11.11.2024, 10:09 Uhr
Schweizer Pensionskassen haben im Oktober im Durchschnitt eine negative Performance von 0,6 Prozent erzielt. Insbesondere die Anlageklasse Schweizer Aktien lastete auf den Renditen der Vorsorgeeinrichtungen.
Die Schweizer Pensionskassen konnten kurzfristig eine positive Performance erzielen. Die Umfrage der Aufsicht zeigt unter anderem, dass gut 16 Prozent der Vorsorgeeinrichtungen in Unterdeckung sind. Ende 2021 waren es noch 0,1 Prozent gewesen.
Die Schweizer Pensionskassen erzielten im April erneut eine positive Performance. Der von der Credit Suisse berechnete Pensionskassen-Index rückte um 0,58 Prozent auf 194,40 Indexpunkte vor, wie die Grossbank mitteilte.
Der Hauptanteil an der positiven Entwicklung kam von den Aktien (+0,30%). Dabei haben die Aktien Schweiz um 0,45 Prozent zugelegt, wogegen die Kategorie Aktien Welt (-0,15%) das Monatsergebnis belastet hat. Stützend haben sich auch die Performances der Anlagekategorien Franken-Obligationen, Immobilien und Liquidität ausgewirkt. Leicht negativ fiel hingegen die Bilanz bei Obligationen in Fremdwährungen und alternativen Anlagen aus.
Blinkt man auf die etwas längerfristige Performance, zeigt sich ein anderes Bild. Das Jahr 2022 mit dem Ukraine-Krieg, hoher Inflation und der unsicheren Wirtschaftslage hat deutliche Spuren bei den Pensionskassen hinterlassen. Der durchschnittliche Deckungsgrad der Vorsorgeeinrichtungen sank von rekordhohen 118,5 auf noch 107 Prozent.
«Es macht den Anschein, als ob wir nicht mehr aus dem Krisenmodus herausfinden», sagte Vera Kupper Staub, Präsidentin der Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (OAK BV), vor den Medien. Ende 2022 befanden sich gemäss dem neusten Lagebericht der Oberaufsicht 16,1 Prozent der Vorsorgeeinrichtungen in Unterdeckung. Im Vorjahr waren es 0,1 Prozent gewesen.
Die OAK BV führte per Ende 2022 die Umfrage zur finanziellen Lage der Vorsorgeeinrichtungen zum elften Mal durch. Die Kommission misst die finanzielle Lage der Vorsorgeeinrichtungen anhand von vier Risikodimensionen: dem Deckungsgrad, dem Zinsversprechen, der Sanierungsfähigkeit und der Anlagestrategie.
Per Ende 2022 wiesen noch 84 Prozent der Vorsorgeeinrichtungen ohne Staatsgarantie und ohne Vollversicherungslösung einen Deckungsgrad von mindestens 100 Prozent aus - gegenüber mehr als 99 Prozent im Vorjahr.
In der Folge sank die durchschnittliche Verzinsung der Altersguthaben der aktiven Versicherten innert Jahresfrist von 3,69 Prozent auf 1,90 Prozent. Aufgrund der Jahresteuerung von 2,8 Prozent erhielten so viele aktive Versicherte eine negative Realverzinsung auf dem Vermögen der beruflichen Vorsorge.