23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Der deutsche Aktienmarkt bietet derzeit ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis. Zu dieser Einschätzung kommt Karl Huber, Manager des Pioneer Investments German Equity Fonds (DE0009752303).
"Der Aktienmarkt hat in seinen aktuellen Kursen eine deutliche Abschwächung des Wirtschaftswachstums in Deutschland bereits eingepreist", erläutert der Investmentexperte. Daher sei nicht damit zu rechnen, dass die Kurse abermals stark einbrechen würden. Dies wäre nur der Fall, wenn Deutschlands Wirtschaft in eine Rezession geraten sollte.
Von diesem Worst-Case-Szenario geht Huber allerdings nicht aus. Vielmehr handle es sich bei der derzeitigen konjunkturellen Abkühlung um eine Wachstumsdelle, die nach den sehr starken vergangenen Quartalen nicht völlig überraschend sei. "Was den Aktienmarkt allerdings in Panik versetzt und zu Übertreibungen geführt hat, war die zusätzlich auftretende Zuspitzung der Schuldenkrise in Europa und den USA", kommentiert der Fondsmanager.
Wie holprig es am deutschen Aktienmarkt in den kommenden Wochen zugehen werde, hängt laut Huber besonders vom Verlauf der Ratifizierung des Euro-Rettungsschirms ab. "Sollten die Parlamentarier eines Euro-Landes ihre Zustimmung verweigern, ist davon auszugehen, dass dies wieder zu grösseren Erschütterungen am Markt führt", sagt Huber.
Strukturelle Vorteile der deutschen Wirtschaft
Mittelfristig rechnet der Fondsmanager allerdings mit einer deutlichen Erholung am deutschen Aktienmarkt, denn ungeachtet der Schuldenproblematik und der jüngsten Börsenturbulenzen hätten die strukturellen Vorteile der deutschen Volkswirtschaft nach wie vor Bestand. Dazu zählt er die vergleichsweise günstige Entwicklung der Lohnstückkosten in den zurückliegenden Jahren, niedrige Finanzierungskosten für Unternehmen und vor allem die sehr wettbewerbsfähigen Produkte der Industrie, die besonders von den großen Schwellenländern nachgefragt werden. "Daher ist es für die positive Entwicklung der deutschen Wirtschaft auch sehr wichtig, dass der Wachstumstrend in den Emerging Markets intakt bleibt", erläutert der Fondsmanager. Länder wie China seien für die deutsche Industrie Zugpferd Nummer eins.
Unternehmen aus der Grundstoffindustrie
Seinen Pioneer Investments German Equity Fonds hat Huber Anfang August aufgrund der starken Kursrückgänge vorübergehend defensiver aufgestellt. Dazu hat er unter anderem sein Engagement im Bereich Small- und Mid-Caps reduziert und zeitweise die Cashquote erhöht. Bei den verschiedenen Sektoren setzt Huber derzeit besonders auf Unternehmen aus der Grundstoffindustrie; unter anderem auf den Düngemittelhersteller K+S, die Linde AG und den Kupferproduzenten Aurubius. Den Finanzsektor hat er dagegen deutlich untergewichtet.
"Insgesamt richtet sich die Strategie unseres Portfolios allerdings stärker am individuellen Unternehmensprofil und weniger an der Sektorzusammensetzung aus", erklärt der Fondsmanager. In den vergangenen Tagen hat er die günstigen Einstiegskurse genutzt und neue Aktien in sein Portfolio genommen. "Die Panik an den Märkten führte dazu, dass auch sehr gut aufgestellte Unternehmen zu Unrecht abgestraft wurden. Für uns eine günstige Gelegenheit zu kaufen", sagt Huber.