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Der richtige Portfolioansatz für Anleger

Giordano Lombardo, Group CIO von Pioneer Investments.
Giordano Lombardo, Group CIO von Pioneer Investments.

Künftige Niedrigrenditen veranlassen Anleger zu optimierter Beta-Diversifikation und niedrig korrelierten Alpha-Strategien – so der CIO der Pioneer Investments Group.

23.04.2014, 13:00 Uhr

Redaktion: dab

"Anleger, die ihre zu erwartenden Portfoliorenditen erhöhen wollen, müssen ihren Beta-Faktor optimieren und auf die Alpha-Generierung einwirken, um den neuen Herausforderungen des Marktes gerecht werden zu können", warnte der CIO von Pioneer Investments.

In den vergangenen fünf Jahren wurden riskantere Anlageklassen zwar verstärkt nachgefragt, doch angesichts der Tatsache, dass die etablierten Aktienmärkte inzwischen dicht am Allzeithoch notieren und die Kreditspreads nahezu historische Tiefstände markieren, sehen sich die Anleger mit der Aussicht auf niedrigere Realrenditen konfrontiert, ohne grossen Schutz vor einem plötzlichen Risikoanstieg. In seinem letzten CIO Letter fragt Giordano Lombardo, Group CIO des Fondsanbieters Pioneer Investments, nach dem richtigen Portfolioansatz für Anleger, die in einem solchen Umfeld höhere Renditen erzielen wollen.

Beta-Diversifikation könnte sich als effiziente Strategie zur Optimierung risikobereinigter Portfoliorenditen erweisen. Doch all diese Strategien bergen gewisse Herausforderungen und diesen gilt es mit diversifizierten Portfolios zu begegnen. Lombardo weiter: "Eine Ausweitung der anlagefähigen Assetklassen als grundlegendste Form der Beta-Diversifikation ist kaum effizient, wenn Effizienz dringend gefragt ist." Die synchron verlaufenen Kurseinbussen an den Aktien-, Kredit-, und Rohstoffmärkten während der Finanzkrise zeigten deutlich, dass sich die Korrelationen zwischen den traditionellen Anlageklassen verschieben können und dies vor allem in Zeiten extremer Risikoaversion tatsächlich auch tun. So könnte sich diese Art der Diversifikation in der Tat auch strukturell auf die Portfolios auswirken (nur einzelfallbezogen). Hier basieren die Investmentchancen auf einer Selektion langfristig outperformender Länder und Segmente anstatt auf der geringen Diversifikationskraft eines breiten Indexspektrums.

Lombardo vertraut bis zu einem gewissen Masse auf Investitionen in alternative Anlageklassen, jedoch nur für den ausdrücklich langfristig ausgerichteten Anleger. "Immobilien, Hedge Fonds oder Private Equity Fonds machen aus der Perspektive einer Renditeoptimierung zwar Sinn, doch die damit verknüpfte Illiquidität kann erhebliche Probleme zeitigen, wenn der Anleger gleichzeitig nach einem Ausstieg Ausschau hält."

Auch andere Arten der Beta-Diversifikation haben ihre Grenzen. Dies zeigt sich auch im sogenannten ‘Risk Parity’-Ansatz, bei dem die Portfolios mit Blick auf das Gesamtrisiko mit einer Risikogleichgewichtung der einzelnen Segmente konstruiert werden. Lombardo geht davon aus, dass das Portfolio eine gewisse Multiplikationswirkung erzeugen muss, um angesichts des gegenwärtig niedrigen Renditeniveaus vieler Staatsanleihen akzeptable Erträge generieren zu können. Und dies erzeugt natürlich seinerseits neue und unerwünschte Risiken.

Vor diesem Hintergrund sei eine stärkere Alpha-Fokussierung bei der Portfoliokonstruktion zwingend, meint Lombardo.

Pioneer Investments setzt verstärkt auf niedrig korrelierte Alpha-Strategien bei der Portfoliokonstruktion und verändert damit die traditionelle Art und Weise, wie Portfolios konstruiert und visualisiert werden. Der ‘Alpha-Generierungsansatz’ gewinnt in einem zunehmend risikobehafteten Investmentuniversum immer mehr an Bedeutung.

Dazu Lombardo: "Dieser Ansatz bedeutet, dass ein diversifiziertes Anleiheportfolio auch eine Anzahl niedrig korrelierter individueller Alpha-Strategien – darunter beispielsweise selektive Anlagen im Kredit-, Inflations- und Währungsbereich – enthalten würde. Dies ist ein neuer Ansatz in der Portfoliokonstruktion, der über die traditionellen Strategien einer breiten Einteilung in Staatsanleihen/Investment Grade Bonds und Emissionsland hinausgeht." Und er fügt hinzu: "Dieser Ansatz ermöglicht nicht nur eine reinere, vom Beta-Faktor abweichende und getrennte Alpha-Generierung, er unterstützt auch ein optimiertes Risikomanagement und eine verbesserte Budgetplanung."

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