehmende Volatilität könnten ebenfalls anstehen, vor allem in den USA, wo der Prozess weiter fortgeschritten ist. Das würde Hedgefonds zugutekommen.
Verbesserte Rahmenbedingungen
Damit soll nicht gesagt werden, die Situation sei optimal. Der Regimewechsel wird ganz allmählich verlaufen. Wenn er am Ende enttäuscht, würden Märkte und Wirtschaft erst recht einen hohen Preis bezahlen. Ausserdem besteht nach wie vor eine Reihe von Faktoren, die das Alpha beeinträchtigen. Dennoch haben sich die Rahmenbedingungen verbessert, sodass in unseren Augen eine gewisse Neupositionierung angesagt ist.
Man sollte US-amerikanische L/S Equity-Fonds neugewichten und sich dabei auf fundamentale Anlagestile konzentrieren, denn das sind die Hauptnutzniesser von sich bessernden Alpha-Bedingungen. Small-Cap-Fonds verdienen ebenfalls eine nähere Betrachtung. In Japan, wo immer noch Beschränkungen infolge der quantitativen Lockerung herrschen, rechnet Jean-Baptiste Berthon, Senior Strategist bei Lyxor, eher mit Sektor- als mit Titel-Alpha. Lyxors Vorzug gilt variablen statt neutralen Fonds. In Europa ist das Beta attraktiv, dürfte aber volatil sein. Das veranlasst das Unternehmen zu einer leichten Übergewichtung bei variablen und einer leichten Untergewichtung bei neutralen Strategien.
Erhitzung bei US-Unternehmensaktivitäten
Berthon geht davon aus, dass es bei US-Unternehmensaktivitäten zu einer Erhitzung kommt. Er ist in den USA bei Merger-Fonds sowie bei Special Situations leicht übergewichtet. Damit ist er für den Reflation-Trade gut aufgestellt, jedoch ohne übermässiges Beta-Exposure.
Die Kreditmärkte sind vielleicht nicht der erste Dominostein, der wegen der Zinsen fällt, sie bieten aber durchwachsenes Beta und Alpha ist knapp. Lyxor bevorzugt Multi-Credit-Fonds, um aus Verwerfungen Nutzen ziehen zu können.
Macro-Fonds dürften von der grösseren makroökonomischen Differenzierung profitieren, werden aber durch politische Unsicherheiten immer noch belastet. Das Schicksal von CTAs hängt vom Tempo des Regimewechsels ab. Lyxor ist in LT-Modellen nach ihrer grundlegenden Portfolioanpassung leicht übergewichtet.
Schliesslich erwartet das Unternehmen, dass man sich in der zweiten Hälfte von 2017 stärker auf Volatilitätsstrategien konzentrieren wird.