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"Corona-Pandemie dürfte Asset Management nachhaltig verändern"

Die Corona-Pandemie dürfte als Katalysator für nachhaltige und verantwortungsbewusstes Anlegen wirken. (Bild: Shutterstock.com/diy13)
Die Corona-Pandemie dürfte als Katalysator für nachhaltige und verantwortungsbewusstes Anlegen wirken. (Bild: Shutterstock.com/diy13)

Die Corona-Pandemie hat Vermögensverwalter und Anlegerinnen komplett überrascht. Der anfängliche Schock ist nun aber einem verstärkten Trend hin zu ESG gewichen. Nils Bolmstrand von Nordea Asset Management erklärt, welche langfristigen Veränderungen er erwartet.

01.09.2020, 16:21 Uhr
Nachhaltigkeit

Redaktion: alm

Die Pandemie hat Vermögensverwalter, die Märkte und die Welt insgesamt auf dem falschen Fuss erwischt. Kurzfristig zeigte sich dieser Schock in markant abfallenden Aktienpreisen. Regierungen und Gesundheitsinstitutionen rund um den Globus mussten sich komplett neuen Herausforderungen stellen – und mit begrenzten Ressourcen kämpfen. Die weltweite Gesundheitskrise hat Gesellschaften zusammengebracht und wieder gespalten, aber auch enorme Auswirkungen auf Wirtschaft und Märkte gehabt.

Der erste Schock ist nun vorbei. "Genau jetzt ist die Zeit, in der wir uns fragen müssen, wie wir uns als Asset Manager künftig organisieren wollen und wie widerstandsfähig wir unsere Strategien ausgestalten müssen", meint Nils Bolmstrand, CEO von Nordea Asset Management.

Pandemie befeuert Trend hin zu Nachhaltigkeit

"Während ganze Wertschöpfungsketten infrage gestellt wurden und sich Pharmaunternehmen daran machten, in Rekordzeit eine Corona-Impfung zu entwickeln, erhielten wir einen Eindruck davon, wie die Welt aussehen könnte, wenn wir der Natur etwas mehr Sorge tragen würden", so Bolmstrand. Während der Lockdown-Massnahmen konnten Bewohner Nordindiens zum ersten Mal in 30 Jahren den Himalaya sehen, Venedigs Kanäle zeigten sich klarer denn je und in Städten rund um den Globus sank die Luftverschmutzung enorm. Bolmstrand war sich aber dennoch nicht sicher, wie sich dies auf nachhaltige und verantwortungsbewusste Anlagen auswirken würde. Es sei von Anfang an klar gewesen, dass die Krise nicht nur unser Leben, sondern auch unsere Existenzgrundlage gefährdet. Deshalb seien bei ihm Bedenken aufgekommen, dass die Nachhaltigkeitsziele und die ESG-Roadmap weiterhin verfolgt würden.

Basierend auf Diskussionen mit Kunden und der Rhetorik von Politikerinnen und Politikern sei es aber schnell klar geworden, dass sich Gesellschaften weltweit eine "grüne" Erholung von der Corona-Krise wünschen. Entsprechend seien ESG-Themen heute noch wichtiger.

ESG-Resultate müssen quantifiziert werden

Und Bolmstrand geht davon aus, dass dieser Trend anhalten wird, denn er finde bei der künftigen Generation von Anlegerinnen und Anlegern grossen Anklang. Deshalb ist er sich sicher, dass wir in Zukunft grosse Veränderungen sehen werden – insbesondere, da sich die Politik Nachhaltigkeit und verantwortungsbewusstem Wirtschaften viel entschiedener als vor der Pandemie angenommen hat.

"Portfolio Manager werden künftig ESG-Risiken ganz selbstverständlich in ihre Entscheidungen einfliessen lassen. Ausserdem wollen Kundinnen und Kunden genau wissen, wie wir Unternehmen zu positiven Veränderungen zu bewegen versuchen – und welche quantitativen Resultate wir mit unserem Engagement erreichen. Deshalb geben wir für unsere STAR-, Global Climate and Environment-Strategien ESG-Kennzahlen an", erklärt Bolmstrand.

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