20.12.2024, 14:24 Uhr
Das neue Diätmittel CagriSema von Novo Nordisk ist zwar besser als das alte Mittel, aber nicht besser als die Konkurrenz. Das führt zu einem Kurssturz weil mehr erwartet worden war.
Faktorbasierte Strategien mit ESG-Integration verbinden laut Invesco Quantitative Strategies zwei an Bedeutung gewinnende Anliegen in einem Produkt: die steigende Nachfrage nach evidenzbasierten Anlagestrategien und die zunehmende Priorisierung nachhaltiger Kapitalanlagen durch Investoren und Regulierungsbehörden.
Heutige Investoren erwarten von ihren Asset Managern, dass sie ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung) berücksichtigen. Dabei fordern sie vermehrt Ansätze, die über eine einfache Vermeidung kontroverser Investments hinausgehen und eine stärkere Nachhaltigkeitswirkung zum Ziel haben. Dadurch gewinnen entsprechende massgeschneiderte Lösungen an Bedeutung. "Eine gut durchdachte Integration von ESG-Kriterien in Multi-Faktor-Aktienstrategien kann signifikante Auswirkungen auf das ESG-Profil eines Portfolios haben und zugleich dafür sorgen, dass dieses trotzdem ähnliche Risiko- und Renditeeigenschaften aufweist wie ein traditionelles Faktorportfolio", sagen Manuela von Ditfurth und Georg Elsaesser, Senior Portfolio Manager bei Invesco Quantitative Strategies (IQS).
Bei IQS seien ESG-Erwägungen seit langem fester Bestandteil der Multi-Faktor-Prozesse für alle Portfolios. Darüber hinaus biete IQS jetzt auch massgeschneiderte ESG-Lösungen, mit denen bestimmte ESG-Eigenschaften eines Portfolios verbessert werden sollen, ohne dass sich am Exposure in den IQS-Faktoren Qualität, Momentum und Bewertung als wichtigsten Treibern des Portfoliorisikos und -ertrags etwas ändere. Der Qualitätsfaktor umfasse proprietäre Signale zur Abbildung von Governance-Kriterien, während Aktien, deren ESG Score sich erheblich verschlechterten, ausgeschlossen werden, um eine negative ESG-Dynamik zu vermeiden.
"Faktorbasierte Anlagestrategien gründen auf der Annahme, dass Portfolios mit ähnlichen Faktoreigenschaften ähnliche Rendite- und Risikoerwartungen zur Folge haben", erklären die beiden Senior Portfolio Manager. Gemäss dieser Logik setze der Multi-Faktor-Prozess von IQS auf den Austausch von Aktien mit negativen ESG-Werten durch alternative Aktien mit einem besseren ESG-Profil und wahre dabei zugleich die Faktoreigenschaften und damit die Risiko- und Renditeerwartungen des Portfolios. Neben der Möglichkeit einer flexiblen Anwendung kundenindividueller ESG-Kriterien profitierten die IQS-Lösungen vom aktiven Dialog mit den Unternehmen und einer an den Anlegerinteressen orientierten Stimmrechtsausübung über die hauseigene Proxy-Voting-Plattform von Invesco.
Als Beispiel für ein CO2-optimiertes Portfolio veranschauliche die Carbon-Managed UK Multi-Factor Strategy von IQS, wie sich das ESG-Profil eines Portfolios mithilfe des angepassten IQS-Multi-Faktor-Ansatzes gemäss kundenspezifischen Anforderungen deutlich verbessern lasse. Die massgeschneiderte Lösung wurde laut von Ditfurth und Elsaesser für einen britischen Kunden entwickelt, der die CO2-Emissionen einer bestehenden Multi-Faktor-Strategie auf ein deutlich unter dem CO2-Fussabdruck des FTSE All Share ex IT Index liegendes Niveau reduziert sehen wollte.
Durch einen Ausschluss bestimmter Branchen hätten sich die CO2-Reduktionsziele leicht erreichen lassen. Eine derartige Vorgehensweise hätte aber bestimmte Merkmale der bestehenden Multi-Faktor-Strategie wie einen niedrigen Tracking Error gegenüber dem Referenzindex und ähnliche Risikoeigenschaften einschliesslich der Branchenlimits gegenüber dem Index gefährdet, führen die beiden Senior Portfolio Manager von Invesco weiter aus. Um ein mit dem Index vergleichbares Risiko-/Ertragsprofil beizubehalten, musste bei der Verringerung des CO2-Fussabdrucks auf das gewünschte Niveau vorsichtig vorgegangen werden.
Aufbauend auf einem zweistufigen Ansatz der Portfoliooptimierung stellte IQS ein Portfolio mit einem minimalen Tracking Error gegenüber einer kapitalisierungsgewichteten Benchmark zusammen, welche die gewünschte CO2-Reduktion darstellt. Im Anschluss wurde der aktive Multi-Faktor-Investmentprozess von IQS auf dieses CO2-reduzierte Portfolio angewandt. Ziel war die Generierung von Mehrerträgen gegenüber dem Index innerhalb einer risikogesteuerten Struktur.
Die zweistufige Optimierung habe bedeutende Vorteile: Erstens sorge sie für eine transparente Attribution, die eine klare Abgrenzung des Renditebeitrags der CO2-Reduktion auf der einen und des Multi-Faktor-Managements auf der anderen Seite ermögliche. Zweitens verhindere die zweistufige Optimierung eine Verzerrung des optimalen Portfolios durch zu starke Beschränkungen. Nachdem die Vorgabe der CO2-Reduktion im ersten Schritt umgesetzt werde, orientiere sich die Portfoliooptimierung im zweiten Schritt an einer geeigneten Benchmark, ohne Tradeoff zwischen der CO2-Reduktion und den erwarteten faktorbasierten Aktienprognosen.
Laut den Experten zeigen die von IQS in diesem Zusammenhang durchgeführten Simulationsanalysen, dass die neue, Anfang 2020 umgesetzte Carbon Managed UK Multi-Factor Strategy in der Vergangenheit durchweg ähnliche Faktoreigenschaften wie die Originalstrategie aufgewiesen hätte – und damit auch ähnliche Risiko- und Ertragserwartungen. Gleichzeitig habe sie die CO2-Emissionen mithilfe eines stabilen, verlässlichen und streng risikogesteuerten Prozesses auf das angestrebte, unter der Benchmark liegende Niveau reduziert. Zusätzliche Analysen von IQS hätten zudem gezeigt, dass das CO2-optimierte Portfolio auch eine bessere Resilienz gegenüber klimabezogenen Risiken aufweise. Damit sei die IQS Carbon Managed UK Multi-Factor Strategie ein gutes Beispiel dafür, wie Investoren einen Beitrag zur Bewältigung der Klimaherausforderung leisten können.
"Weiterführende Untersuchungen von IQS belegen, dass sich das allgemeine ESG-integrierte Multi-Faktor-Konzept auf andere Anlageuniversen und Multi-Faktor-Ansätze übertragen lässt – zum Beispiel auf globale Portfolios oder Low-Volatility-Strategien. In allen Fällen ermöglicht der IQS-Ansatz eine flexible Umsetzung individueller ESG-Kriterien wie Ausschlüsse, Positivscreenings oder Optimierungen bestimmter ESG-Indikatoren", erklären von Ditfurth und Elsaesser weiter.
Beim Factor Investing stünden Faktoren als Renditequellen im Fokus – bei ESG-Anlagen die gezielte Verdichtung des Anlageuniversums für ein nachhaltigeres Portfolio. Der Multi-Faktor-Ansatz mit ESG-Integration kombiniert ihrer Meinung nach das Beste aus beiden Welten: die Berücksichtigung von ESG-Kriterien bei gleichzeitiger Beibehaltung der Faktorexposures. "Die IQS-Erfahrung zeigt: Eine gut durchdachte Integration von ESG-Kriterien in den Multi-Faktor-Ansatz von IQS, der auf den proprietären Faktoren Qualität, Momentum und Bewertung aufbaut, kann das Mehrertragspotenzial von Portfolios erhalten und zugleich ihr ESG-Profil verbessern", sagen die beiden Senior Portfolio Manager von Invesco Quantitative Strategies.