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Die Uhr tickt

Bild: Pixabay
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Die CIOs von Fidelity geben ihre Einschätzungen zum kommenden Jahr ab. Nach dem beispiellosen Marktumfeld der letzten Jahre könnte die ausserordentliche Rallye im 2018 an den Aktien- und Anleihenmärkten ihr Ende finden – und damit auch die Experimente der grossen Zentralbanken, die diese Entwicklung gestützt haben.

14.12.2017, 13:54 Uhr

Redaktion: sif

Dominic Rossi, CIO Aktien von Fidelity, zieht für die Aktienmärkte im 2017 weltweit eine sehr gute Bilanz. Durch die Bank haben die Börsenbarometer gemessen in US-Dollar hohe zweistellige Renditen erzielt. An den Märkten wurde künftiges Gewinnwachstum eingepreist, und der Kurs mancher Aktie hat schwindelnde Höhen erreicht. De facto haben, gemäss Rossi, die Märkte einen Grossteil der Renditen von 2018 damit bereits vorweggenommen. Daraus lasse sich schliessen, dass Aktienanlegern 2018 ein rauerer Wind um die Ohren wehen kann.

Aus Rossis Sicht werden wir in den nächsten zwölf Monaten nur mit viel Glück positive Aktienrenditen sehen. Was aber nicht heisst, dass er mit einem Bärenmarkt rechne, denn dafür seien die Rahmenbedingungen noch zu gut. Für wahrscheinlicher haltet Rossi eine anhaltende Konsolidierungsphase oder vielleicht einen leichten Abwärtstrend an den Aktienmärkten. Ganz sicher aber werde 2018 ein Jahr, in dem sich Anleger nicht zu stark von der Marktentwicklung abhängig machen dürfen, sondern ihre Renditen über eine aktive Titelauswahl generieren sollten.

Fehlalarm für Anleiheninvestoren
Auch für Charles McKenzie, CIO Fixed Income, war 2017 ein positives Jahr. Es werde als ein weiteres Jahr mit ansehnlichen Anleihenrenditen in Erinnerung bleiben. Einmal mehr verhallte der Ruf nach einer Korrektur an den Anleihenmärkten ungehört. Denn während die Bilanz für 2017 gezogen wird, seien die Renditen in sämtlichen festverzinslichen Anlageklassen zumeist tiefer als zu Jahresbeginn. Die Rufe nach einer Korrektur werden daher wohl auch 2018 nicht verstummen, glaubt der Anleihen-Experte.

Warum die Inflation die Zentralbanken in Bedrängnis bringen kann
James Bateman, CIO Multi Asset, schliesst sich in seinem Ausblick dem Ton an, dass 2018 nicht rosig bleiben wird. Wir erleben, so Bateman, derzeit zum ersten Mal einen Zyklus, in dem die Aktienmärkte von der Geldpolitik getrieben werden. 2018 werde dieser Einfluss jedoch schwinden – sei es, weil die EZB ihre Anleihekäufe zurückfahre oder die US-Notenbank das Kapital aus fälligen Anleihen nicht in neue Anleihen reinvestiere.

Das Risiko zurückfahren
Gemäss Neil Cable, CIO Real Estate, hat sich nicht allzu viel verändert. In den letzten Jahren waren man zuversichtlich, dass sich die gute Wertentwicklung an den Immobilienmärkten fortsetzen würde. Es gab Diskussionen über die unverzichtbare Fokussierung auf Erträge und Cable zeigte einige wesentliche Risiken wie Kapitaldruck und Geldpolitik auf, die Anleger im Blick behalten sollten. Die meisten dieser Themen beschäftigen ihn auch heute noch, was Cable in der Einschätzung bestärkt, dass wir es mit einem verlängerten Zyklus zu tun haben. Die Renditen sind nach wie vor attraktiv, die Kapitalwerte steigen und in einigen Marktbereichen ziehen die Mieten kräftig an.

Ein verlängerter Zyklus bedeute indes auch, so der Experte, dass wir seinem Höhepunkt ein Jahr näher gekommen sind. Deshalb würden Anleger gut daran tun, sich auf die nächste Zyklusphase vorzubereiten, nach verlässlichen Ertragsquellen zu suchen und das Risiko zurückzufahren. Immobilien spielen in allen Mischportfolios auch künftig eine wichtige Rolle. Zudem seien sie eine der wenigen verbleibenden Anlageklassen mit nach wie vor attraktiven und werthaltigen Renditen. 2018 werde aber auch das Jahr, in dem Anleger schon mal der Intuition zuwider handeln sollten.

Einen ausführlichen Überblick über die Ausblicke der Chief Investment Officer finden Sie hier.

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