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Angst bestimmt den Goldpreis

Peter Königbauer ist Manager des Pioneer Funds – Commodity Alpha
Peter Königbauer ist Manager des Pioneer Funds – Commodity Alpha

Angst sei der bestimmende Faktor für den Goldpreis, sagt Pioneer Investments. Die Investmentgesellschaft rechnet mit einem Preis für WTI-Öl von 95 bis 101 US-Dollar.

03.08.2011, 12:13 Uhr

Redaktion: kab


Gold entwickelt sich in zunehmendem Masse zu einer Ersatzwährung, weil die Investoren das Vertrauen in US-Dollar und Euro verlieren. Damit wird der Goldpreis sich weiterhin auf sehr hohem Niveau bewegen. Diese Ansicht vertritt Peter Königbauer, Manager des Pioneer Funds – Commodity Alpha (LU0313643024). "Inflation ist bei der Goldpreisentwicklung derzeit nicht das bestimmende Thema", betont der Investmentexperte. Vielmehr treibe den Goldpreis die Sorge der Anleger, dass Politiker in Europa und in den USA keine dauerhafte Lösung für ihre Finanzprobleme finden könnten.

"Solange nicht mehr politischer Realismus einzieht, wird der Goldpreis nicht nachgeben." Dass erste Schritte in die richtige Richtung möglich seien, hätten vor ein paar Wochen die Europäer und am vergangenen Sonntag auch die USA mit dem Schuldenkompromiss gezeigt. "Doch diese Massnahmen sind nicht ausreichend, um bei den Anlegern wieder Vertrauen herzustellen", betont Königbauer. Dazu bedürfe es nachhaltiger Lösungsansätze, deren Wirkung über ein paar Monaten hinaus gehe.

Ein Argument vieler Gold-"Bullen", dass der Goldpreis künftig allein wegen des Bevölkerungswachstums steigen müsse, teilt Königbauer hingegen nicht uneingeschränkt. Bevor dieses Szenario eintrete, müssten viele andere Faktoren mitspielen, zum Beispiel eine ausreichende Lebensmittelversorgung. Bei Agrarrohstoffen sei der Einfluss des Bevölkerungswachstums viel unmittelbarer spürbar. Derzeit befinde sich etwa der diesjährige Mais noch in der Wachstumsphase, so dass es schwer sei, verlässliche Preisprognosen abzugeben. Königbauer geht zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass die Schätzungen des US-Landwirtschaftministeriums bezüglich der Maisernte etwas zu optimistisch angesetzt wurden. Er habe den Eindruck, dass die Ernteausfälle durch das Mississippi-Hochwasser nicht vollständig berücksichtigt worden sind. Insofern könnten die tatsächlichen Preise bei einer geringeren Ernte höher ausfallen.

Anstieg des Ölpreises auf über 100 USD bei wirtschaflicher Erholung
Mit Blick auf die weitere Entwicklung des Ölpreises erwartet Königbauer für die Ölsorte WTI (West Texas Intermediate) einen Preiskorridor von 95 bis 101 US-Dollar je Barrel. Erst wenn sich das weltweite Wirtschaftswachstum verbessere, könnte der Ölpreis auch stärker über die 100-US-Dollar-Marke steigen. Derzeit sei aber die weitere Konjunkturentwicklung nicht klar erkennbar. Den Spread zwischen WTI und dem Nordseeöl Brent erklärt Königbauer auf der einen Seite mit dem aktuellen Überangebot von WTI am Umschlagplatz Cushing im US-Bundestaat Oklahoma – einer der grössten Öllagerstätten der USA – und auf der anderen Seite mit der starken Nachfrage nach Brent-Öl in Europa. "Aktuell liegt WTI gegenüber den meisten Ölsorten eher unter seinem normalen Preisniveau", betont der Fondsmanager.

Anleger, die von der Entwicklung an den Rohstoff-Märkten profitieren möchten, können über den aktiv gemanagten Pioneer Funds - Commodity Alpha in die Anlageklasse investieren. Der innovative Fonds nutzt die so genannte Lagerbestandstheorie. Demnach haben Commodities mit niedrigen Lagerbeständen höher zu erwartende Renditen als solche mit hohen Lagerbeständen. Fondsmanager Königbauer kann in ein Universum von 31 Rohstoffen investieren und verwaltet derzeit rund 530 Millionen Euro in dem Fonds.

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