21.11.2024, 10:45 Uhr
In seinem wirtschaftlichen Ausblick für 2025 prognostiziert Robeco ein weiteres schwieriges Jahr für die Weltwirtschaft. Die US-Wirtschaft zeige sich trotz einer Abkühlung des Verbrauchs weiterhin...
Der Bitcoin hat kräftig zugelegt. Ein Grund sei das Attentat auf Donald Trump, sagen Experten. Ein anderer, dass ein von sächsischen Behörden beschlagnahmtes milliardenschweres Konto, das für Verkaufsdruck gesorgt hatte, liquidiert sei.
Der Bitcoin hatte in den vergangenen Wochen unter Druck gestanden. Anfang Juli fiel der Kurs bis auf rund 53'000 Dollar, nachdem er einen Monat zuvor noch mehr als 70'000 Dollar gekostet hatte. Noch vor dem Wochenende waren es deutlich weniger als 60'000 Dollar, die für einen Bitcoin zu zahlen waren.
Der Kursanstieg begann am Sonntag nach dem Attentat auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump. Experten weisen auf die positive Haltung des Ex-Präsident zu Digitalwährungen hin und darauf, dass laut Umfragen die Chancen auf Trumps Wiederwahl nach dem Attentat gestiegen sind.
In der Folge rückte der Bitcoin kräftig vor. Am Dienstag kostete er erstmals seit Ende Juni wieder mehr als 65'000 Dollar.
Gemäss Adrian Fritz, Head of Research des Krypto-ETP-Emittenten 21Shares, ist der Bitcoin in den USA zu einem geradezu polarisierenden Wahlkampfinstrument geworden, mit Präsidentschaftskandidat Trump an vorderster Front.
Die Republikanische Partei habe die Befürwortung von Bitcoin offiziell in ihre Wahlkampagne für 2024 aufgenommen, «was den wachsenden Einfluss von Krypto in der US-Politik zeigt», schreibt Fritz in einem vor dem Wochenende publizierten Marktkommentar.
Hinzu kam eine Meldung aus Deutschland, wonach sich auf einem von den sächsischen Behörden beschlagnahmten Bitcoin-Konto kein einziger Coin mehr befinde.
Rückblende: Im Januar hatten sächsische Ermittler rund 50'000 Bitcoins (3 Mrd. Franken) vom mutmasslichen Drahtzieher der Internetseite "movie2k" eingezogen. Die Seite soll bis 2013 massenhaft Raubkopien und Pornos feilgeboten haben.
Fast ein halbes Jahr hat die Kryptowährung dann im Behördenkonto geruht und wuchs nochmal um fast eine Milliarde an, weil verschiedene Akteure mit Bitcoins an den Börsen spekulierten.
Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden soll in letzter Zeit versucht haben, die Bitcoins auf den Markt zu bringen. Gemäss dem deutsche Nachrichteportal Tag24 ist das Konto inzwischen geleert. Zitiert wird die Analysefirma Arkham Intelligence mit der Aussage, die letzten 3846,05 Bitcoins (ca. 240 Mio. Franken) seien am Freitag in Umlauf gebracht worden.
Die Behörden haben das nie offiziell bestätigt, aber auch nicht dementiert. Der auf der Krypto-Währung durch die Vorgänge in Dresden lastende Verkaufsdruck sollte damit gewichen sein.
Steffen Bassler, CEO des Krypto-Verwalters SwissOne Capital, macht auf den Inflationsschutz als potenziellen Kurstreiber für den Bitcoin aufmerksam. Sollte die US-Zentralbank die Leitzinsen in diesem Jahr senken, sei es gut möglich, dass die Inflation wieder leicht anziehen werde.
«Anleger, die sich vor der inflationären Wirkung niedrigerer Zinssätze auf das weltweite Angebot an Dollar schützen wollen, könnten dann Werte wie Bitcoin favorisieren, die einen möglichen Inflationsschutz bieten». Und weiter führt er aus: Vergleichbar mit der Knappheit von Gold – und im Gegensatz zu Fiatwährungen wie dem Dollar und Euro – ist die Obergrenze bei Bitcoin festgelegt und kann nicht beliebig erweitert werden.
Viele Investoren nutzten Bitcoin als Wertspeicher, der Preis der digitalen Währung könnte daher von einer leichten Inflation infolge der Zinssenkungen in diesem und kommendem Jahr profitieren.