Dean Tenerelli, Fondsmanager European Equities, T. Rowe Price.
Dean Tenerelli, Fondsmanager European Equities bei T. Rowe Price, erklärt nach welchen Kriterien er europäische Titel auswählt.
04.02.2016, 10:36 Uhr
Redaktion: jod
Über die letzten zehn Jahre gesehen, haben Sie auffallend konstante Renditen erzielt. Wie haben Sie das geschafft? Dean Tenerelli: Ich investiere nur in Unternehmen, die ich als qualitativ hochstehend bewerte, die ich verstehe und die über ein starkes Management verfügen. Wenn diese Unternehmen sich an Ihre Strategie halten und die Produkte verkaufen oder Dienstleistungen bereitstellen, die man von ihnen erwartet, dann wird auch die Performance des Portfolios entsprechend ausfallen. Dieser Qualitätsfokus erweist sich besonders in Zeiten der Unsicherheit als wertvoll, zum Beispiel wenn der Markt seine Richtung ändert oder das Anlageklima kippt. Ich habe immer wieder festgestellt, dass starke Firmen mit einem fähigen Management in der Lage sind, ihre Prozesse und Praktiken gegebenenfalls neu auszurichten und erfolgreich an das veränderte Umfeld anzupassen. Dadurch können sie die Macht über die Preisgestaltung behalten, wettbewerbsfähig bleiben und manchmal sogar gestärkt aus einem Abschwung hervorgehen.
Gibt es bestimmte Länder oder Sektoren, mit denen sich in den letzten zehn Jahren besonders hohe Erträge erzielen liessen? Welche Branchen oder Länder haben dagegen enttäuscht? Bezüglich Länder- und Brancheninvestitionen sind wir eher flexibel. Wir konzentrieren uns mehr auf einzelne Aktien und achten in unserem Portfolio auf eine starke Diversifizierung. Wir haben uns nicht auf ein bestimmtes Land, einen bestimmten Sektor oder eine bestimmte Aktie eingeschossen. Vielmehr investieren wir in Qualitätsunternehmen, die wir als unterbewertet ansehen, wodurch sich ein starkes Aufwärtspotenzial ergibt. Dennoch kann man sagen, dass Spanien in den letzten Jahren einen wichtigen Beitrag zu unserer Portfolio-Entwicklung geleistet hat. Gleich nach dem Höhepunkt der Staatsschuldenkrise, gegen Ende 2012, begannen wir, umfassend in spanische Unternehmen zu investieren.
Haben Sie Lehren aus der Art und Weise gezogen, wie die Aufsichtsbehörden auf die verschiedenen Krisenherde in Europa reagiert haben? Die Aufsichtsbehörden und ihre Reaktionen auf die verschiedenen Krisen in Europa haben zahlreichen europäischen Unternehmen das Leben zweifelsohne deutlich schwerer gemacht. Die Finanzbranche ist das beste Beispiel dafür. Während die strengeren Kontrollen, die eingeführt wurden, natürlich gerechtfertigt waren und das System langfristig stärken werden, erschweren solche Massnahmen die Investitionstätigkeit, weil dadurch immer viel Lärm und Unsicherheit entstehen. Aber zumeist sind die Regulierungsbehörden sehr offen und transparent vorgegangen und haben umfassend über die anstehenden Veränderungen informiert. Alles andere würde ja ihren eigenen Interessen zuwider laufen. Wer also clever ist und die Entwicklungen gut mitverfolgt, kann hoffentlich die potenziellen Auswirkungen geänderter aufsichtsrechtlicher Vorschriften voraussehen. Daraus können sich wiederum Anlage-Chancen ergeben, da viele Anleger angesichts neuer Vorschriften oder struktureller Veränderungen, die sich durch eine zunehmende Regulierung ergeben, eher zu viele Investitionen abstossen.
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