«Die Sterne stehen günstig für Merger Arbitrage»

Mehr grosse Deals sind ein fruchtbarer Boden für Merger-Arbitrage-Investoren.  (Bild Drozd Irina/Shutterstock)
Mehr grosse Deals sind ein fruchtbarer Boden für Merger-Arbitrage-Investoren. (Bild Drozd Irina/Shutterstock)

«Fusionen und Übernahmen gewinnen wieder an Dynamik. Mit dem verstärkten Engagement aktivistischer Investoren und der Rückkehr wichtiger Katalysatoren sind die Voraussetzungen für ein deutlich stärkeres zweites Halbjahr und eine deutliche Beschleunigung des Deal Flows gegeben», heisst es bei Carmignac.

24.09.2025, 09:44 Uhr
Aktien | Anlagestrategie

Redaktion: sw

Während 2024 den Beginn einer Erholung im Bereich M&A markierte, zeigte sich die geopolitische Volatilität nach den Wahlen stärker als erwartet, was das Vertrauen der Unternehmen erschütterte und die Transaktionsaktivitäten verlangsamte. Dennoch habe sich der Markt widerstandsfähig gezeigt: «Die Transaktionsvolumina seit Jahresbeginn sind insbesondere in Europa und Asien solide, und ein Grossteil dieser Aktivitäten konzentrierte sich vor allem auf die letzten Monate, was die Voraussetzungen für eine dynamische und potenziell lohnende zweite Jahreshälfte schafft.»

Grosse Deals

M&A-Aktivitäten sorgen in den letzten Monaten für Schlagzeilen; im Eisenbahnbereich etwa die geplante Übernahme von Norfolk Southern durch Union Pacific für 85 Milliarden US-Dollar in bar und Aktien; Baker Hughes wird Chart Industries in einem 13,6 Milliarden US-Dollar schweren Bargeschäft übernehmen, was einem Aufschlag von rund 30 Prozent gegenüber dem früheren Angebot von Flowserve entspricht; und Palo Alto Networks hat eine seltene öffentliche Cybersicherheitstransaktion angekündigt, bei der CyberArk mit mehr als 20 Milliarden US-Dollar bewertet wird.

Insbesondere im Juli kam es zu einem Anstieg der öffentlichen M&A-Aktivitäten: Es wurden elf Transaktionen mit einem Volumen von über 1 Milliarde US-Dollar angekündigt, deren Gesamtvolumen sich auf rund 165 Milliarden US-Dollar belief – der höchste Monatswert der letzten Jahre. Ausserdem wurden wieder grössere öffentliche M&A-Transaktionen durchgeführt; darunter vier Transaktionen im Wert von mindestens zehn Milliarden US-Dollar.

Der August war für Dealmaker alles andere als ruhig – das 18-Milliarden-Dollar-Angebot von Keurig Dr. Pepper für den niederländischen Giganten JDE Peet's signalisiert nicht nur die Geburt eines neuen Kaffee-Giganten, sondern unterstreicht auch die anhaltende Dynamik grenzüberschreitender M&A-Transaktionen.

Die Dynamik der Mega-Deals und die Breite der Sektoren bieten laut Carmignac eindeutig wieder einen fruchtbaren Boden für Merger-Arbitrage-Investoren. Noch ermutigender sei, dass die «Animal Spirits» des Marktes zurückkehren und die Aussichten auf attraktive Renditen stärken.

Bieterkämpfe nehmen 2025 zu

Quelle: UBS Special Sits, Bloomberg, Stand: 30.06.2025. Fusionen mit einem Eigenkapitalwert von über 400 Millionen US-Dollar, an denen börsennotierte Unternehmen in den USA beteiligt sind. Die Quote konkurrierender Angebote wird berechnet als Anzahl der konkurrierenden Angebote in einem bestimmten Jahr im Verhältnis zur Anzahl der in diesem Jahr angekündigten Transaktionen.

Der Wettbewerb auf dem M&A-Markt habe sich zweifelsohne verschärft. Daten zeigen einen starken Anstieg der Bieterkämpfe, wobei strategische Käufer und insbesondere Private-Equity-Sponsoren ihre Preisgestaltungsmacht durch verbesserte Angebote und günstigere Konditionen unter Beweis stellten. In der Vergangenheit hätten sich in solchen wettbewerbsintensiven Umfeldern Arbitrage-Strategien im Zusammenhang mit Fusionen als besonders alpha-stark erwiesen, sodass jetzt ein besonders günstiger Zeitpunkt ist.

Weniger Abbrüche

Am schmerzhaftesten für ein Merger-Arbitrage-Portfolio sind abgebrochene Transaktionen, sodass der starke Rückgang solcher Transaktionsabbrüche in diesem Jahr ein willkommener Rückenwind ist. Mehrere Veränderungen treiben diese Verbesserung voran: Die neue US-Regierung neige nun eher zu ausgehandelten Abhilfemassnahmen als zu vollständigen Blockaden, was den Anlegern mehr regulatorische Transparenz verschafft. Gleichzeitig hätten der nachlassende Druck durch Zölle, die geringere Inflation und sinkende Leitzinsen einen Grossteil der makroökonomischen Unsicherheit beseitigt, die einige Transaktionen zuvor zum Scheitern gebracht hatten.

Beendigung strategischer Transaktionen sinken 2025

Quelle: UBS Special Sits, Bloomberg. Daten zum 30.06.2025. Fusionen mit einem Eigenkapitalwert von über 400 Millionen US-Dollar, an denen börsennotierte Unternehmen in den USA beteiligt sind. Die Quote konkurrierender Angebote wird berechnet als Anzahl der konkurrierenden Angebote in einem bestimmten Jahr im Verhältnis zur Anzahl der in diesem Jahr angekündigten Transaktionen.

Weitere Chancen

In Zeiten von Volatilität und Verwerfungen an den Aktienmärkten ergeben sich gemäss Carmignac Chancen. Da die M&A-Landschaft weiter an Dynamik gewinne, dürften die Verfügbarkeit von Investitionsreserven in Verbindung mit zunehmendem Aktivismus und geografischen Bewertungslücken die Aktivität ankurbeln und grenzüberschreitende Transaktionen fördern.

Gleichzeitig profitierten Merger-Arbitrage-Anleger von verbesserten Spreads, einem deutlich geringeren Abbruchrisiko, einer besseren regulatorischen Transparenz und einem Umfeld sinkender Zinsen, was insgesamt das risikobereinigte Renditeprofil der Strategie verbessere.

Goldman Sachs berichtete Anfang August 2025, dass die annualisierten Spreads für Merger Arbitrage in den USA ausschliesslich auf der Grundlage angekündigter Transaktionen einen Medianwert von 7,7 Prozent aufwiesen.

Während sich die Spreads im April aufgrund der Zollkrise kurzzeitig ausweiteten, haben sie sich seitdem wieder normalisiert und sind auf ein Niveau zurückgekehrt, das weitgehend dem historischen Durchschnitt entspricht. «Diese Normalisierung in Verbindung mit einer starken Transaktionsdynamik untermauert die positiven Aussichten für Merger-Arbitrage-Strategien.»





Die vollständigen Risiken und Haftungsausschlüsse von Carmignac finden Sie hier.

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