20.12.2024, 14:24 Uhr
Das neue Diätmittel CagriSema von Novo Nordisk ist zwar besser als das alte Mittel, aber nicht besser als die Konkurrenz. Das führt zu einem Kurssturz weil mehr erwartet worden war.
Schweizer Unternehmen mit einer geringen Marktkapitalisierung – sogenannte Small Caps – wurden von der Corona-Pandemie hart getroffen. In der zweiten Jahreshälfte 2020 hat jedoch insbesondere bei zyklischen Unternehmen eine deutliche Erholung eingesetzt. Laut Adrian Schneider von der Graubündner Kantonalbank führt ein nachhaltiger Auswahlprozess nach Qualität-, Momentum-, Bewertung- und Nachhaltigkeitsfaktoren zu den Gewinner von morgen.
Im laufenden Jahr erweist sich die Entwicklung der Weltwirtschaft trotz zweiter beziehungsweise dritter Pandemiewelle als robust. Der Ausblick für die zweite Jahreshälfte hat sich nochmals deutlich aufgehellt. "Dies sollte die Erholung von Small Caps weiter unterstützen", sagt Adrian Schneider, Leiter Investment Center der Graubündner Kantonalbank (GKB). Analysen zeigten, dass Small Caps sich nicht nur im Erholungsumfeld, sondern während eines gesamten Wirtschaftszyklus besser entwickeln als gross kapitalisierte Unternehmen. Dies geschehe jedoch über den gesamten Zyklus mit höherem Risiko.
"Small Caps sind mehr als nur eine attraktive Anlageopportunität. Sie bieten insbesondere für langfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger ein attraktives Rendite-Risikoprofil und eignen sich daher ideal als Portfoliobeimischung", betont Schneider. Der Grund liege in erster Linie in den attraktiven Geschäftsmodellen: Small Caps weisen oft eine Marktführerschaft in bestimmten Nischen auf. Im Vergleich zu Grossunternehmen sind sie agiler, haben eine stärkere Innovationskraft und wachsen schneller.
Die Anlagemöglichkeiten in Schweizer Small Caps zeichneten sich durch eine ausserordentlich grosse Anzahl an innovativen und qualitativ hochstehenden Unternehmen mit einer führenden Marktposition aus. Dennoch sei für eine erfolgreiche Investition in Schweizer Nebenwerte ein disziplinierter Anlageprozess unabdingbar, so der Leiter Investment Center der GKB.
Die erfolgreiche Selektion von Small Caps beginnt nach Meinung des Experten idealerweise "Bottom-up" und basiert auf mehreren Faktoren. Wichtige Selektionskriterien können dabei Qualität-, Momentum-, Bewertung- und Nachhaltigkeitsfaktoren sein. Attraktive Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe Eigenkapitalrendite, eine gute Betriebsgewinnmarge und eine angemessene Bewertung aus.
Gute Beispiele sind die Online-Bank Swissquote, das Schraubenhandels- und Logistikunternehmen Bossard oder Forbo, der Weltmarktführer für Linoleumprodukte. Diese drei Unternehmen verdienen deutlich mehr als ihre Kapitalkosten und schaffen damit ökonomischen Mehrwert. Unter Einbezug technischer Faktoren, wie beispielsweise dem relativen Kursmomentum, wird der Fokus auf Aktien mit einer starken positiven Kursbewegung gelegt.
Nachhaltiges Denken und Handeln gewinnt gesellschaftlich und unternehmerisch an Bedeutung. "Die Involvierung von Nachhaltigkeitsaspekten ermöglicht es, Unternehmen zu selektieren, die langfristig denken und damit nicht nur ökonomisch sondern auch ökologisch überzeugen – die Gewinner von morgen", sagt Schneider.
Mit dem Ausschluss von Unternehmen aus nicht nachhaltigen Sektoren oder Unternehmen, welche gegen UN-Konventionen verstossen, sei der Anfang gemacht. Mit der Integration von ESG-Kriterien, also der Beurteilung wie sich ein Unternehmen hinsichtlich Umwelt, sozialen und Governance-Aspekten verhält, könne eine weitere Verfeinerung vorgenommen werden. "Ein nachhaltiger, umfassender Auswahlprozess führt zu denjenigen Small-Cap-Unternehmen, die langfristig einen Mehrwert bringen und ein gemischtes Portfolio optimieren können", fasst Schneider zusammen.