11.12.2024, 09:37 Uhr
Die Aussichten für 2025 basieren auf einem gutem Umfeld. «Es gibt jedoch Gefahren und es braucht eine sorgfältige Auswahl», erklärt Nicolas Besson, Chief Investment Officer von Reyl Intesa Sanpaolo in Genf im...
Vanadium ist vor allem ein Metall für die Stahlindustrie. In den vergangenen Jahren aber ist die Nachfrage in den Bereichen Batterien und Luftfahrt rasant gestiegen. Analysten prognostizieren nahezu eine Verdopplung des Marktes bis 2030 auf mehr als 80 Mrd. Dollar.
Vanadium war bis vor wenigen Jahren ein in der Öffentlichkeit eher wenig beachtetes Metall. Russland und China, die etwa 78 Prozent des Weltmarktes beherrschen, produzierten es vor allem für die globale Stahlindustrie. Auch in Brasilien und Südafrika wird Vanadium in grossem Umfang produziert. Wie Chrom können auch geringe Mengen Vanadium die Festigkeit, Härte und Temperaturbeständigkeit von Stahl erhöhen.
Die besonderen Eigenschaften des Metalls haben jedoch zu einer kräftigen Nachfrage aus anderen Bereichen geführt. Dank des Zusatzes von Vanadium in Legierungen können Flugzeuge leichter gemacht werden, was Treibstoff spart. Diese Eigenschaften sind auch für Anwendungen wichtig, die Hochleistungswerkstoffe erfordern, wie Düsentriebwerke, Hochgeschwindigkeitsflugzeuge und Automobilstahl.
Das grösste Nachfragewachstum gibt es aber aus dem Bereich Batterien. Mit der weltweit eingeleiteten Energiewende müssen Netze das Problem lösen, dass Wind und Sonne nicht immer dann Energie produzieren, wenn sie von Haushalten und Industrie gebraucht wird. Daher sind Vanadium Redox-Flow Batterien ein wichtiges Element, um dieses Problem zu lösen. Dabei wird die aus Sonne und Wind gewonnene Energie gespeichert und erst dann abgegeben, wenn sie benötigt wird. Das ist für die Stabilität der Stromnetze enorm wichtig.
Dementsprechend erwarten Analysten, dass die Nachfrage nach Vanadium kontinuierlich um mehr als 8 Prozent pro Jahr wächst und bereits 2030 ein Volumen von mehr als 80 Mrd. Dollar aufweisen wird. Die Nachfrage aus der Stahlindustrie, die heute rund 85 Prozent des Marktes ausmacht, dürfte deutlich zugunsten von Luftfahrt- und Batterieindustrie sinken.
Anlegerinnen und Anleger können von diesem Trend direkt profitieren, denn der Markt weist mit der Übermacht der russischen und chinesischen Vanadium-Produktion ein politisches Ungleichgewicht auf. Spätestens seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs stehen stabile Lieferketten ganz oben auf der Agenda von Politik und Unternehmen im Westen wie im Osten.
Es könnte sich daher lohnen, auf Vanadium-Unternehmen mit Vorkommen in neutralen Staaten wie zum Beispiel Südafrika zu setzen. Dazu gehört auch die australische Gesellschaft Vanadium Resources. Sie verfügt mit dem Steelpoortdrift-Projekt nordöstlich von Johannesburg über eines der grössten und wirtschaftlichsten Vanadium-Vorkommen der Welt.
In diesem Jahr will Vanadium Resources das Unternehmen alle Hürden nehmen, um die Mine bauen zu können. Der Net Present Value (NPV) des Projekts kommt laut Machbarkeitsstudie (Definitive Feasibility Study, DFS) auf 1,212 Mrd. Dollar zu stehen. Das ist ein Vielfaches der aktuellen Börsenbewertung, die derzeit bei knapp 15 Mio. Dollar liegt. Dem steht ein möglicher Minenbetrieb über 25 Jahre entgegen, der jedes Jahr einen Free Cashflow von 152 Mio. Dollar liefern soll. Der IRR nach Steuern beträgt im Branchenvergleich hohe 42 Prozent.
Vanadium Resources hat mit Matrix Resources einen Grossaktionär gewonnen, der 9,99 Prozent der Aktien der Australier hält. Je Aktie zahlte Matrix Resources 0,11 austr. Dollar und damit einen Aufschlag von gut 40 Prozent zum damaligen Aktienkurs.
Die Vereinbarung zielt auf einen Abnahmevertrag. Derzeit wird noch darüber verhandelt. Dabei würde Matrix Resources einen Teil der Produktion vorab kaufen und dafür eine sog. Upfront-Zahlung leisten. Diese würde Vanadium Resources dann als Teil für die Finanzierung des Minenbaus nutzen. Benötigt werden für den Minenbau insgesamt 211 Mio. Dollar.
Die Aktien von Vanadium Resources, ein Nebenwert und punkto Marktwert deutlich von früheren Höchst entfernt, wird in Australien und in Deutschland gehandelt. Mit den vielen anstehenden News in diesem Jahr und dem geplanten Minenbau könnte sich der Titel für antizyklisch orientierte Anleger als ein lukratives Investment erweisen.