Finma-Direktor Urban Angehrn fordert mehr Macht für seine Behörde. (Bild pd)
Die Verantwortlichen der Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma fordern erneut mehr Macht und die Möglichkeit Bussen auszusprechen. Der Fall Credit Suisse habe gezeigt, dass die jetzigen Kompetenzen «in extremen Fällen» an Grenzen stossen würden, schreibt Direktor Urban Angehrn in einem Gastbeitrag in der NZZ.
05.07.2023, 07:59 Uhr
Redaktion: sw
Solche Bussen seien an anderen Finanzplätzen «die bewährte Praxis, welche die vorsorgliche Wirkung der Aufsicht stärkt», begründet Angehrn das mehrfach vorgetragene Anliegen der Finma-Verantwortlichen. Zudem sollen die von der Finma beaufsichtigten Banken «die Verantwortung den Personen in den Führungsorganen klar zuordnen». Das stärke die Unternehmenskultur, schärfe das Risikobewusstsein und erleichtere es der Aufsichtsbehörde, bei Führungspersonen einzugreifen, schreibt Ungarn weiter.
Finma keine Strafbehörde
Gleichzeitig wolle die Finma aktiver über ihre Aufsichtstätigkeit informieren können, um das Vertrauen in den Finanzplatz zu stärken. Bei den «grundlegenden Zielsetzungen» brauche es derweil keine Änderung: Die Finma sei eine Aufsichtsbehörde, ersetze aber nicht die Verwaltungsräte und Geschäftsleitungen der Unternehmen.
Und auch in Zukunft werde die Finma keine Strafbehörde sein. «Zudem ist zu unterstreichen, dass die Finma auch mit neuen Instrumenten nicht jede Krise 'wegbeaufsichtigen' und eine Vollkasko-Aufsicht leisten kann.»
Gleichzeitig gelte es die Lehren für die Aufsicht aus den Ereignissen rund um die CS zu ziehen. Den Abklärungen des Parlaments und des Bundesrats sehe die Finma «offen entgegen». «Natürlich werden wir unser Handeln und unsere Handlungsmöglichkeiten auch selbst eingehend analysieren», schreibt Angehrn.
«Wir ergriffen Massnahmen»
Der Finma-Direktor verteidigt auch das Vorgehen seiner Behörde: «Wir ergriffen Massnahmen, führten Verfahren und erliessen Verfügungen, weil die Verantwortlichen der Credit Suisse selbst nicht ausreichend reagierten.»
In der Regel würden die Instrumente der Finma genügen, um zu erwirken, dass die Beaufsichtigten ihre Verantwortung wahrnehmen und den ordnungsgemässen Zustand herstellen. «In extremen Fällen stossen aber unsere Kompetenzen an Grenzen - das haben die Ereignisse rund um die Credit Suisse gezeigt.»
Letztlich entscheide jedoch die Politik, welche Werkzeuge die Finanzmarktaufsicht für ihre Arbeit nutzen darf und welche nicht, schreibt Angehrn.
Erst gehen Russland im Ukraine-Krieg die Waffen aus – jetzt auch Benzin und Diesel. Der Kreml hat nun die Ausfuhr von Treibstoffen mit sofortiger Wirkung verboten. Die Verfügung des russischen Ministerpräsidenten...
Politischer Stillstand, bei steuerlicher Grosszügigkeit
22.09.2023, 10:47 Uhr
Wie der Parteienstreit in den USA nicht nur den Staatsfinanzen schadet, sondern auch eine strukturell höhere Inflation verursacht, beschreibt Joseph V. Amato, President und Chief Investment Officer – Equities bei...
Die grösste und zweitgrösste Bank der Schweiz müssen innerhalb von nur 15 Jahren notgerettet werden. Was nun? Am Forum «Vision Bank – Vision Finanzplatzes» sprachen Führungskräfte über ihre Vorstellungen....
Ex-Verwaltungsratspräsident der ASE Investment muss ins Gefängnis
13.09.2023, 13:27 Uhr
Das Bundesgericht hat im Anlagebetrugsfall der ASE Investment AG die Freiheitsstrafe von 54 Monaten für den Ex-Verwaltungsratspräsidenten bestätigt. Zudem muss Simon Müller dem Staat eine Ersatzforderung von über...
Laut einer Mitteilung tritt Urban Angehrn aus gesundheitlichen Gründen als Direktor der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA zurück. Birgit Rutishauser wird zum 1. Oktober 2023 zur Direktorin ad interim ernannt.
Beschäftigte einiger staatlicher Behörden dürften Apple iPhones und Geräte anderer Hersteller nicht mehr an den Arbeitsplatz bringen, schrieb das «Wall Street Journal».
Die Wettbewerbskommission (Weko) könnte für die UBS wegen der CS-Übernahme einem Medienbericht zufolge noch im Nachhinein Auflagen fordern. Die Wettbewerbshüter prüfen derzeit die Übernahme und führen...
Die beiden an der Schweizer Börse SIX kotierten Immobilienfonds von Procimmo Real Estate SICAV, «Swiss Commercial Fund» und «Swiss Commercial Fund II» können sich zusammenschliessen. Die Finma hat die...
«Höhere Sparquoten wirken für Anleiheinvestoren wie ein Puffer, der den Konsum stützen und Zahlungsausfälle begrenzen kann», schreibt Felipe Villarroel, Portfoliomanager, bei TwentyFour Asset Management.
Chinas Geschäfts-Banken haben den einjährigen Referenzzinssatz wie erwartet gesenkt. Den für die Immobilien wichtigen Fünf-Jahres-Satz liessen sie überraschend unverändert.