23.12.2024, 08:37 Uhr
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Neil Matheson, Market Strategist bei Standard Life Investments, richtet den Blick nach vorn und überprüft, wie die Anlagepolitik für das Umfeld mit unterstützender Geld- und Fiskalpolitik auszurichten ist.
Das Jahr 2016 wurde durch Unsicherheiten betreffend der politischen Entscheidungen, der Entwicklung der US-Zinssätze, der Wirtschaftsentwicklung in China und der Lage der europäischen Banken dominiert. Dies liess viele Anleger hohe Bargeldbestände anhäufen. Market Strategist Neil Matheson von Standard Life Investments, weist darauf hin, dass sich die Bewertungen der Risikoanlagen im Jahresverlauf 2016 leicht erhöhten, obwohl die Erwartungen und Kommentare der Analysten durch die Abwärtsrisiken dominiert wurden. Standard Life Investments ist überzeugt, dass diese Rally, die viele Bereiche wie Unternehmensanleihen, Aktien und globale Immobilien erfasste, von einer Verbesserung des globalen Wirtschaftszyklus und einer wachstumsfreundlicheren Politik in vielen der grossen Volkswirtschaften angetrieben wurde. Für 2017 verspricht nicht nur die Geldpolitik weltweit Unterstützung für das Wirtschaftswachstum, sondern zusätzlich gibt es weltweit zunehmend aktive Diskussionen über eine wachstumsfreundlichere Fiskalpolitik.
Neil Matheson erläutert, was diese Ausgangslage für die verschiedenen Anlageklassen bedeutet: "Vor diesem unterstützenden Hintergrund erwarten wir im Jahr 2017 nur moderate Renditen aus Anlagen in Staatsanleihen und bevorzugen deshalb Anlagen in Unternehmensanleihen, vor allem hochverzinsliche Anleihen. Chancen bieten unserer Meinung nach auch Schwellenländeranleihen in harten Währungen, solange es keinen signifikanten Anstieg eines von den USA angeführten Protektionismus gibt. Obwohl die Bewertungen von Aktien isoliert betrachtet hoch erscheinen mögen, sind sie im Verhältnis zu Staatsanleihen und Unternehmensanleihen auf Renditebasis betrachtet immer noch günstig."
Mit Blick auf Aktienanlagen führt Neil Matheson aus: "Über alle Aktienmärkte hinweg betrachtet, sieht die USA am zuverlässigsten aus, aber hier sind die Aktien aktuell auch am höchsten bewertet. Für Aktien aus Schwellenländer wird es wichtig sein, dass die Politik Chinas weiterhin förderlich für das Wachstum bleibt, die US-Notenbank nur langsam restriktiver wird und die Trump-Administration keine Handelsschocks auslöst. Für die Aktien aus Europa und Japan erwarten wir Unterstützung durch stabile bis leicht schwächere Wechselkursen."
Die wirtschaftspolitische Ausgangslage kommentiert Neil Matheson wie folgt: "Schlussendlich scheinen die Politiker verstanden zu haben, dass es ein kontinuierliches nachhaltiges Wachstum braucht, um die Welt aus dem Stop-and-Go-Zyklus herauszuführen, in welchem sie seit der Wirtschaftskrise steckt. Die Märkte haben damit begonnen, diese Entwicklungen zu antizipieren vorausgesetzt, dass keine politischen Extremszenarien eintreffen. Solange der gewählte, künftige US-Präsident keine störende Zunahme des Handelsprotektionismus durchsetzt, sollten sich also die Tendenzen eines steigenden globalen Wachstums, steigender Inflation und steigender Unternehmensgewinne weiter verstärken, die in den USA bereits vor den Wahlen zu beobachten waren. Diese Tendenzen unterstützten die Anpassung unserer Anlagepolitik von Standard Life Investment in die Richtung eines Ausbaus der Aktienanlagen und eines Abbaus der Anlagen in Staatsanleihen."