21.11.2024, 10:45 Uhr
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Die Blockchain kann Unternehmen helfen, ökologische und soziale Probleme anzugehen. Am meisten Anwendung findet die Technologie in der Konsumgüter- und der Pharmaindustrie, erklärt Jonathan Piskorowski von Newton Investment Management, einer Tochter von BNY Mellon IM.
Unternehmen setzen zunehmend auf Blockchain-Lösungen, um nachhaltige und soziale Ziele zu erreichen. "Dazu werden Blockchains genutzt, die sich auf die Übertragung von Waren, Dienstleistungen und Daten konzentrieren, sowohl digital als auch physisch", sagt Jonathan Piskorowski, Fondsmanager des BNY Mellon Blockchain Innovation Fund bei Newton IM, einer Tochtergesellschaft von BNY Mellon Investment Management. Bei diesen Unternehmens-Blockchains handelt es sich um eine Aufzeichnung von Informationen zwischen einer Gruppe von Unternehmen, die nicht von einer zentralen Partei kontrolliert wird.
"Sowohl private wie auch öffentliche Unternehmen bilden zunehmend branchenspezifische Blockchain-Konsortien", so Piskorowski. Bei der konsortialen Blockchain handelt es sich um eine Art dezentralisiertes Netzwerk, das aus einer Gruppe von Unternehmen besteht. Die Mitglieder dieses Ökosystems könnten durch die Verwendung der gleichen Blockchain die Effizienz steigern und Komplexität vermindern. Ausserdem ermögliche es den Teilnehmern innerhalb des Konsortiums einen sicheren und asymmetrischen Datenaustausch.
Bislang sind Blockchain-Konsortien in der Konsumgüterindustrie am weitesten verbreitet. Dort werde die Technologie vor allem zur Verfolgung und Überprüfung der Übertragung, Herkunft und Authentizität von Waren in Lieferketten genutzt. Solche Konsortien würden Unternehmen vor allem dabei helfen, ökologische und soziale Probleme in Lieferketten anzugehen.
"Eine Modemarke kann beispielsweise mit Hilfe der Blockchain nachweisen, woher das Leder stammt, das sie für ihre Waren verwendet und ob es auf ethische und nachhaltige Weise beschafft wurde", sagt Piskorowski. Die Technologie könne zudem bei Speditionsunternehmen, die Waren von der Produktion bis zur Auslieferung verfolgen, eingesetzt werden.
Im Falle der Schifffahrt könnte der derzeitige "papiergestützte" Ansatz zur Überwachung von Fracht, Zoll, Steuern und Kraftstoff digitalisiert werden. Durch die Digitalisierung dieser Schritte weiss jede beteiligte Partei genau, wo sich die Waren in Echtzeit befinden. Ausserdem könnte die Blockchain auch genutzt werden, um den CO2-Fussabdruck einer Lieferkette genauer zu verfolgen, zu messen und letztlich zu reduzieren.
"Das Gesundheitswesen ist ein weiterer Sektor, in dem die Blockchain die Effizienz von Unternehmen steigert", so Piskorowski. Die Branche könnte durch den Einsatz der Technologie Barrieren zwischen Anbietern abbauen und die Kommunikation verbessern. Zudem werde die sichere gemeinsame Nutzung, Übertragung und Aufzeichnung von Patientendaten zwischen mehreren Anbietern gewährleistet. Dadurch werden die Ergebnisse für die Patienten verbessert und gleichzeitig die Privatsphäre geschützt.
In ähnlicher Weise könnten Teile der Pharmaindustrie die Blockchain nutzen, um Probleme wie Medikamentenfälschungen, Rückrufe, Rohstoffbeschaffung und Produktverunreinigungen anzugehen. Diese Risiken könnten gemildert oder beseitigt werden, da die Technologie erheblich zur Verbesserung der Transparenz und Rückverfolgbarkeit beiträgt.
"Ganz gleich, ob es darum geht, Lieferketten zu bereinigen oder die Transparenz von Gesundheitsakten zu verbessern: Die Einführung von Ansätzen für verantwortungsbewusstes Investieren, nachhaltige Geschäftspraktiken und ESG-Rahmenwerke sind Trends, die in absehbarer Zeit nicht verschwinden werden", ist Piskorowski überzeugt. Thematisch könne die Blockchain von diesen Trends profitieren, indem sie innovative Lösungen für die ökologischen und sozialen Ziele bietet.