23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Obwohl die Corona-Pandemie die Welt länger überschattet als vermutet, rechnet die SZKB auch im kommenden Jahr mit einem überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum. Die Kantonalbank hat ihre Aktienfavoriten ausgewählt, die vom positiven Ausblick auf den Aktienmarkt besonders profitieren dürften.
Staatliche Unterstützung, eine Normalisierung der Sparquote sowie eine weiterhin tiefe Lagerhaltung bei vielen Unternehmen versprechen ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr, auch wenn die Dynamik im Jahresvergleich etwas nachlassen werde. Die bereits angestiegenen Inflationsraten werden erhöht bleiben, auch wenn sich derzeitige Lieferengpässe weiter entspannen dürften, sagen die Expertinnen und Experten der Schwyzer Kantonalbank (SZKB).
Die SZKB hat für das kommende Jahr ihre Aktienfavoriten bestimmt und erläutert im Folgenden, warum sie diese Unternehmen als vielversprechend erachtet:
Geberit dürfte generell von steigenden Preisen profitieren. Der Marktführer für Sanitätsprodukte (Spülsysteme, Rohrsysteme, Badezimmerkeramik) verfüge über eine ausgeprägte Preismacht und kann höhere Kosten meist rasch an die Kunden weitergeben. Grund dafür seien die hochwertigen und innovativen Produkte sowie die intensive Marktbearbeitung. So werden beispielsweise Handwerker und Architekten durch Geberit geschult, weshalb diese bevorzugt die Produkte des Unternehmens verwenden. Die Geberit-Aktie sei nicht günstig, doch dank hoher Marge, kontinuierlichen Aktienrückkäufen und starker Bilanz sei eine Qualitätsprämie gerechtfertigt.
Zurich Insurance würde sich im Falle höherer Zinsen überdurchschnittlich entwickeln. Der Versicherer habe unter der Corona-Krise gelitten, namentlich wegen Versicherungszahlungen für Betriebsunterbrüche. Dank Vertragsanpassungen, Impfstoffen und Medikamenten werden solche Aufwendungen künftig aber deutlich sinken. "Das Anlageportfolio der Zurich ist von guter Qualität. Zudem ist der Konzern stark kapitalisiert, und die Dienstleistungen für 'Farmers' bringen stabile Erträge", sind die SZKB-Experten überzeugt. Angesichts dieser Qualitäten sei die Aktie mit einem KGV von 12.3 und einer nachhaltigen Dividendenrendite von 5.9% günstig.
Zur Rose, die grösste Online-Apotheke Europas, eigne sich für risikobereite Anlegerinnen und Anleger, welche auf die Verlagerung der Medikamentenumsätze ins Internet setzen wollen. In Deutschland werde der Markt für Online-Apotheken in den nächsten Jahren stark wachsen. Denn verschreibungspflichtige Medikamente sollen ab Januar 2022 nur noch elektronisch verordnet werden ("E-Rezept"). "Das Potenzial ist sehr gross, da herkömmliche Apotheken noch immer den allergrössten Teil der Medikamentenumsätze generieren", betont die SZKB. Dank dieser Wachstumsphantasie bestehe auch Raum für erhebliche höhere Kurse (Analystenkonsens: +37%). Allerdings schreibt das Unternehmen aufgrund hoher Marketingausgaben noch Verluste. Die Aussichten seien stark abhängig von der Regulierung. Und wenn grosse Online-Händler in den Markt einträten, würde der Wettbewerb deutlich härter. Aufgrund dieser Ungewissheiten schwankt die Aktie stark und sei nur für risikofreudige Investoren geeignet.
In der Eurozone gehören SAP sowie das italienische Modeunternehmen Moncler zu den SZKB-Favoriten:
Moncler dürfte von seiner Marke Stone Island sowie von den olympischen Spielen in Peking profitieren. Generell zeichne sich der Markt für Luxusgüter durch ein hohes Wachstum aus. Moncler könne dank seiner guten Positionierung mit über 200 eigenen Läden von diesem Megatrend profitieren. Die Winterjacken von Moncler sind insbesondere in Asien stark gefragt. Ein zusätzlicher Treiber sei Stone Island. Die Marke steht etwa dort, wo Moncler vor zehn Jahren war, also inlandorientiert mit wenig eigenen Läden. "Wir trauen Remo Ruffini zu, dass er den Erfolg von Moncler mit Stone Island wiederholen kann, indem er die Auslandexpansion und den Aufbau eigener Läden vorantreibt", so die SZKB. Kurzfristig werde Moncler von den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking profitieren.
SAP-Kunden dürften im kommenden Jahr verstärkt den Wechsel in die Cloud wagen. Der Trend zur gezielten und zeitnahen Datenauswertung gehöre auch in der Unternehmensführung zu den strukturellen Wachstumsthemen. Die von SAP entwickelten HANA-Datenbanken ermöglichen echtzeitbasierte Analysen aller relevanten Geschäftsprozesse. Gemäss SAP wird der Softwaresupport für ältere Lösungen zudem 2027 auslaufen, was den Wechsel in die neuen, meist cloudbasierten Systeme beschleunigen sollte. Durch die Verschiebung der Kunden in die Cloud erreicht SAP einen höheren Anteil wiederkehrender Umsätze und mittelfristig eine höhere Marge, während Kunden von tieferen Gesamtsystemkosten profitieren.